Darf sich das DFB-Team schon bald über adäquate Nachfolger für Philipp Lahm oder Mesut Özil freuen? Bundestrainer Joachim Löw will zukünftig verstärkt auf junge Talente setzen. Wir haben die Chancen der drei Debütanten Benjamin Henrichs, Serge Gnabry und Yannick Gerhardt analysiert.
Viele junge Gesichter wird es zu sehen geben, wenn die deutsche Nationalmannschaft heute Abend ihr WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino bestreitet. Etliche Leistungsträger mussten verletzungsbedingt absagen, andere werden bewusst geschont.
Sieben Spieler im aktuellen Aufgebot sind 22 Jahre oder jünger. Hätte nicht
Ist eine Verjüngung überhaupt notwendig?
Auch die 21-jährigen Max Mayer und
Auf den ersten Blick ist eine Verjüngung nicht zwingend notwendig. Bei der Europameisterschaft 2016 war die DFB-Auswahl die jüngste Mannschaft des Turniers. Doch die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen: Eine Nationalmannschaft kann nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn immer wieder neue Impulse gesetzt werden. Und die kommen meist von jungen Spielern.
Wird Henrichs der neue Lahm?
Benjamin Henrichs dürfte in der Planung von Löw eine besonders wichtige Rolle spielen. Seit vielen Jahren ist die Position des Außenverteidigers in Deutschland spärlich besetzt.
In den Medien wird er bereits als "Mini-Lahm" bezeichnet. Gemeinsamkeiten gibt es durchaus: Genauso wie Lahm kann Henrichs als Rechts- und als Linksverteidiger spielen. Seine feine Technik und seine hohe Spielintelligenz zeichnen ihn aus. Die Bezeichnung "Mini-Lahm" ist dennoch unangebracht: Mit seinen 1,83 Meter ist er deutlich größer als der Weltmeister von 2014.
Serge Gnabry: Ein Spieler vom Schlage eines Özil?
Wenn Henrichs der nächste Philipp Lahm ist, könnte
Der ehemalige U-Nationaltrainer Horst Hrubesch behauptete in der "Sport Bild", Gnabry könne eine ähnliche Karriere machen wie Özil: "Er ist beidfüßig, schnell, hat eine super Technik, das Auge für den Pass, ist torgefährlich. Er ist flexibel einsetzbar, kann über rechts, links kommen, er kann im Zentrum spielen. Er besitzt eine Qualität, die musst du suchen."
Ist Gerhardt ein Konkurrent für Hector?
Etwas unauffälliger mag der Aufstieg von Yannick Gerhardt verlaufen sein. Gleichwohl könnte der 22-Jährige zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Gerhardt ist eigentlich ein gelernter Mittelfeldspieler, wurde beim VfL Wolfsburg zuletzt aber als Linksverteidiger gebracht. Selbige Position nahm er bei der U 21-Nationalmannschaft ein. Da der DFB ihn als Verteidiger auflistet, könnte die Planung von Löw ähnlich aussehen. Dann wäre Gerhard ein Konkurrent für seinen ehemaligen Mannschaftskameraden vom 1. FC Köln: Jonas Hector.
Die beiden Länderspiele gegen San Marino und am Dienstag gegen Italien sind lediglich ein Zwischenschritt, um die jungen Spieler in der Nationalmannschaft zu integrieren. Den Confed-Cup im kommenden Jahr hat Löw als Perspektivturnier bezeichnet. Junge Spieler sollen herangeführt werden, um möglicherweise bei der Weltmeisterschaft 2018 im Kader zu stehen.
Bis dahin dürften noch einige Debütanten hinzukommen. Timo Werner, der momentan verletzte Lukas Klostermann (beide 20/RB Leipzig), Mitchell Weiser (22/Berlin) oder auch Felix Passlack (18/Dortmund) könnten früher oder später auch zu echten Optionen werden. Es mangelt also nicht an "jungen Wilden".
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