Bis Ende März trainierte Julian Nagelsmann noch den FC Bayern München, nun steht er vor seinem Debüt als Bundestrainer. Für mehrere Bayern-Stars dürfte das eine vorteilhafte Konstellation sein – für einen allerdings nicht.
Julian Nagelsmann trifft als Bundestrainer auf viele vertraute Gesichter. In
Zwar freue er sich auch darauf, viele andere Spieler beim DFB zu begrüßen. Dennoch dürfte seine Vergangenheit beim FC Bayern einen gewissen Einfluss auf die Nationalmannschaft (Samstag, 14 Uhr gegen USA, live auf RTL) haben. Denn eines wurde zuletzt deutlich: Trotz seiner Freistellung genießt Nagelsmann noch immer hohes Ansehen beim deutschen Rekordmeister.
Hoeneß lobt Nagelsmann: "Er ist frisch, er ist jung"
"Er ist frisch, er ist jung. Er ist jetzt total erholt, hat nach dem Verlassen des FC Bayern ja viel Urlaub gemacht. Und er hat sehr viel Elan. Ich bin überzeugt, dass er viel Kraft getankt hat. Und jetzt braucht die Nationalmannschaft Optimismus. Sie braucht Aufbruchstimmung und ich denke, dafür ist Julian genau der Richtige."
Hoeneß scheint sogar zu bedauern, dass Nagelsmann beim FC Bayern freigestellt wurde. Rückblickend bezeichnet er die damalige Entscheidung als "nicht unbedingt klug".
Goretzka und Kimmich hatten ein enges Verhältnis zu Nagelsmann
Durch seine Zeit beim FC Bayern hat Nagelsmann viele enge Verbindungen zu seinen Ex-Spielern, die er nun bei der Nationalmannschaft trainiert. Insbesondere Goretzka und Kimmich gelten als große Nagelsmann-Befürworter.
Als der Trainer vom FC Bayern freigestellt wurde, bezeichnete Goretzka dies als einen "Schock für uns alle". Per Instagram hatte sich Goretzke damals noch einmal bedankt für "eine Zusammenarbeit, die jederzeit von Vertrauen, Spaß und gegenseitiger Wertschätzung geprägt war". Auch Kimmich stellte damals öffentlich klar: "Julian Nagelsmann ist ein überragender Trainer. Ich hatte schon sehr viele Toptrainer, trotzdem würde ich sagen, dass er in den Top 3 meiner Trainer ist."
Unter Nagelsmann waren Kimmich und Goretzka als defensives Mittelfeld-Duo gesetzt. Sollte er nun auch als Bundestrainer auf diese Doppel-Sechs vertrauen, müsste Ilkay Gündogan auf eine offensivere Position ausweichen – oder auf der Bank Platz nehmen. Zwar wäre es auch eine Option, Kimmich als Rechtsverteidiger spielen zu lassen. Allerdings hat Nagelsmann von dieser Möglichkeit beim FC Bayern nahezu nie Gebrauch gemacht.
Sane hatte unter Nagelsmann Formschwankungen
In einer herausragenden Form befindet sich momentan
Nagelsmann fand damals keine richtige Erklärung dafür. "Ich kann nicht zu 100 Prozent, nicht einmal zu 15 Prozent, beantworten, warum er nicht immer an seine Leistungsgrenze kommt. Ich weiß es nicht genau", gab er im vergangenen Jahr zu. Umso spannender wird zu beobachten sein, ob Sane nun auch unter Nagelsmann verlässlich funktioniert.
Müller und Musiala waren unter Nagelsmann Schlüsselspieler
Für
Die Personalie Neuer könnte zu einem Problem werden
Die spannendste Personalie dürfte
Neuer gab daraufhin ein Interview und kritisierte den Verein dafür. Über die zukünftige Zusammenarbeit mit Nagelsmann sagte er damals, "dass ich professionell mit ihm zusammenarbeite". Das dürfte bedeutet haben: Das Verhältnis zwischen Nagelsmann und Neuer war unterkühlt.
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Der frühere Weltmeister Bastian Schweinsteiger deutete bei der "Sportschau" an, dass diese Vorgeschichte Einfluss auf die Nationalmannschaft haben könnte: "Wenn das Thema vielleicht nicht ausgeräumt ist, was ich hoffe, dass es schon ist, dann könnte das natürlich belastend sein."
Möglicherweise freuen sich also nicht alle Bayern-Spieler darüber, Ex-Trainer Nagelsmann als Bundestrainer wiederzusehen.
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