• 20:03 Uhr: ➤ WHO: Neue Delta-Mutante im Blick - Nachweise auch in Deutschland
  • 17:42 Uhr: WHO: Wahrscheinlich 115.000 Pflegekräfte an COVID-19 gestorben
  • 13:58 Uhr: Studie: Dritte Impfung von Biontech zeigt hohe Wirksamkeit
  • 11:29 Uhr: Maskenverweigerer schlägt und tritt Tankstellenmitarbeiter in Bremen
  • 09:06 Uhr: Söder warnt vor Ende der epidemischen Lage - nicht wehrlos
  • 07:57 Uhr: Corona-Inzidenz steigt in Berlin erstmals wieder auf über 100
  • 06:21 Uhr: RKI registriert 16.077 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 85,6

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➤ WHO: Neue Delta-Mutante im Blick - Nachweise auch in Deutschland

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat laut eigener Aussage eine neue Mutante der Corona-Variante Delta im Blick, die auch in Deutschland bereits gefunden wurde. Das Virus namens AY.4.2 weise zwei zusätzliche Mutationen auf, teilte die WHO am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtete auf Anfrage, dass die Subvariante von Delta seit der Woche vom 5. bis 11. Juli circa 280 Mal in Deutschland nachgewiesen worden sei. Es wird jedoch nur ein kleiner Teil der Corona-Proben auf Virenvarianten geprüft. Der Anteil von AY.4.2 an allen Gesamtgenomsequenzen habe seit jener Woche in der Stichprobe des RKI zwischen 0 und 0,5 Prozent gelegen. Die Verbreitung ist damit noch sehr gering.

In RKI-Veröffentlichungen zu Varianten wird bislang nicht auf AY.4.2 eingegangen. Dies wäre erst der Fall, wenn die WHO die Mutante als von Interesse oder als besorgniserregend einstufen würde, hieß es.

Kürzlich hatten Experten von einer - noch geringen - Ausbreitung der Mutante in Großbritannien berichtet. Auch Russland verzeichnete erste Fälle, wie ein Vertreter der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor laut Agentur Interfax sagte.

Daneben hat es auch Nachweise von AY.4.2 in den USA und in Dänemark gegeben. Forscher gehen allerdings bislang nicht davon aus, dass die Mutante deutlich ansteckender sein könnte als die bisherige Delta-Variante.

Die weiteren Corona-News des Tages

Dramatische Corona-Lage: Moskau schränkt öffentliches Leben ein

21:20 Uhr: Angesichts immer neuer Höchststände bei den Corona-Zahlen in Russland sollen in der Hauptstadt Moskau Geschäfte und viele Freizeiteinrichtungen eine Woche lang schließen. Geöffnet bleiben sollen vom 28. Oktober bis 7. November aber Apotheken und Supermärkte, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag in seinem Blog schrieb. Einkaufszentren, Kinos und Fitnessclubs bleiben demnach zu. Für diese Zeit gelten landesweit von Präsident Wladimir Putin verordnete arbeitsfreie Tage, um eine weitere schnelle Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen.

"Auch in Moskau entwickelt sich die Lage nach dem schlimmsten Szenario weiter", begründete Sobjanin sein Vorgehen. Schulen und Kindergärten sollen deshalb ebenfalls schließen. Restaurants und Cafés dürfen Essen und Getränke nur zum Mitnehmen anbieten. Theater und Museen dürfen dagegen weiterarbeiten - allerdings darf die Auslastung Sobjanin zufolge nur noch 50 Prozent betragen. Außerdem müssen Besucher nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Alle Maßnahmen könnten notfalls verlängert werden, so der Bürgermeister.

Seit Wochen spitzt sich die Lage in Russland mit seinen 146 Millionen zu. Am Donnerstag wies die Statistik mit 1.036 Corona-Toten innerhalb eines Tages einen neuen Höchststand aus. Zudem gab es mehr als 36.300 Neuinfektionen - so viel wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Regierung sieht die Hauptursache in der geringen Impfquote. Lediglich etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind demnach abschließend geimpft.

