Der FC Bayern München steht nach dem 1:0 gegen den FC Arsenal im Halbfinale der Champions League. Trainer Thomas Tuchel war zunächst euphorisch, rechnete später aber mit den Medien ab. TV-Experte Sami Khedira lobte Torschütze Joshua Kimmich und schimpfte ebenfalls auf die Kritiker.
So euphorisch war
"Super Bayern, super Bayern, hey", sangen die Fans, während die Spieler freudig umherhüpften.
Ausgerechnet der nur 1,77 Meter große Kimmich entschied mit einem Kopfballtreffer die Partie. Im Zuge einer Flanke von
"Ich hatte ein bisschen Glück, dass sich für mich niemand so richtig zuständig gefühlt hat. Und dann stand ich da", sagte Kimmich nach dem Spiel grinsend und fügte hinzu: "Wir freuen uns, dass wir endlich mal wieder im Halbfinale stehen." In den vergangenen drei Jahren scheiterte Bayern jeweils im Viertelfinale.
Khedira lobt Kimmich und watscht die Kritiker ab
DAZN-Experte
Überhaupt lobte Khedira, wie sich der FC Bayern gegen Arsenal steigerte: "In der 1. Halbzeit hatte Arsenal vielleicht einen Mini-Vorteil. Aber in der 2. Halbzeit war Bayern ganz klar griffiger, aggressiver und wacher. Sie hatten auch diesen Spielwitz und diese Leichtigkeit. Arsenal hatte gar keine Torchance mehr."
Der FC Bayern hatte mit 51 Prozent Ballbesitz nur unwesentlich mehr Spielanteile als der Gegner, mit einem Torschussverhältnis von 15:9 aber deutlich mehr Abschlüsse. "Die 2. Halbzeit war sehr stark", sagte auch Tuchel. "Wir haben ein bisschen mehr Persönlichkeit gezeigt, ein bisschen mehr Mut gezeigt und dann sehr verdient gewonnen."
Tuchel bezeichnet Medien als "scheinheilig"
Einen Seitenhieb an die Medien konnte sich Tuchel trotz aller Freude nicht verkneifen. Als er bei der Pressekonferenz gefragt wurde, ob er nach all der einprasselnden Kritik nun Genugtuung empfindet, bezeichnete er diese Frage als "scheinheilig." Denn: "Von wo prasselt das denn auf mich ein? Aus den Medien, oder nicht? Ob ich nun Genugtuung empfinde – ja natürlich. Aber nicht deswegen. Dann würde ich dem zu viel Wertigkeit geben, was auf mich einprasselt."
An die Medien gerichtet, fügte Tuchel hinzu: "Sie müssen entscheiden, wie sie damit leben können - nicht ich. Ich habe vom ersten Tag an alles gegeben und werde bis zum letzten Tag alles geben."
Neuauflage vom deutschen Champions-League-Finale 2013?
Elf Jahre nach dem deutschen Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund im Wembley-Stadion könnte es am selben Ort zu einer Neuauflage kommen. Torwart
Dortmund trifft im Halbfinale (1. Mai und 7. Mai) auf den französischen Top-Verein Paris Saint-Germain. Bayern bekommt es im ersten Halbfinale (30. April und 8. Mai) mit dem spanischen Champions-League-Rekordsieger Real Madrid zu tun. Die Mannschaft von dem früheren Bayern-Trainer Carlo Ancelotti setzte sich am Mittwochabend im Elfmeterschießen gegen Manchester City durch.
Real Madrid ist der Angstgegner des FC Bayern
Allzu gute Erinnerungen hat der FC Bayern an die Madrilenen nicht. Zuletzt trafen die beiden Vereine in der Champions League im Halbfinale 2018, im Viertelfinale 2017 und im Halbfinale 2014 aufeinander. In allen drei Fällen zogen die Spanier in die nächste Runde ein.
"Ich denke nicht, dass wir in der Konstellation der Favorit sind. Sie haben es geschafft, bei Manchester City zu gewinnen. Das ist ein Ausrufezeichen", sagte Tuchel und lobte Real Madrid weiter: "Das ist einer der schwierigsten Gegner, gegen die man spielen kann und einer der größten Vereine der Welt. Wir freuen uns auf die Herausforderung, und hoffentlich werden wir mit den Anforderungen wachsen."
Für den FC Bayern bietet die Champions League die einzige Möglichkeit, die erste titellose Saison seit der Spielzeit 2011/2012 abzuwenden. Im DFB-Pokal scheiterte München bereits in der 2. Runde. In der Bundesliga sicherte sich am Sonntag Bayer Leverkusen vorzeitig die Meisterschaft.
All das wäre in München aber wohl vergessen, sollte der FC Bayern die Champions League gewinnen.
Verwendete Quellen
- DAZN: Bayern München – FC Arsenal: Pressekonferenz nach dem Spiel Bayern München – FC Arsenal
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