Niemand kann den FC Bayern München stoppen – und dennoch wird Borussia Dortmund Deutscher Meister. Die Bundesliga hört auf Barney Stinson und ein Bayer-Star spielt sich in den Fokus von Joachim Löw. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen Lehren aus dem jeweiligen Spieltag der Bundesliga.
1. Erkenntnis: Neu ist immer besser
"Neu ist immer besser." Diese These proklamierte bereits "How I Met Your Mother"-Frauenheld Barney Stinson - und sie trifft auch auf die Bundesliga zu. Denn: Am ersten Spieltag waren es vor allem die Neuen, die für Furore sorgten.
Für Hertha BSC netzte Julian Schieber gegen Werder Bremen doppelt ein. Ja, Julian Schieber! Kein Witz. Damit hat Schieber bereits zwei Tore mehr als in der Vorsaison für den BVB erzielt – Chapeau!
Mit Eintracht Frankfurts Haris Seferovic, Hoffenheims Adam Szalai und Hannovers Joselu trafen ebenso drei Neuverpflichtungen zum Saisonauftakt. Auch die neuen Trainer Thomas Schaaf (Eintracht Frankfurt) und Roger Schmidt (Bayer Leverkusen) entschieden ihre Auftaktspiele mit ihren neuen Vereinen für sich. Dass die Bundesliga-Neulinge 1. FC Köln und SC Paderborn ihre Partien nicht gewonnen haben, kehren wir mal schön unter den Teppich und stellen fest: Neu ist wirklich immer besser. Ein Motto, das auch Sky bei seiner Wahl des Topspiel-Kommentators demnächst durchaus mal beherzigen dürfte. "Reif" wäre die Zeit allemal.
2. Erkenntnis: Bei Leverkusen ist alles Roger
Oha, bereits bei der zweiten Erkenntnis hat das Schlechte-Wortwitz-Monster zugeschlagen. Dennoch muss man festhalten: Bei Leverkusen läuft es bestens – vor allem dank Roger Schmidt. Erst wurde unter dem neuen Coach das große Waldalgesheim im Pokal geputzt, dann Kopenhagen im CL-Quali-Hinspiel geschlagen und jetzt Borussia Dortmund mit 2:0 entzaubert.
Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen der Torte ist für Bayer dann noch, dass Karim Bellarabi bereits nach neun (!) Sekunden dafür sorgte, dass Jürgen Klopp die Gesichtszüge vollends entgleisten. Bellarabis Treffer war das schnellste Tor in der Geschichte der Fußball-Bundesliga. In der 90. Minute erzielte dann auch noch Stefan Kießling seinen siebten (!) Treffer im dritten Pflichtspiel dieser Saison. Und spätestens da dürfte sich auch der anwesende Bundestrainer
3. Erkenntnis: Niemand kann den FC Bayern München stoppen
Die Saison ist gerade einmal einen Spieltag alt, doch bereits jetzt steht fest: Niemand kann den FC Bayern München stoppen. Bei diesem Versuch sind beim Auftaktspiel des FCB gegen den VfL Wolfsburg gleich mehrere Leute gescheitert. In erster Linie natürlich "Wölfe"-Stürmer Junior Malanda, der zunächst die Latte traf und sich dann vor dem Bayern-Tor dermaßen verakrobatierte, dass er den – zugegebenermaßen schnell zurückprallenden - Ball tatsächlich noch irgendwie neben den Kasten stolperte. Frank Mill, dessen Name stets aufs Neue fällt, wenn in der Bundesliga eine Riesen-Torchance vergeben wird, hätte es nicht besser hinbekommen.
Auch der eigentlich gut pfeifende Schiedsrichter Felix Zwayer tat sein Übriges und verwehrte dem Münchner Sebastian Rode wegen vermeintlichen Abseits' seinen Premierentreffer im neuen Trikot. Und zu guter Letzt waren da natürlich noch die Bayern-Spieler selbst mit den Inkognito-Dortmundern Robert Lewandowski und Mario Götze an der Spitze, die vor allem in der zweiten Halbzeit so gar nicht Super-Bayern-mäßig unterwegs waren.
Trotz allem gewannen die Münchner durchaus verdient mit 2:1 - das ist die eigentlich erschreckende Erkenntnis. Und, was für uns neutrale Fans besonders schade ist: Bei Matthias Sammers Mini-mini-Wutrede nach dem Match erreichte dessen Gesichtsfarbe leider nur vier von zehn Tomaten auf der Uli-Hoeneß-Feuerkopf-Skala.
4. Erkenntnis: Borussia Dortmund wird Deutscher Meister 2015
Sie fragen sich beim Lesen der vierten Erkenntnis sicher: "Hä, wie bitte? Wurde nicht soeben festgestellt, dass niemand die Bayern stoppen kann? Wie kann denn dann Borussia Dortmund Deutscher Meister werden? Was schreibt ihr denn für einen Blödsinn?". Rational gesehen ist Ihr Einwand vollkommen berechtigt. Doch: Was, bitte sehr, interessiert uns unser Geschwätz (bzw. Geschreibsel) von vor zehn Sekunden? Wir haben Indizien, ja beinahe schon handfeste Beweise, dass sich Dortmund die Meisterschale schnappen wird. Denn: Auch in der Saison 2010/2011, in der der BVB Deutscher Meister wurde, verlor Dortmund das Auftaktspiel. Zuhause. Gegen Bayer Leverkusen. Mit 0:2. Naaaa? Wie, noch nicht überzeugt? Okay. Weiter geht’s: Der FC Bayern gewann damals sein Auftaktspiel. An einem Freitag. Zuhause. Gegen den VfL Wolfsburg. Mit 2:1. Unglaublich, oder? Gäbe es Galileo Mystery noch, wir wären uns sicher: Die würden dieses unheimliche Phänomen ganz sicher bis ins Detail beleuchten.
Aber, vergessen wir mal alberne TV-Formate und stellen uns eine viel wichtigere Frage: Sollte man sein ganzes Geld jetzt auf den Titelgewinn des BVB setzen? Hmmm, lieber nicht. Denn, falls Sie unsere Lehren des Spieltags häufiger lesen, sollten Sie wissen: Spätestens in der kommenden Ausgabe prophezeien wir – basierend auf neuen unschlagbaren Gründen - einen anderen Deutschen Meister 2015. Und sei es der SC Paderborn ...
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