RKI warnt vor beschleunigtem Anstieg der Corona-Fallzahlen

19:23 Uhr: Die Corona-Fallzahlen in Deutschland könnten nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) in der kommenden Zeit dynamisch anwachsen. "Es ist damit zu rechnen, dass sich im weiteren Verlauf des Herbstes und Winters der Anstieg der Fallzahlen noch beschleunigen wird", schreibt das Institut in seinem neuen Wochenbericht zur Pandemie, der am Donnerstagabend erschienen ist.

Hingewiesen wird darin auch auf einen deutlichen Anstieg bei den übermittelten Ausbrüchen in medizinischen Einrichtungen sowie in Alten- und Pflegeheimen. Erstmals seit der Woche vom 3. bis 9. Mai sei die Sieben-Tage-Inzidenz bei Menschen über 90 Jahre vergangene Woche wieder auf über 50 gestiegen, hieß es. Hochaltrige sind besonders gefährdet, bei einer Corona-Infektion schwere und tödliche Verläufe zu erleiden. Deutlich höhere Inzidenzen verzeichneten aber wie bereits in den Vorwochen jüngere Altersgruppen, in denen die Impfquoten niedriger sind.

"Insbesondere bei jetzt deutlich steigenden Fallzahlen sollte unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus das grundsätzliche Infektionsrisiko und der eigene Beitrag zur Verbreitung von Sars-Cov2 reduziert werden", appellierte das RKI. Alle Menschen wurden aufgerufen, weiter die Verhaltensregeln zum Schutz vor Ansteckungen einzuhalten. Unnötige enge Kontakte sollten laut RKI-Empfehlung reduziert und "Situationen insbesondere in Innenräumen, bei denen sogenannte Super-Spreading-Events auftreten können" möglichst gemieden werden.

WHO: Wahrscheinlich 115.000 Pflegekräfte an COVID-19 gestorben

17:42 Uhr: In den ersten 16 Monaten der Corona-Pandemie könnten nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 115.000 Pflegekräfte weltweit an COVID-19 gestorben sein. Die Organisation führt das unter anderem auf schlechte Ausstattung vor allem zu Beginn der Pandemie und mangelnde Verteilung der Impfstoffe in ärmeren Ländern zurück. In Afrika seien nur zehn Prozent der Pflegekräfte gegen das Coronavirus geimpft worden, in den meisten reichen Ländern seien es 80 Prozent.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus appellierte an die größten Volkswirtschaften, die G20, bei ihrem Gipfel in Rom ab 30. Oktober neue Anstrengungen für eine fairere Verteilung der Impfstoffe zu machen. Die WHO hatte dazu aufgerufen, außer bei besonders gefährdeten Menschen keine Auffrischimpfungen zu verabreichen, solange noch Millionen Menschen in ärmeren Ländern auf ihre erste Impfung warten.

Das wurde ignoriert: "Länder mit hohen und mittleren Einkommen haben jetzt schon fast halb so viele Auffrischimpfungen verabreicht wie insgesamt in den Ländern mit niedrigen Einkommen überhaupt erst verteilt wurden", sagte Tedros.

Ziel der WHO ist, dass 40 Prozent der Menschen in allen Ländern bis Ende des Jahres geimpft sind. Dafür seien 500 Millionen Impfdosen nötig, so viel, wie in rund zehn Tagen produziert werde. Aber vieles davon geht nach Angaben der WHO in reiche Länder, die Lager für Auffrischimpfungen anlegen.

Für 82 Länder könnte es schwer werden, das 40-Prozent-Ziel zu erreichen, sagte Tedros. In drei Vierteln dieser Länder sei das einzige Problem, dass nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stehe. Tedros bat die reichen Länder, auf Impfstofflieferungen zugunsten der ärmeren Länder vorerst zu verzichten.

