Sami Hyypiä ist Jürgen Klopp, Frankfurt braucht einen Grundkurs in Regelkunde und in Augsburg braut sich ein türkischer Rekordsturm zusammen. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen Lehren des jeweiligen Spieltags der Bundesliga.

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1. Erkenntnis: Leverkusen ist der neue BVB

Auf Indianersohlen, ganz still und heimlich hat sich Bayer Leverkusen angeschlichen und keiner hat's gemerkt. Naja, jetzt ist aber zu spät. Denn Leverkusen ist seit diesem Wochenende der neue BVB. Sie haben keine Ahnung, wer oder was bei Leverkusen eigentlich wichtig ist und wollen sich am Stammtisch nicht blamieren? Ist eigentlich ganz einfach zu merken: Trainer Sami Hyypiä ist jetzt der neue Jürgen Klopp. Frisurentechnisch ist da ohnehin nicht mehr viel um. Und beide haben einen Doppel-Konsonanten im Namen. Und Stefan Kießling ist jetzt Robert Lewandowski. Die beiden unterscheiden sich zwar frisurentechnisch, dafür aber toretechnisch kaum. Wenn sich Kießling jetzt noch von "Lewa" abschaut, wie man große Wechseldramen spinnt, dann könnte Leverkusen eigentlich auch gleich in schwarz-gelben Trikots auflaufen. Und mehr müssen Sie sich eigentlich gar nicht merken.

2. Erkenntnis: Götze - der Retter unserer Jugend

Da heißt es immer, mit der Jugend gehe es den Bach runter. Keine ordentliche Erziehung mehr und so. Kann aber gar nicht sein, denn Mario Götze gehört definitiv noch zur Jugend und ist so ein anständiger junger Mann. Also wirklich. Der Traum jeder Schwiegermutter. Wie er sich erst im Stadiongang aufwärmt, damit die aufgebrachten BVB-Fans ihre extra mitgebrachten Südfrüchte nicht an ihn verschwenden müssen. Und dann dieser Nicht-Jubler. Dieses anständige Harren der Dinge, während ganz Fußballdeutschland nach seinem Tor gegen den BVB ruft: "Ausgerechnet der Götze!". So lange die Jugend in Deutschland solche Vorbilder hat, müssen wir uns wirklich keine Sorgen machen.

3. Erkenntnis: Schalke, lass das Toreschießen sein!

Ach, Schalke! Auf nichts kann man sich mehr verlassen. Früher, wenn eine Mannschaft mit 2:0 in Führung lag, konnte man gemütlich Bier holen gehen oder auch mal schnell aufs Klo. Das Spiel war gelaufen, hieß es dann immer. Aber jetzt traut man sich ja gar nicht mehr weg vom Fernseher - zumindest wenn der S04 auf dem Platz steht. Denn wenn die Schalker 2:0 führen, dann heißt das eigentlich nur, dass ab sofort einfach alles passieren kann. Am wahrscheinlichsten ein 3:3. Das haben uns die Spiele gegen Hoffenheim und Eintracht Frankfurt gelehrt. Und wer will schon der Depp sein, der gerade Bier holt, während sich auf dem Spielfeld Dramen der anderen Art abspielen. Also Schalke, wie wär's? Stell doch einfach mal nach dem 1:0 das Toreschießen ein. Dann können wir auch wieder beruhigt aufs Klo gehen.

4. Erkenntnis: Ein Spiel dauert 80 Minuten - zumindest in Frankfurt

Bei der Eintracht in Frankfurt sollte man darüber nachdenken, den Spielern einen Grundkurs in Regelkunde zu spendieren. Denn in den Köpfen der Veh-Truppe hat sich ein ganz fieser Irrtum eingeschlichen: Die denken doch tatsächlich, ein Spiel dauere nur 80 Minuten, alles weitere wäre lockeres Auslaufen. Wahrscheinlich denken sie auch, sie würden tatsächlich auf Platz sechs der Tabelle stehen und haben eigentlich zehn Punkte mehr auf dem Konto. Das wäre nämlich der Fall, würde ein Spiel wirklich nur 80 Minuten dauern. Wir erledigen das mit der Regelkunde gerne für die Frankfurter und lassen mit erhobenem Zeigefinger den Über-Trainer Sepp Herberger wieder auferstehen. Der wusste es nämlich am besten: "Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten."

5. Erkenntnis: Auch Augsburg-Spieler können Rekorde aufstellen

Es gibt so viele schöne Rekorde in der Bundesliga. Aber eigentlich hält sie fast alle der FC Bayern. Bis auf die Negativrekorde natürlich. Das ist etwas langweilig. Aber jetzt kommt Gegenwind aus Augsburg. Türkischer Gegenwind nämlich, in Gestalt von Halil Altintop. Der ist nämlich gerade dabei einen Rekord für sich zu beanspruchen, den kein Bayern-Spieler innehat und lange nicht innehaben wird. Er will alleiniger türkischer Rekordspieler der Bundesliga werden. Gegen Hoffenheim hat Altintop schon einmal zu Yildiray Bastürk aufgeschlossen. Der hat auch 249 Bundesligaspiele absolviert. Und weil Bastürk schon seit 2011 nicht mehr auf dem Platz steht, wird sich Altintop seinen Wunsch auch erfüllen. Vermutlich schon gegen Bastürks Ex-Verein Hertha BSC am nächsten Wochenende.

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