Kai Havertz zieht es zum FC Chelsea zu seinen DFB-Kollegen Timo Werner und Antonio Rüdiger. Bayer Leverkusen wird für den sportlichen Verlust mit einer Rekordsumme entschädigt.

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Nationalspieler Kai Havertz ist nun der teuerste deutsche Fußball-Profi der Geschichte. Der 21-Jährige wechselt für ein geschätztes Gesamtvolumen von bis zu 100 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea. Beide Clubs bestätigten am Freitagabend den Transfer. Demnach erhält das deutsche Top-Talent einen Fünfjahresvertrag in London. Der Premier-League-Club hatte vor wenigen Wochen erst Havertz' Nationalmannschafts-Kollegen Timo Werner von RB Leipzig verpflichtet.

"Ich bin seit zehn Jahren im Verein und habe die Hälfte meines Lebens unter dem Bayer-Kreuz verbracht. Ich werde Bayer 04 für immer verbunden bleiben. Aber jetzt sehe ich die Zeit gekommen, etwas Neues zu beginnen", kommentierte Havertz in einer Video-Grußbotschaft an die Bayer-Fans.

Havertz: "Werde Bayer 04 für immer verbunden bleiben"

Sport-Geschäftsführer Rudi Völler hat keine Zweifel, dass sich Havertz auch beim Spitzenteam aus der Premier League durchsetzen wird. Für ihn ist Havertz "schon jetzt Weltklasse" und "mit Sicherheit einer der Besten, die jemals für Bayer 04 gespielt haben. In den kommenden Jahren wird Kai auch in der extrem fordernden englischen Liga beweisen, welch großartiger Fußballer er ist."

Am Freitag war das 21 Jahre alte Top-Talent aus dem Quartier der Fußball-Nationalmannschaft in Stuttgart abgereist, um letzte Details in London zu klären. "Wir sind dem Bundestrainer dankbar, dass Kai die Dinge nun mit unserer Unterstützung vor Ort in London klären kann", sagte Völler.

70 Millionen Euro erhält Bayer Leverkusen sofort

Laut Medienberichten erhält Bayer 70 Millionen Euro sofort, die restlichen 30 Millionen Euro sollen in weiteren Raten bei entsprechendem Erfolg Chelseas in den kommenden Jahren fließen. Bayer-Sportchef Rudi Völler hatte einen Corona-Rabatt bei der Ablöse zuletzt mehrfach ausgeschlossen.

Bundesliga-Rekordspieler ist Havertz indes nicht. Der Transfer von Ousmane Dembelé zum FC Barcelona brachte Borussia Dortmund vor drei Jahren rund 135 Millionen Euro ein.

Europas Top-Vereine jagten Havertz

Trotz der Corona-Krise hatte der Tabellen-Dritte der englischen Premier League zuvor bereits unter anderem rund 53 Millionen Euro in Werner investiert. Beim Club von Mäzen Roman Abramowitsch steht zudem Nationalverteidiger Antonio Rüdiger unter Vertrag.

An Havertz, der mit Leverkusen in diesem Jahr die Champions League verpasst hatte, waren auch andere internationale Top-Clubs interessiert. Der Mittelfeldspieler war zehn Jahre im Verein in Leverkusen und entwickelte sich zuletzt zum größten sportlichen Aushängeschild des Werksclubs. Bei der Wahl zum besten europäischen U21-Spieler Europas des Jahres 2019 wurde er hinter João Félix (Atlético Madrid) und Jadon Sancho (Borussia Dortmund) auf den dritten Platz gewählt. (mt/dpa)  © dpa

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