- Toni Kroos hat seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt.
- Er verkündet seine Entscheidung drei Tage nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM gegen England.
- Kroos bestritt seit 2010 106 A-Länderspiele für Deutschland - drei mehr als Franz Beckenbauer.
Der frühere Weltmeister
Es sei "immer so, dass nach Turnieren logischerweise gewisse Resümees gezogen werden", sagte Kroos. Er habe sich auch schon vor der EM Gedanken gemacht und die Entscheidung bereits vor dem Turnier getroffen.
Toni Kroos beschäftigten schon nach der WM 2018 Rücktrittsgedanken
"Es ist nicht so, dass ich nach dem Turnier aufgewacht bin und gesagt habe: "Um Gottes Willen, das muss ich alles überdenken", sagte Kroos und berichtete im Gespräch mit seinem Bruder Felix davon, dass er schon 2018 darüber nachgedacht habe, seine Karriere im Nationalteam zu beenden. Dies habe "absolut nichts mit dem Ausscheiden zu tun gehabt", er habe "rational nachgedacht", begründete Kroos.
Der jetzige Entschluss sei "eine Entscheidung für die Familie und für mich, weil es mir auch gut tut, dass ich mehr bei der Familie bin", betonte Kroos. Er sei "sehr gerne Nationalspieler" gewesen, "aber das auch immer mit dem großen Laster gepaart, nicht bei der Familie zu sein. Ich will auch als Ehemann und Papa da sein und gebraucht werden."
Real-Star möchte mehr Zeit für die Familie haben
Kroos bezeichnete seine Entscheidung zudem als "unwiderruflich" und thematisierte auch den physischen und psychischen Verschleiß, den er spüre: "Ich bin jetzt mittlerweile auch 14 Jahre im Profifußball und ich habe mit der Ausnahme Leverkusen sieben Jahre in München gespielt und bin jetzt seit sieben Jahren in Madrid. Da merkt man den Aufwand und den körperlichen Verschleiß irgendwann leicht. Und bevor ich ihn noch mehr merke, will ich sichergehen, in den nächsten Jahren auf Top-Niveau spielen zu können."
Als "sehr, sehr bitter" hatte Kroos das Aus des Nationalteams im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen England bezeichnet. Unmittelbar danach war auch über die Zukunft des Routiniers diskutiert worden.
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Den neuen Bundestrainer
"Hansi weiß also über alles Bescheid. Genauso wie Oliver Bierhoff selbstverständlich auch", sagte Kroos.
Kroos war in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes immer einer der wichtigsten Ansprechpartner für den aus dem Amt geschiedenen Bundestrainer Joachim Löw, sah sich aber auch häufig Kritik ausgesetzt. Kein Feldspieler kam häufiger oder länger zum Einsatz unter Löw als der Mann mit der Nummer acht.
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2014 wurde der in Greifwald geborene Kroos mit der DFB-Elf in Brasilien Weltmeister, viermal war er Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern (2013) und Real Madrid (2016-2018). Er war Klub-Weltmeister, deutscher und spanischer Meister, dazu Pokalsieger. (dpa/hau)
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