Bayern gegen Barcelona lautet das Giganten-Duell im Champions-League-Halbfinale (20:45 Uhr auf sky und bei uns im Liveticker). Doch wo liegen die Stärken und Schwächen der beiden Gegner? Die voraussichtlichen Aufstellungen im Positions-Vergleich.

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Viele Fußballanhänger glauben, dass die Münchner bei einem Sieg dem FC Barcelona den Rang als beste Mannschaft der Welt abjagen können. Ein Jahr nach der dramatischen Niederlage im Champions-League-Finale wäre das ein später Triumph. Vor allem Weltfußballer Messi müssen die Bayern dafür im Auge behalten.

Doch beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe, wie der folgende Vergleich zeigt.

Tor: Manuel Neuer gegen Victor Valdés

Für Bayern-Torwart Manuel Neuer könnte der Champions-League-Kracher das spannendste Spiel der Saison werden. In bisher 30 Bundesligaspielen kassierte er nur 14 Gegentore. Oft hat er kaum was zu tun. Allerdings leistete sich der Nachwuchs-Titan zuletzt einige Patzer, wie beim Gegentor in Hannover. In wichtigen Spielen zeigt sich Neuer jedoch meist nervenstark. In der vergangenen Saison sicherte er den Münchnern gegen Real Madrid mit starken Paraden im Elfmeterschießen den Finaleinzug in der Champions League und verwandelte selbst einen im Endspiel gegen Chelsea.

Der Torhüter des FC Barcelona, Victor Valdés, stand in Spanien lange im Schatten seines Konkurrenten Iker Casillas aus Madrid. Doch der Real-Keeper verlor bei den Königlichen seinen Stammplatz und Valdés macht mit guten Leistungen in der Primera Division auf sich aufmerksam. Sein wahrscheinlicher Abgang nach England stößt bei den Katalanen auf Bedauern. Immerhin haben sie mit ihm drei Mal die Champions League gewonnen.

Fazit: unentschieden

Innenverteidigung: Dante gegen Gerard Piqué

Mit 29 Jahren erlebt Bayerns Abwehrchef Dante den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere. Der Publikumsliebling saß selbst beim rotationsfreudigen Coach Jupp Heynckes fast kein Spiel auf der Bank. Seine überzeugenden Leistungen in allen drei Wettbewerben brachte dem Lockenkopf die späte Berufung in die brasilianische Nationalmannschaft ein.

Neben Dante wird voraussichtlich Daniel van Buyten in der Allianz Arena auflaufen. Der 35-jährige Belgier verdrängte zuletzt den oft zu leichtfertigen Jerome Boateng von einem Stammplatz und machte auch in der Champions League gegen den FC Arsenal und Juventus Turin einen sicheren Eindruck.

Barcelonas Gerard Piqué ist einer der besten Innenverteidiger der Welt. Doch der Innenverteidiger hat wie auch Gegner Dante einen Nachteil: Bei einer weiteren gelben Karte in München wäre er für das Rückspiel im Camp Nou gesperrt.

Da Kapitän Carles Puyol mal wieder verletzt ist, ist noch unklar, wer für ihn neben dem gesetzten Piqué einspringt. Einige spanische Medien glauben, dass Eric Abidal das Rennen machen wird. Doch der 33-jährige Franzose hat erst kürzlich sein Comeback nach seiner Krebserkrankung und einer Lebertransplantation gefeiert. Trotz seines guten Auftritts wird daher eher der noch wenig erfahrene Marc Bartra neben Piqué verteidigen.

Fazit: leichter Vorteil für Bayern

Außenverteidigung: Alaba/Lahm gegen Alves/Alba

Auf David Alaba und Philipp Lahm wartet eine schwere Aufgabe: Sie müssen es mit Weltfußballer Messi aufnehmen. An Lahm war Barcelona selbst vor einigen Jahren interessiert, doch der heutige Bayern-Kapitän blieb in München. Sein Handicap im Hinspiel: Auch er ist gelb vorbelastet und könnte seinem Team beim möglicherweise entscheidenden Rückspiel fehlen. Sowohl der Rechtsverteidiger als auch sein Teamkamerad Alaba auf links gehören zu den besten Vertretern ihrer Zunft.

