- Nach 1998, 2006 und 2018 steht Frankreich erneut im Finale der WM.
- Der Weltmeister stoppt im Halbfinale Außenseiter Marokko.
- Die Elf hatte als erste Nationalmannschaft aus Afrika das Halbfinale einer WM erreicht.
- Im Endspiel wartet auf Frankreich der zweimalige Weltmeister Argentinien.
Frankreich steht nach Toren von Theo Hernandez (5.) und Einwechselspieler Randal Kolo Muani (79.) von Eintracht Frankfurt im Endspiel der WM. Dort wartet Argentinien.
Titelverteidiger Frankreich zitterte gegen Marokko zwischenzeitlich, die Afrikaner aber verwerteten bis in die Nachspielzeit bei ihrer ersten Halbfinalteilnahme bei einem WM-Turnier beste Chancen auf einen eigenen Treffer nicht.
Die Franzosen hingegen können gegen
Marokkos Traum vom Endspiel platzt
Für die stets mutigen und aggressiven Marokkaner platzte nach dem historischen Vorstoß in die Vorschlussrunde der Traum, als erste afrikanische Mannschaft das Endspiel zu erreichen.
Frankreich gegen Argentinien, das ist hingegen das perfekte Finale für Katar: Die Weltstars beider Nationen sind Vereinskollegen bei Paris St. Germain - und der französische Meister gehört dem WM-Gastgeber. Die Argentinier hatten Kroatien mit 3:0 besiegt.
Die Franzosen zogen nach. Die 68.294 Zuschauer im "Beduinenzelt" von Al-Khor unterstützten zum Großteil mit riesiger Leidenschaft und Lautstärke den Außenseiter, allein die Hymne war ein Ereignis. Doch es half nichts: Hernandez (5.), jüngerer Bruder des verletzten Bayern-Spielers Lucas, und der 44 Sekunden zuvor eingewechselte Frankfurter Muani (79.) führten Frankreich trotz zwischenzeitlicher Probleme ins Finale. Staatspräsident Emmanuel Macron jubelte neben dem Fifa-Regenten Gianni Infantino.
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So werden sie sich also treffen am Sonntag (16:00 Uhr/ARD und MagentaTV):
Bela Rethy kommentierte im ZDF zum Abschied an seinem 66. Geburtstag ein Spiel, das sportlich, historisch und gesellschaftspolitisch aufgeladen war. Trainer Walid Regragui und einige Spieler haben französische Wurzeln, Frankreich hatte Marokko als Kolonialmacht 1956 in die Unabhängigkeit entlassen. Nicht nur in Paris wurden angesichts der vielen Marokkaner im Land Ausschreitungen befürchtet. Allein in der Hauptstadt hielten sich 5.000 Sicherheitskräfte zum Einschreiten bereit.
Auf dem Platz übernahm Frankreich ohne einen Spieler des München-Quartetts das Kommando - und traf fast sofort. Fünf Marokkaner warfen sich im Strafraum in zwei Schussversuche von Mbappe, dadurch stand Hernandez frei und traf mit hohem linken Bein. Es war das früheste WM-Halbfinaltor seit jenem des Brasilianers Vava 1958.
Munterer Beginn bringt Gefahr auf beiden Seiten
Marokko, in Rückstand unbeirrt mit Fünferkette, eroberte einige Bälle im Mittelfeld und fand so ins Spiel, Hugo Lloris musste gegen Azzedine Ounahi das erste Mal parieren (10.). Olivier Giroud ließ auf der Gegenseite den Pfosten beben (17.). Es ging hoch und runter, Marokkos hochgelobte Abwehr wankte, weil sie höher stand als zuvor. Zudem wurde Roman Saiss früh ausgewechselt.
Dennoch blieb die große Überraschungsmannschaft der Endrunde risikobereit, kreativ, stark. Beispiel: Verteidiger Jawad El Yamiq setzte einen Fallrückzieher spektakulär an den Pfosten (44.). Frankreichs Mittelfeld war ohne Adrien Rabiot leichter zu überspielen, Pässe in die Tiefe lösten immer wieder Unruhe aus. Marokko lebte jedoch enorm gefährlich, wenn Mbappe oder Aurelien Tchouameni loszogen: Giroud vergab eine zweite Großchance (36.).
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Bayerns Noussair Mazraoui bleibt verletzt in der Kabine
Marokko löste im Spielverlauf einen Verteidiger aus der Kette, Noussair Mazraoui vom FC Bayern blieb zur Pause angeschlagen in der Kabine. Sogleich stieg der Druck: Frankreich hatte einige Mühe, brandgefährliche Hereingaben an den Fünfmeterraum zu entschärfen.
Hakim Ziyech und Achraf Hakimi trieben energisch an, Sofiane Boufal drehte als Dribbler auf. Es war eine Phase, in der Marokko alle Stärke und Wucht entfaltete, mühsam im Zaum gehalten vom Weltmeister. Mbappe bekam Härte zu spüren, hielt aber dagegen: Der abgefälschte Schuss vor dem 2:0 war seiner. (sid/hau)
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