• 14:44 Uhr:Russland schafft zu Ehren Kamila Walijewas einen eigenen Preis
  • 13:19 Uhr: Party im Quartier der US-Eishockeymannschaft führt zu Beschwerde
  • 11:01 Uhr: Aljona Savcheno kommen wegen Kamila Walijewa die Tränen: "Ich wurde vom Trainer auf den Kopf geschlagen"
  • 06:29 Uhr: Thorsten Margis trägt die deutsche Fahne bei der Abschlussfeier
  • 06:14 Uhr: Das gab es noch nie bei Olympia: Langlauf-Marathon nicht über die volle Länge

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Russland schafft eigens für Kamila Walijewa eine Auszeichnung

Die seitens des Kremls, also der russischen Staatsführung, geforderte Goldmedaille bringt Eiskunstläuferin Kamila Walijewa von den Olympischen Winterspielen nicht mit nach Hause. Die 15-Jährige holte am Tag vor dem Bekanntwerden ihres positiven Dopingsbefunds zwar Gold mit dem Team. Die Medaillenübergabe aber steht noch aus. Walijewas umstrittene Teilnahme am Einzel-Wettbewerb endete - nach Platz eins nach dem Kurzprogramm - mit Platz vier nach einer verpatzten Kür.

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Trotzdem verspreche Dimitri Swischtschew, der Vorsitzende des Ausschusses für Körperkultur und Sport des nationalen Parlamentes, "dass Walijewa für einen staatlichen Preis nominiert wird." Dies sei mit Sportminister Witali Mutko besprochen. Dies meldete nach Information der "Bild"-Zeitung die russische Webseite "Championat".

Allerdings wisse Swischtschew selbst noch nicht, um welchen Preis es sich handeln werde. Das entscheide die Präsidialverwaltung. Fest stehe allerdings, dass Walijewa bei ihrer Rückkehr "am Flughafen mit allen Ehren einer Olympiasiegerin" empfangen werde.

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Cas entscheidet: Keine Siegerehrung im Eiskunstlauf

17:28 Uhr: Nach dem Doping-Fall um die Russin Kamila Walijewa hat der Sportgerichtshof Cas den Antrag der US-Mannschaft für eine Siegerehrung vor Ende der Winterspiele abgelehnt. Nach Abschluss der Anhörung habe das Gremium beraten und beschlossen, die Klage abzuweisen, teilte der Cas am Samstag mit.

Die US-Mannschaft hatte laut einem Medienbericht eine Siegerehrung noch vor dem Ende der Winterspiele verlangt. Anwälte des amerikanischen Teams hätten das Internationale Olympische Komitee wegen der Dringlichkeit des Falls über ihre Absicht für einen Einspruch vor den Sportrichtern informiert, berichtete die Nachrichtenagentur AP am Samstag. In einem Brief an IOC-Präsident Thomas Bach berief sich das US-Team demnach auf das Regelwerk des IOC, nach dem zum Abschluss jedes Wettbewerbs die Medaillen übergeben werden müssten.

Die US-Eiskunstläufer hatten Team-Silber hinter den Russen um Walijewa gewonnen. Kurz danach war Walijewas positiver Dopingtest aus dem Dezember bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen.

Das IOC entschied jedoch, dass es in Peking keine Medaillenzeremonien mit Beteiligung der 15-Jährigen geben werde und diese nach Ende des Verfahrens auf würdige Weise nachgeholt werden sollen. Das US-Team hatte sich darüber verärgert gezeigt.

Trotz Ausscheidens: US-Cracks feiern zu laut und provozieren Beschwerde

13:19 Uhr: Wegen einer lautstarken nächtlichen Party der amerikanischen Eishockeyspieler im olympischen Dorf ist eine Beschwerde beim Olympischen und Paralympischen Komitee der USA eingegangen. Dies bestätigte die Organisation am Samstag der US-Nachrichtenagentur AP.

Den Angaben zufolge gab es keine Schäden oder Verweise aus dem Team. Der Führung des US-Eishockeyverbandes sei mitgeteilt worden, welche hohen Standards von den Olympia-Athleten erwartet würden.

Alle Sportler würden bis zur geplanten Abreise im Dorf bleiben. Das US-Eishockey-Team war im Viertelfinale gegen die Slowakei nach einem 2:3 ausgeschieden. In der Gruppenphase hatten die USA auch gegen die deutsche Mannschaft gespielt und mit 3:2 gewonnen.

Savchenko erzählt von Schlägen auf den Kopf im Training im Eiskunstlauf

11:01 Uhr: Erst Wunderkind, dann Doping-Fall, jetzt Opfer eines erbarmungslosen Systems: Kamila Waljewas olympisches Schicksal lässt niemanden kalt. Sogar IOC-Präsident Thomas Bach schaltete sich mit Kritik an der offensichtlichen Herzlosigkeit der Trainerin Eteri Tutberidze ein.

Aljona Savchenko, während der Spiele von Peking als Eiskunstlauf-Expertin für den TV-Sender Eurosport tätig, schildert in einem bedrückenden Interview, was ihr auf dem Weg in die Weltspitze im Training widerfahren ist.

Savchenko, 2010 und 2014 jeweils olympische Bronzemedaillengewinnerin mit Robin Szolkowy und 2018 in Pyeongchang mit Bruno Massot gar Olympiasiegerin, sagt: "Der Fall Walijewa hat gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Ich hatte Trainer, die mich geschlagen haben, mit dem Schoner auf den Kopf. Ich hatte Trainer, die haben mit einer Wasserpistole geschossen in der kalten Eishalle. Man muss die Grenzen wissen. Wie weit gehe ich als Trainer? Man darf diese Grenzen nicht überschreiten."

