Der Gruppensieg ist gesichert, das Achtelfinale der EM 2016 in Frankreich erreicht. Trotzdem gab es bei der deutschen Nationalmannschaft nicht nur Licht, sondern auch viel Schatten. Hier die vier Gewinner und Verlierer der drei Vorrundenspiele.
Gewinner: Jerome Boateng
Seine Leistungen in der Vorrunde waren tadellos. Die Rettungstat auf der Linie gegen die Ukraine ist längst Kult. Gegen Polen hielt
Selbst wenn Boateng das eine oder andere Zuspiel nicht gelingt, lässt er sich niemals von seiner Linie abbringen. Unsicherheiten existieren nicht. Genau das macht einen Weltklasse-Fußballer aus. Längst hat er sich zum Führungsspieler entwickelt, der die Abwehr dirigiert und - wie nach der Offensiv-Flaute gegen Polen - auch Kritik ausspricht.
Gewinner: Joshua Kimmich
Im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland setzte Bundestrainer
Gewinner: Mats Hummels
Wann wird Hummels endlich fit? Diese Frage beschäftigte Fußball-Deutschland wochenlang. Weil sich der Innenverteidiger im DFB-Pokalfinale einen Muskelfaserriss zuzog, konnte er in der Turniervorbereitung nicht mit der Mannschaft trainieren. Auch das erste Gruppenspiel gegen die Ukraine verpasste er, stand dann aber gegen Polen in der Startelf.
Nach einem etwas wackeligen Beginn fand er zur altbekannten Souveränität. Im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland wurde er zwar selten gefordert, war bei den Kontern und hohen Bällen aber zur Stelle. Keine Frage: Hummels hat seine Turnierform erlangt.
Gewinner: Toni Kroos
Viele Fußballfans wundern sich, warum Kroos überall gelobt wird, obwohl sie ihn im Fernsehen selber kaum bemerkt haben. Der Grund: Wenn es im gegnerischen Strafraum interessant wird, ist Kroos daran nicht mehr beteiligt. Er hat jedoch oftmals für die Entstehung dieser Spielsituation gesorgt. Das ist nicht spektakulär, aber von essentieller Bedeutung.
Verlierer: Mario Götze
Seine Auftritte in der Nationalmannschaft vor Beginn der Europameisterschaft machten Mut. Doch kaum hatte das Turnier begonnen, befand sich
Weil der neue Mittelstürmer Mario Gomez immer zwei Verteidiger an sich band, gab es nun mehr Räume für die offensiven Mittelfeldspieler. Zugegeben: Götze ist gerannt, Götze hat gekämpft. In Erinnerung bleibt aber, wie viele hundertprozentige Torchancen er vergab.
Verlierer: Julian Draxler
Zum Turnierauftakt gegen die Ukraine zeigte
Verlierer: Thomas Müller
Auf Thomas Müller lastet weiterhin der EM-Fluch. Während er bei seinen zwei Weltmeisterschaften zehn Tore in 13 Spielen erzielte, ist er nach insgesamt acht EM-Partien noch immer ohne Treffer. In den ersten beiden Gruppenspielen hatte er keine einzige Tormöglichkeit. Gegen Nordirland hingegen gab es vier Top-Chancen innerhalb der ersten 45 Minuten, die er allesamt vergab - einmal traf er sogar die Latte. Löw dürfte trotzdem weiterhin auf Müller setzen. So bleibt die Hoffnung, dass der Knoten bald platzt.
Verlierer: Lukas Podolski
Vor Turnierbeginn stellte Lukas Podolski klar, nicht das Maskottchen sein zu wollen. Allerdings hätte er als Maskottchen bislang wohl mehr zu tun gehabt. In den drei Vorrundenspielen setzte ihn Joachim Löw keine einzige Minute ein. Stattdessen hat Andre Schürrle die Aufgabe des Jokers eingenommen, der in der Schlussphase noch einmal die Offensive ankurbeln soll. Sollte es keine größeren Verletzungsausfälle im Angriff geben, dürfte sich an der Rolle von Podolski wenig ändern.
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