Nach drei Pflichtspielen deutet sich bereits an, welche Spieler unter Trainer Vincent Kompany funktionieren und welche Profis offenbar einen geringen Stellenwert haben. Die Gewinner und Verlierer.

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Drei Pflichtspiele hat der FC Bayern München bislang unter dem neuen Trainer Vincent Kompany absolviert. Im DFB-Pokal löste der deutsche Rekordmeister die Pflichtaufgabe gegen Drittligist SSV Ulm mit 4:0, in der Bundesliga wurden die beiden Spiele gegen den VfL Wolfsburg (3:2) und den SC Freiburg (2:0) gewonnen.

Einige Akteure blühen unter Kompany regelrecht auf, andere spielen überraschenderweise bislang nur eine Nebenrolle. Die bisherigen Gewinner und Verlierer unter dem neuen Bayern-Coach:

Gewinner: Thomas Müller

Kurz vor seinem 35. Geburtstag dreht Thomas Müller noch einmal richtig auf. Im Pokalspiel gegen Ulm stand er in der Startelf, erzielte zwei Tore und bereitete einen weiteren Treffer vor. In den beiden Bundesligaspielen wurde der Offensivspieler eingewechselt, gab der Mannschaft wichtige Impulse und schoss gegen Freiburg ein echtes Traumtor.

Trainer Kompany lobte gegenüber "ran" die Mentalität von Müller: "Es gab eine Message von den Fans, dass er in 710 Spielen immer 100 Prozent für den FC Bayern gegeben hat. Ich kann dazu sagen, dass er auch in ganz vielen Trainingseinheiten alles für den FC Bayern gibt."

Gewinner: Serge Gnabry

Nach einer verletzungsgeplagten Vorsaison ist Serge Gnabry nun wieder in Top-Form. In allen drei Pflichtspielen stand der Flügelspieler in der Startelf und war jeweils an einem Treffer beteiligt (1 Tor, 2 Vorlagen).

Der 29-Jährige wurde bereits auf beiden Flügeln eingesetzt und bewies dabei einen starken Zug zum Tor. Das weiß Kompany offenbar zu schätzen. Sollte er seine Form beibehalten, dürfte Gnabry auch bald wieder für die deutsche Nationalmannschaft spielen.

Gewinner: Michael Olise

Nachdem Michael Olise bei den Olympischen Sommerspielen in Paris für Frankreich aufgetrumpft hatte, bewies der Neuzugang auch beim FC Bayern seine Qualität als technisch starker Flügelspieler. Im Pokalspiel gegen UIm wurde der 22-Jährige eingewechselt und bereitete einen Treffer vor. In den beiden Bundesligaspielen stand er in der Startelf.

Auch wenn ihm teilweise noch die Effektivität fehlt, ist seine Spielfreude auffällig. Kompany kündigte an, Olise werde "in Zukunft ein wichtiger Spieler werden". Fernab des Spielfeldes haben die einsilbigen Antworten von Olise gegenüber der Presse fast schon Kult-Charakter.

Gewinner: Aleksandar Pavlovic

In der zurückliegenden Saison schaffte der Mittelfeldspieler den Sprung in die Profimannschaft und entwickelte sich zum Stammspieler. Aufgrund der Verpflichtung von João Palhinha schien es so, als könnten Aleksandar Pavlovics Einsatzzeiten geringer werden.

Doch der 20-Jährige, der beim FC Bayern ausgebildet wurde, stand bislang in allen drei Pflichtspielen in der Startelf. "Ich will einfach weitermachen und zeigen, was ich draufhabe", sagte er bei Sky und fügte bezüglich seiner Ziele hinzu: "Stammspieler bleiben, Stammspieler sein, dem Team weiterhelfen und Titel holen."

Verlierer: Eric Dier

Nachdem der Innenverteidiger im vergangenen Winter von Tottenham Hotspur verpflichtet wurde, erarbeitete sich Eric Dier unter dem damaligen Trainer Thomas Tuchel einen Stammplatz. Unter Kompany hingegen spielt der Engländer lediglich eine Nebenrolle. Sein bislang einziger Einsatz kam zustande, als er gegen Wolfsburg kurz vor Spielende eingewechselt wurde.

Die Innenverteidiger Min-jae Kim und Dayot Upamecano scheinen unter Kompany einen höheren Stellenwert zu haben als Dier. Besonders bitter: Am vergangenen Sonntag gegen Freiburg wurde sogar der eigentlich aussortierte Leon Goretzka anstelle von Dier eingewechselt.

Verlierer: João Palhinha

João Palhinha wurde für eine Ablöse von rund 51 Millionen Euro verpflichtet, scheint allerdings hinter Pavlovic nur zweite Wahl zu sein. In den ersten drei Pflichtspielen kam der defensive Mittelfeldspieler kaum zum Einsatz. Im DFB-Pokalspiel gegen den SSV Ulm wurde er erst 13 Minuten vor Spielende eingewechselt, beim Bundesliga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg überhaupt nicht.

Kompany erklärte im Gespräch mit Dazn: "Die Wahl fiel nicht gegen Palhinha aus, sondern eher für Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic. Sie haben oft zusammen gespielt und trainiert." Offenbar muss sich Palhinha seinen Platz erst erkämpfen. Gegen Freiburg war er ebenfalls Einwechselspieler und verursachte einen Elfmeter.

Verlierer: Leon Goretzka

Die Vereinsführung hatte gegenüber Leon Goretzka klar kommuniziert, dass er beim FC Bayern kaum Aussicht auf Spielzeit haben würde. Ein Transfer kam für den Mittelfeldspieler trotzdem nicht zustande. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für Goretzka: Im Spiel gegen Freiburg wurde der 29-Jährige in der Schlussphase eingewechselt.

Kompany sagte danach: "Die Transferperiode ist vorbei. Wichtig war für mich, dass wir der ganzen Mannschaft in den ersten zwei Spielen Minuten gegeben haben. Das zeigt, dass wir das zusammen machen. Und Leon gehört natürlich dazu." Seine Einsatzzeiten dürften dennoch gering ausfallen, weil die Konkurrenz im Mittelfeld groß ist.

Verlierer: Konrad Laimer

Es war abzusehen, dass auch Konrad Laimer aufgrund der starken Konkurrenz im Mittelfeld einer schwierigen Saison entgegenblickt. Sky-Experte Didi Hamann sagte bereits vor dem Saisonstart: "Ich glaube, Konrad Laimer wird es unheimlich schwer haben. Denn bei Kompany wird es sehr auf die spielerischen Komponenten ankommen."

Bislang scheint sich das zu bewahrheiten. Zwei der bisherigen drei Pflichtspiele erlebte der Österreicher von der Bank aus, gegen Freiburg wurde er lediglich in der Schlussphase eingewechselt. Besserung ist kaum in Sicht.

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