Der Blick auf die leeren Ränge hatte BVB-Trainer Lucien Favre schon vor dem Anpfiff die Vorfreude genommen. "Kein Ambiente, kein Lärm - ganz komisch", sagte er. Das Ergebnis im Achtelfinal-Rückspiel gegen Paris Saint-Germain verhagelte ihm endgültig die Laune.
Lesen Sie auch: CL live: Borussia Dortmund - FC Brügge im TV & Stream sehen
Leere Ränge, wenig Leidenschaft: Borussia Dortmund ist im Geisterspiel von Paris gegen Ex-Trainer Thomas Tuchel der Mut vergangener Tage verloren gegangen. Im gespenstisch stillen Prinzenpark verspielte der enttäuschende Bundesliga-Zweite beim 0:2 (0:2) gegen Paris Saint-Germain die Chance auf den ersten Viertelfinal-Einzug in der Champions League seit drei Jahren und bescherte seinem ehemaligen Coach einen lange ersehnten Triumph.
Anders als beim 1:2 vor drei Wochen im Hinspiel wurden die Franzosen diesmal ihrer Favoritenrolle gerecht und kamen am Mittwoch nach Toren von
Damit blieben dem Starensemble der vierte Achtelfinal-Knockout in Serie und
Der Brasilianer Neymar bejubelte seinen Treffer in ähnlicher Buddha-Pose wie
Emre Can von Borussia Dortmund sieht Rot
In der hektischen Schlussphase mit Rudelbildung und hitzigen Auseinandersetzungen an der Seitenlinie sah BVB-Profi
Selbst der durch die Pariser Polizeipräfektur zwei Tage zuvor angeordnete Ausschluss von Zuschauern hielt rund 300 PSG-Fans nicht davon ab, vor dem Stadion die Ankunft ihrer Mannschaft mit dem Teambus zu bejubeln. Im Prinzenpark musste das Tuchel-Team jedoch ohne die Unterstützung der heimischen Fans auskommen.
Der Blick auf die leeren Ränge nahm BVB-Trainer
Ein Versuch der Gastgeber, über Lautsprecher für Stimmung zu sorgen, wurde offenbar von der UEFA bereits wenige Minuten nach dem Anpfiff unterbunden. In der nun trostlosen Stille fand Paris zunächst besser ins Spiel, weil die Dortmunder massive Probleme im Aufbau offenbarte.
Dennoch hatten sie die erste Chance, als Haaland in der 18. Minute eine Flanke von Achraf Hakimi knapp verpasste und Jadon Sancho im Anschluss den Ball aus knapp 20 Metern neben das Tor schoss.
Gleichwohl behielt das Tuchel-Team auch ohne seinen Topstürmer Kylian Mbappé, der wegen einer Erkältung zunächst nur auf der Bank saß und in der 64. Minute eingewechselt wurde, die Kontrolle und war in der 25. Minute der Führung nahe. Doch BVB-Keeper
Neymar trifft zum 1:0 für Paris
Nur drei Minuten später war der Schweizer Keeper jedoch geschlagen. Nach Ecke von Angel di Maria stand Neymar sträflich frei und bestrafte den BVB mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz zum 1:0 für seine zu große Passivität.
Trotz des frühen Rückstandes hielten die Dortmunder an ihrer zurückhaltenden Gangart fest und brachten sich durch Fehlpässe wiederholt in Gefahr. Diese Schwäche nutzte Paris noch vor der Pause eiskalt aus, ohne dabei brillieren zu müssen.
Zunächst leitete Bernat nach einem Ballgewinn gegen Thorgan Hazard einen Konter ein, den der Linksverteidiger nach Hereingabe von Pablo Sarabia wenig später selbst zum 2:0 veredelte. Nach dem Wechsel hätte di Maria mit einem sehenswerten Freistoß aus 25 Metern zum 3:0 erhöhen können, doch Bürki parierte nicht minder spektakulär (54.).
Favre versuchte das Offensivspiel zu beleben, brachte Nationalspieler Julian Brandt (69.) und den 17 Jahre alten US-Teenager Giovanni Reyna (71.). Das Spiel der Dortmunder wurde nun besser, der BVB intensivierte Engagement und Angriffsbemühungen.
Brandts abgefälschter Schuss landete auf dem Netz, insgesamt aber fehlte die Durchschlagskraft. Auch Haaland, im Hinspiel noch zweifacher Torschütze, konnte sich nicht entscheidend in Szene setzen. (dpa/lh)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.