Der VfB Stuttgart und der Hamburger SV fighten bis einer weint. Der FC Schalke 04 hat Zeit zum Nachdenken und der FC Bayern München kämpft gegen seinen fiesesten Gegner. Die (wie immer nicht ganz ernst gemeinte) Bundesliga-Vorschau auf den 33. Spieltag.
Stuttgart und HSV bitten zum Abstiegsendfight
Bam. Bam. Bam. Bam. Hören Sie die Trommeln? Die dumpfe Ankündigung der Entscheidungsschlacht. "The Ultimate Abstiegsendfight" zwischen dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV steht bevor. Raphael "Silver Justice" van der Vaart, Heiko "Fierce Gravy" Westermann und Rene "Devon Demon" Adler wollen den Titel in der "Unabsteigable World Team Championsship" verteidigen und die Herausforderer Serey "Cardiac Nightmare" Dié, Martin "Sundance McGee" Harnik und Sven "Nasty Assassin" Ulreich* endgültig in das Tal des Vergessens - auch bekannt als Liga zwei - schicken.
Der von ganz Deutschland herbeigesehnte Kampf erinnert an den Jahrhundertfight zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern 1996, als sich "The Pharmacists" - wie sie in Kampfkreisen genannt werden - mit einem 1:1 am letzten Spieltag selbst retteten und "The Devils" in Liga zwei schickten.
Die Brisanz am Samstag zwischen VfB und HSV ist ähnlich groß. Sollten "The Northerners" die "Spätzles" beispielsweise mit einem Crossface Chickenwing (ja, es gibt einen Wrestling-Move der so heißt) finishen, müssen sich die Stuttgarter aus der ersten Liga verabschieden. Sollte dem VfB jedoch der Bodyslam gelingen, wäre am letzten Spieltag wieder der Klassenerhalt drin.
Mit einem Remis ist am Samstag bei VfB gegen den HSV also kaum zu rechnen. Die beiden Konkurrenten werden da hin gehen, wo es weh tut. Notfalls bis einer weint.
Schalke hat Zeit zum Nachdenken
Es sind aufregende Tage auf Schalke. Die "Knappen" sind kurz davor, die Qualifikation der Europa League zu verspielen. SOGAR (das betont mein lieber Kollege Herr Frische immer besonders) der FC Augsburg hat Schalke in der Tabelle überholt. Gottseidank hat Manager Horst Heldt das Problem bzw. die Probleme erkannt und auch gleich beseitigt. Syndey Sam und Kevin Prince Boateng werden kein Spiel mehr für die Schalker absolvieren und Marco Höger darf nachdenken. Auf dass er erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Noch mehr Zeit nachzudenken, bekommt die gesamte S04-Mannschaft am Samstag gegen den SC Paderborn. Denn im Stadion wird es richtig ruhig sein. Ganze 45 Minuten lang. Das haben die Ultras der Schalker beschlossen um ein klares Zeichen zu setzen. "Ganz nach dem Motto, welches uns in den vergangenen Wochen selber immer wieder vor Augen geführt wurde: 'Wohlfühloase Schalke – Heute haben wir nur die Hälfte Bock!'" - So ist es auf der Website der Ultras GE zu lesen.
Mal schauen, zu welcher Erkenntnis die Schalker nach dem Spiel gegen Paderborn kommen - und wer als nächstes seine Koffer packen darf.
Bayern kämpft gegen die Wettbewerbsverzerrung
Man könnte meinen, der FC Bayern München hätte seine harten Schlachten bereits geschlagen. Die Spiele gegen den FC Barcelona und Borussia Dortmund sind gespielt. Die Bayern san Deutscher Meister. Läuft doch, oder?
Doch tatsächlich hat der FCB noch einen richtig fiesen Gegner vor der Brust. Und damit meine ich nicht den SC Freiburg, der am Wochenende auf die Bayern wartet - auch wenn Freiburg mit dem Rücken zur Wand stehend sicher keine Laufkundschaft ist. Nein, ich meine den unheimlich fiesen Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung, der schon weit vor Anpfiff wie ein Damoklesschwert über
Und dieser Kampf wird den Bayern nicht unbedingt leicht gemacht. Denn gegen Freiburg droht nun Torhüter Manuel Neuer auszufallen. Und weil Tom Starke verletzt und Pepe Reina gesperrt ist, wird wohl Ivan Lucic im Tor auflaufen. Dem Ersatz-Ersatz-Ersatz-Torwart quasi.
Pep Guardiola versichert dennoch: "Wir sind immer seriös, wir wollen gewinnen, wir wollen so gut wie möglich spielen". Da wird sich der SC Freiburg aber freuen.
Die Welt ist voller undankbarer Gegner
Wenn das Leben kein Ponyhof ist, dann ist der Bundesligaendspurt für die meisten Teams nicht einmal eine schöne Mistgrube. Für so ziemlich jedes Team geht es noch um etwas - sei es den Klassenerhalt oder die Qualifikation für das internationale Geschäft. Und wenn es für das eine Team um eher wenig geht, dann geht es für den Gegner für umso mehr. Eine kleine Auswahl:
- Mainz - Köln: Ok, da geht es wirklich um überhaupt nichts mehr. Höchstens ums Prestige. Verdammt.
- Wolfsburg - BVB: Also da geht es jetzt aber um was! Dem VfL hängt Gladbach im Nacken. Die Vizemeisterschaft ist in Gefahr. Und Dortmund spekuliert noch immer auf die Europa League
- Hertha - Frankfurt: Abstiegskampf gegen relativ wurscht
- Leverkusen - Hoffenheim: "Wir wollen international spielen" - "Nein, wir wollen international spielen" - "Unser international ist aber wichtiger" - "Pffffft."
- Augsburg - Hannover: "Europa wir kommen" vs. "Ahhhhhhhhhhhh...bstiegskampf"
Der 33. Spieltag in der Übersicht
Samstag, 16.05.2015:
SC Freiburg | - | Bayern München | 15.30 Uhr |
FC Schalke 04 | - | SC Paderborn | 15.30 Uhr |
FSV Mainz 05 | - | 1. FC Köln | 15.30 Uhr |
Werder Bremen | - | Bor. Mönchengladbach | 15.30 Uhr |
VfL Wolfsburg | - | Borussia Dortmund | 15.30 Uhr |
Hertha BSC | - | Eintracht Frankfurt | 15.30 Uhr |
FC Augsburg | - | Hannover 96 | 15.30 Uhr |
VfB Stuttgart | - | Hamburger SV | 15.30 Uhr |
Bayer Leverkusen | - | 1899 Hoffenheim | 15.30 Uhr |
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