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Savchenko rührt Walijewas Schicksal. "Diese Situation hat mich sowas von mitgenommen. Mir kommen immer noch die Tränen. Fakt ist, dass sie ein Kind ist. Es war schon ein Fehler und ein wahnsinniger Druck, sie im Teamevent und im Kurzprogramm im Einzel laufen zu lassen."

Galerie Kati Witt kommentiert fassungslos den Fall Kamila Wailijewas

Savchenko selbst berichtet zudem von Essensentzug. "Ich hatte auch Trainer, die uns nichts zu essen gegeben haben. Wir mussten schon früh aufstehen und auf die Waage. Mittags bekommst du ein Blatt Salat und abends gar nichts. Wir mussten Essen klauen. Wir haben in der Kantine heimlich nach Essen gefragt. Unsere Trainer durften das nicht sehen."

Als sie nach den Winterspielen 2002, bereits 18 Jahre alt, von ihrer damaligen Trainerin aufgefordert worden sei, abzunehmen, weil sie zu dick sei, habe sie sich geweigert: "Wir sind Menschen und keine Maschinen."

Deutsche Viererbobs liefern sich Hundertstel-Krimi um den Olympiasieg

07:31 Uhr: Francesco Friedrich starrte in der Leaderbox gebannt auf den Monitor - und als dort die Zeit seines Rivalen Johannes Lochner von grün auf rot sprang, hallte ein lautes "Jaaaaa" durch den Zielbereich des Eiskanals in Yanqing. "Das hat uns sehr angefixt", sagte der Bob-Dominator angesichts des zwischenzeitlichen Rückstands auf seiner zweiten Gold-Mission in China.

Nach zwei Rennläufen sieht die Welt in der deutschen "Goldrinne" aber so aus wie immer, auch wenn noch nichts entschieden ist: Im Kampf um den Olympiasieg im Vierer-Schlitten liegt Deutschlands Fahnenträger Friedrich zur Rennhalbzeit mit der Winzigkeit von 0,03 Sekunden vor seinem Teamkollegen Lochner. Am letzten Tag der Winterspiele in China deutet sich ein Hundertstel-Krimi an.

"Das Rennen zwischen Hansi und mir geht morgen von Neuem los. Keiner kann beruhigt in die Nacht gehen, alles von heute ist gelöscht", sagte Friedrich nach seinem deutlich besseren zweiten Lauf im ZDF.

Gold dürften die beiden Spitzenpiloten unter sich aus machen. Weil Christoph Hafer als Vierter nur 0,17 Sekunden hinter dem drittplatzierten Kanadier Justin Kripps liegt, ist in der Königsdisziplin wie schon im Zweier sogar ein Dreifachtriumph möglich - das gab es noch nie. "Bei der Bahn ist noch alles offen", versicherte Hafer.

Bob-Anschieber Thorsten Margis darf die deutsche Fahne bei der Schlussfeier tragen

06:29 Uhr: Bob-Anschieber Thorsten Margis führt das verbliebene deutsche Olympia-Team bei der Schlussfeier in Peking als Fahnenträger an. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Samstag mit. Der 32-Jährige aus Halle/Saale ist Teil des Zweier- und Viererbobs von Pilot Francesco Friedrich.

Der Viererbob hat am Sonntagvormittag (Ortszeit) bei den Winterspielen in China noch die Chance auf den Olympiasieg. Nach den ersten beiden Läufen führt Friedrich das Klassement an. Friedrich und Margis hatten in Peking bereits im Zweierbob die Goldmedaille gewonnen.

"Das ist eine unfassbare Ehre. Ich bin jetzt der erste Anschieber überhaupt in Deutschland, der eine Fahne anfassen darf, egal ob bei Eröffnungs- oder Schlussfeier", sagte Margis. "Das ist schon Wahnsinn. Für einen Anschieber ist es etwas ganz Besonderes, weil sie öfter hinten runterfallen. Das ist eine richtig geile Sache."

Am Sonntagabend (20:00 Uhr Ortszeit/13:00 Uhr MEZ) soll der dreimalige Olympiasieger und achtmalige Weltmeister Margis die deutsche Fahne in das Vogelnest-Stadion in Chinas Hauptstadt tragen.

50-Kilometer-Langlauf-Marathon wird erstmals in der Olympia-Geschichte verkürzt

06:14 Uhr: Die eisige Kälte und der starke Wind wirbeln auch das Abschlussprogramm der Skilangläufer bei den Olympischen Winterspielen in Peking durcheinander. Der Start des abschließenden 50-Kilometer-Rennens der Männer wurde nur eine Stunde vor der geplanten Anfangszeit am Samstag wegen eisiger Temperaturen um 60 Minuten auf 15:00 Uhr Ortszeit (8:00 Uhr MEZ) verschoben, die Distanz zudem auf 30 Kilometer verkürzt.

Damit wurde erstmals in der Geschichte der Winterspiele kein Rennen über die vollen 50 Kilometer ausgetragen, schon bei der ersten Ausgabe 1924 in Chamonix stand der Marathon auf dem Programm.

Der Sieger 2022 kam mit Alexander Bolschunow aus Russland. Der 25-Jährige hatte zuvor bei den Winterspielen von Peking bereits Gold im Skiathlon und mit der Staffel gewonnen und Bronze im Team-Sprint ergattert.

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Mit Material von dpa und AFP.
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