Eintracht Frankfurt steht vor einem kleinen Neuanfang: Nach furioser Saison in der Bundesliga und der Europa League, die erst im Halbfinale endete, ist der Klub von Trainer Adi Hütter wieder in der Normalität angekommen. Mit rund 100 Millionen Euro Transfereinnahmen - ohne die beiden Topstürmer Luka Jovic und Sébastien Haller. Wie geht es weiter für die SGE: Ernüchterung oder europäischer Siegeszug?

Mehr aktuelle News zur Bundesliga finden Sie hier

Seine Rückkehr wäre eine Sensation und für die Eintracht-Fans ein klares Zeichen: Wir mischen wieder mit in der kommenden Saison! Wie "kicker" und "Bild" berichten, plant die Eintracht die Rückholaktion von Kevin-Prince Boateng.

Denn noch gibt es viele Fragezeichen bei der Eintracht, die mehr als 100 Millionen Euro reicher ist, als im Frühjahr. Für Jovic, der 2018/19 unglaubliche 27 Tore schoss und sieben vorlegte, zahlte Real Madrid 60 Millionen Euro. Für Haller zahlte West Ham United rund 40 Millionen Euro. Sollte Ante Rebic den Klub verlassen, wäre das "magische Dreieck" vollständig zerbrochen. Gerüchte um ein Interesse Inter Mailands an Rebic halten sich hartnäckig.

Die Europa-League-Qualifikation steht an. Wie geht es weiter mit der Eintracht? Wer geht? Wer bleibt? Welche Spieler kommen noch? Ein Überblick.

Bobic: Kaderplanungen noch nicht am Ende

Gelingt nach dem Halbfinale in der Europa League vergangene Saison der nächste Coup auf europäischer Ebene? Ausreichend Geld für neue Spieler ist vorhanden.

"Viele sagen, wir haben jetzt viel Geld, das ist auch richtig - aber wir haben auch schon um die 30 Millionen Euro ausgegeben. Es wird sicherlich auch noch weitergehen", kündigte Sportvorstand Fredi Bobic bei "Sport 1" an und sagte weiter: "Da kann jeder überrascht sein, was noch kommt, wer da wieder kommt."

Mission: Leihspieler der Vorsaison zurückholen!

Bobic spricht die Personalien Kevin Trapp, Sebastian Rode und Martin Hinteregger an. Sie waren in der Vorsaison ausgeliehen, Trapp von PSG, Hinteregger von Augsburg, Rode vom BVB. Während sich die SGE und der BVB bezüglich eines Rode-Transfers geeinigt haben sollen, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, denkt Paris Saint-Germain offenbar nicht an den Verkauf Trapps. Sportdirektor Leonardo sagte: "Im Moment haben wir keinen Verkauf von Kevin Trapp geplant."

Verteidiger Hinteregger verpasste den Fototermin für das Augsburger Mannschaftsfoto. Ihm wurde deshalb unterstellt, er wolle sich nach Frankfurt streiken, was er aber dementierte. Wie es um seinen Wechselwunsch bestellt ist, ist jedoch unklar.

Hasebe, da Costa, Paciencia: Viele Leistungsträger bleiben

Für keinen der drei hat Bobic bislang positionsgetreu Ersatz verpflichtet. Für Hinteregger ist laut "FFH" Jesus Vallejo im Gespräch, ebenfalls ein ehemaliger Eintracht-Leihspieler.

Doch außer auf der Torwartposition - die Leistungsstärke des derzeit an der Schulter verletzten Keepers Frederik Rönnow lässt sich noch schwer einschätzen - ist der Vorjahressiebte der Bundesliga breit und erfahren aufgestellt: Die Defensivachse um Marco Russ, David Abraham, Danny da Costa und Makoto Hasebe ist unverändert.

Die Mittelfeldspieler Filip Kostic, Mijat Gacinovic, Gelson Fernandes und Jonathan de Guzman bleiben der Eintracht erhalten. Auch Goncalo Paciencia stürmt weiter im Eintracht-Dress. Ein Abgang von Ante Rebic würde Trainer Adi Hütter nicht überraschen. "Ante ist ein Spieler, von dem sich jeder Trainer wünscht, dass er bleibt. Aber wir sind vorbereitet", sagte er im "kicker" und bleibt in der Stürmersuche gelassen. "Wir müssen nicht von heute auf morgen jemanden präsentieren."

Sow, Kohr, Joveljic, Durm: Zwischen Hoffnung und Back-up

Die von Bobic angesprochenen 30 Millionen Euro nutzte er, um Djibril Sow (Young Boys Bern, 9 Millionen Euro), Dominik Kohr (Bayer Leverkusen, 4 Millionen) und Dejan Joveljic (Roter Stern Belgrad, 4 Millionen) nach Frankfurt zu lotsen. Hinzu kommt die noch fällige Ablöse für Filip Kostic vom HSV. Weltmeister Erik Durm kommt ablösefrei aus Huddersfield. Die "Bild" berichtet, dass Maximilian Philipp ein weiterer Kandidat ist. Der 25-jährige Offensivspieler hat kaum Chancen beim BVB.

Bei den Neuzugängen ruhen die Hoffnungen auf Sow, der sich aber zum Trainingsstart einen Sehnenriss im Oberschenkel zuzog und zwei Monate ausfällt. Der 22-Jährige ist zentraler Mittelfeldspieler und aufgrund seiner Dynamik und seinem Spielverständnis wertvoll. Jovic-Nachfolger wird Joveljic - zumindest perspektivisch. Der 19-jährige Serbe könnte in die Fußstapfen seines zu Real Madrid abgewanderten Landsmannes treten. Torgefahr traut man ihm zu, doch Geduld ist gefragt.

Während Durm bei der Dreifachbelastung als Back-up-Spieler wichtig werden könnte, ist Kohrs Rolle offen. Trainer Adi Hütter lobte seinen "Zug zum Tor", möchte den 25-Jährigen wohl als Achter einsetzen. Er gilt als extrem robust und zweikampfstark, konnte im Training jedoch noch nicht glänzen.

Steht die Mannschaft? Erster Gradmesser Tallinn

Baumeister Bobic hat sein Werk noch nicht vollendet. Gutes Zeichen vorab: Kaderplaner Ben Manga verlängerte seinen Vertrag und tüftelt weiterhin am optimalen Kader in Frankfurt. Vielleicht gehört dem bald wieder Kevin-Prince Boateng an? Es wäre der nächste Transfer, der die Eintracht-Fans noch hoffnungsvoller macht für die kommende Saison.

Erste Station in der Qualifikation zur Europa League ist Tallinn. Der estnische Meister ist für Hütter zumindest ein erster Gradmesser und dürfte Erkenntnisse liefern, wo Bobic, Manga und Hütter noch schrauben müssen.

Verwendete Quellen:

  • Frankfurter Rundschau: Wie steht es um den SGE-Kader? Eintracht-Neuzugänge im ersten Check
  • hessenschau.de: Was macht der letzte Büffel? Offene Rebic-Zukunft erschwert Eintracht-Planungen
  • FAZ: Nur eine kleine Hürde
  • spox.com: BVB, News und Gerüchte: Offenbar Einigung mit Eintracht Frankfurt bezüglich Sebastian Rode
  • Bild.de: Nach Foto-Streik - Hinteregger trainiert wieder in Augsburg
  • Kicker.de: Die Eintracht verlängert mit Chefscout Ben Manga
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.