Das gilt allerdings auch für ihr Gegenüber: Barcelonas rechter Außenverteidiger Daniel Alves gehört seit 2008 zum Stammpersonal. Der 29-jährige Routinier ist vor allem für seine Offensivattacken gefürchtet. Auf links steht ihm der Spanier Jordi Alba zur Seite, der nach seiner überzeugenden Europameisterschaft 2012 zu den Katalanen kam.

Fazit: unentschieden

Mittelfeld: Martinez/Schweinsteiger/Müller gegen Iniesta/Busquets/Xavi

Sowohl Bayern als auch Barcelona haben ein Mittelfeld von Weltklasse. Javier Martinez hat die 40-Millionen-Euro-Last schon längst abgeschüttelt und ist auffällig unauffällig zum wichtigen Angelpunkt in der Bayern-Zentrale geworden. Auch Bastian Schweinsteiger ist in begnadeter Form und strahlt nach den Erfahrungen der vergangenen Saison von Kopf bis Fuß puren Kampfwillen aus. Das zeigt auch sein Meistertor am 28. Spieltag gegen Frankfurt.

Während das Duo hinten die Fäden zieht, schaltet sich Thomas Müller am liebsten in den Angriff ein. Mit 12 Toren und 12 Vorlagen in der Bundesliga ist er der Topscorer bei den Münchnern. Auch in der Champions League hat er schon fünf Mal getroffen.

Ohne sie wären der FC Barcelona und die spanische Nationalmannschaft vielleicht nur halb so erfolgreich: Xavi und Andrés Iniesta bilden ein fast unschlagbares Dreamteam. Beide gehören seit ihrer Jugend zum Verein. Für Jupp Heynckes ist auch Sergio Busquets einer der besten Mittelfeldspieler der Welt. Brisantes Detail: Der 24-Jährige ist im spanischen Nationalteam der direkte Konkurrent von Javi Martinez, den Trainer Vicente del Bosque bei den letzten EM-Qualifikationsspielen noch verschmähte.

Fazit: leichter Vorteil für Barcelona

Offensive: Robben/Ribéry/Gomez gegen Pedro/Villa/Messi

Die Fans hoffen bei dem Fußball-Gipfel auf ein Offensiv-Spektakel. Die Chancen stehen dafür nicht schlecht: In den letzten sieben Partien hat Bayern 30 Tore erzielt. Da staunt selbst die verwöhnte spanische Presse. Unbestritten spielt Franck Ribéry eine der besten Saisons seiner Karriere. Der Flügelspieler glänzt als Vorbereiter und Torjäger. Auch Arjen Robben zeigte sich zuletzt in hervorragender Form. Beide können der katalanischen Abwehr große Probleme bereiten.

Anders als Barca spielt Bayern noch mit einem echten Stürmer. Mario Gomez trotzt dem Abgesang des klassischen Abstaubers und erzielte unglaubliche fünf Tore in den letzten beiden Spielen, obwohl er nur 76 Minuten auf dem Platz stand. Mit seinem aktuellen Schnitt von 68 Minuten, die er für einen Treffer benötigt, überflügelt er sogar Messi (75) und Ronaldo (88). Argumente genug für den deutschen Nationalspieler, sich gegen Claudio Pizarro als Ersatz für den gelbgesperrten Mario Mandzukic durchzusetzen.

Alle fürchten sich vor ihm: Messi ist ein Phänomen und für die meisten Fußballfans der beste Spieler der Welt. Mit 43 Toren in bisher 29 Spielen führt er die Torjägertabelle der spanischen Liga mit großem Abstand an. Die Katalanen konnten deswegen die Formschwäche von David Villa gut verschmerzen.

Auch in der laufenden Champions-League-Saison traf Messi schon acht Mal. Der Erfolg von Barcelona war zuletzt wesentlich von ihm abhängig: Erst nach seiner Einwechslung schoss Pedro das entscheidende Tor im Viertelfinal-Rückspiel gegen Paris St. Germain. Die Barca-Fans dürften deswegen aufatmen, dass der 25-Jährige nach seiner Oberschenkelverletzung gegen Bayern definitiv wieder von Beginn an spielen wird. Dass der Weltfußballer auf jeden Fall Teil des Kaders ist, teilen die Katalanen wenige Stunden vor dem Spiel auf ihrer Internetseite mit.

Fazit: unentschieden

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