Joshua Kimmich soll in der Nationalelf zu seinen Wurzeln zurückkehren - obwohl er ganz andere Ansprüche hat. Auf der Suche nach der Stammelf für die Heim-EM aber bleibt Bundestrainer Hansi Flick kaum mehr Zeit. Egoismen stören da nur.
Als die Spione am Abend des 6. September die Inhalte des Geheimtests der Nationalmannschaft gegen die eigene U20 verpfiffen, war
"Ich bin ein Sechser." Dieser Satz von Kimmich fiel, nachdem
Ein Positionswechsel im Nationalteam aber deutet sich an. Er käme für Kimmich quasi zur Unzeit und wäre seinem Führungsanspruch nicht förderlich. Flick tendiert dazu, den Dortmunder
Hansi Flick bedient sich im Ideen-Pool von Pep Guardiola
Anscheinend soll Kimmich im DFB-Trikot eine Art Hybrid-Rolle ausfüllen, als rechter Verteidiger, der im Vorwärtsgang ins Zentrum rutscht, während hinten aus der Vierer- eine Dreierreihe wird. Eine taktische Erfindung von
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Flick hat zuletzt Emre Can in den Status des Immerspielenden erhoben. Weicht Kimmich auf die rechte Abwehrseite aus, wie er das in der Nationalmannschaft von 2016 bis 2018 tat? Dorthin, wo die DFB-Karriere des mittlerweile 79-maligen Nationalspielers einst als Nachfolger von
Benjamin Henrichs ist die Alternative auf rechts
Flick könnte auch
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"Ich spiele dort, wo es die größten Einsatzchancen für mich gibt. Alles andere wäre ja dumm", hat Kimmich vor fünf Jahren gesagt. Doch seine Ansprüche sind heute ganz andere. Mit 28 will er das Feld dominieren, das Metronom des Aufbaus sein, die entscheidenden Pässe in die Räume schicken. Der Kimmich von 2023 ist ein gestandener Anführer - auch wenn er, wie in der WM-Dokumentation zu sehen ist, seinen Mitspielern manchmal fürchterlich auf die Nerven geht. Auch er weiß, dass Lahms Bereitschaft, als Kapitän 2014 ab dem Viertelfinale zähneknirschend den Rechtsverteidiger zu geben, zu einer Kamin-Legende des vierten WM-Titels geworden ist.
Vorbilder: John Stones und Trent Alexander-Arnold
Im heutigen Fußball muss die Versetzung von der Sechs keine Degradierung mehr sein. Taktik-Nerds haben in die Premier League auf Brighton and Hove Albion geschaut, wo die Außenverteidiger bei Ballbesitz in den Aufbau rotieren und eine Art Kreisverkehr entsteht. Manchester City spielt den einrückenden Rechtsverteidiger mit John Stones, der FC Liverpool mit Trent Alexander-Arnold. Kimmich könnte ein wichtiges Stoppschild sein und dennoch als Verbindungsmann seine geliebten Chip-Bälle absetzen.
Somit könnten am Ende alle gewinnen. Flick, der moderne Trainer, inspiriert von Guardiola und Jürgen Klopp. Kimmich in Doppelrolle. Die Nationalmannschaft, die neuen Raum findet. Gündogan würde mit Ball eine Position nach vorne rücken.
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Die Viererkette als System hat sowieso gewonnen. Vom Experiment Dreierkette hat sich Flick nach den schlimmen Leistungen im vergangenen Länderspielfenster schnell verabschiedet. (sid/dpa/hau)
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