WHO setzt Prüfung von Sputnik-Impfstoff nach Unterbrechung fort

17:27 Uhr: Die Prüfung des russischen Sputnik-Corona-Impfstoffs für eine mögliche Notfallzulassung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist nach einer Unterbrechung am Donnerstag fortgesetzt worden.Das sagte die für Impfstoffe und Pharmazeutika zuständige stellvertretende WHO-Generaldirektorin Mariângela Simão in Genf.

Die Unterbrechung beruhte darauf, dass die Antragsteller die WHO-Regeln und Verfahren noch nicht explizit anerkannt hatten, die ausstehende Unterschrift sei allerdings am Mittwochabend eingetroffen.

In den kommenden Wochen dürften Inspektionen in den Herstellerfabriken aufgenommen werden, um den Zulassungsprozess abzuschließen, sagte Simão. Sie betonte, dass die Regeln und Verfahren für alle Antragsteller gleich und auf den Webseiten der WHO veröffentlicht sind. Es mache keinen Unterschied, aus welchem Land ein Antrag auf Notfallzulassung komme oder ob der Antrag von einer staatlichen Einrichtung oder einer Privatfirma komme.

Die WHO hat Notfallzulassungen bislang für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Moderna, Johnson&Johnson, Sinopharm, Sinovac erteilt. Die Zulassung ist Voraussetzung dafür, dass UN-Organisationen die Impfstoffe verwenden können. Länder, die selbst keine Zulassungsbehörden haben, verlassen sich auf die Prüfung durch die WHO, wenn sie Arzneimittel oder Impfstoffe zulassen.

Sri Lanka öffnet nach einem Jahr Schulen wieder

16:06 Uhr: Die Regierung Sri Lankas hat nach mehr als einem Jahr Corona-Pause begonnen, die Schulen wieder schrittweise zu öffnen. Zunächst starteten Schulen mit weniger als 200 Schülerinnen und Schüler, hieß es aus dem Gesundheitsministerium auf Sri Lanka am Donnerstag. In den kommenden Wochen sollen weitere Schulen folgen.

Ein Tarifstreit zwischen den Lehrergewerkschaften und der Regierung hatte die geplante Öffnung fast verhindert. Rund 250.000 Lehrerinnen und Lehrer der öffentlichen Schulen waren zuletzt auf dem Inselstaat südlich von Indien über mehrere Monate in einen Streik getreten.

Dadurch hatten die meisten Kinder des Landes - mit Ausnahme derjenigen an Privatschulen - auch keinen Online-Unterricht. Es konnte jedoch eine Einigung über schrittweise mehr Lohn für die Lehrerinnen und Lehrer erzielt werden.

Sri Lanka hat mehr als 60 Prozent seiner Bevölkerung gegen Corona geimpft und kürzlich eine Impfinitiative für Schulkinder gestartet

Weitere Corona-Fälle nach Party im Berliner Club Berghain

15:27 Uhr: Nach der Wiedereröffnung des Berliner Techno-Clubs Berghain Anfang Oktober sind weitere Corona-Infektionen bekannt geworden. Dem Gesundheitsamt des Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg seien neue Fälle im "einstelligen Bereich" bekannt, sagte eine Behördensprecherin am Donnerstag.

Die Betroffenen lebten in Friedrichhain-Kreuzberg sowie zwei weiteren Berliner Bezirken. Nach Angaben der Sprecherin wurden bislang rund 3.300 Menschen per Mail kontaktiert.

Dies sei erneut mit Hilfe der Anwesenheitsliste geschehen. Bereits nach der ersten Clubnacht im Berghain Anfang Oktober waren laut Behörde auf diesem Weg rund 2.500 Menschen kontaktiert worden, nachdem ein Corona-Ausbruch mit 19 Infektionen bekannt geworden war.

Den Berghain-Partygängern wurde vom Bezirk jeweils empfohlen, sich testen und bei Symptomen einen PCR-Test machen zu lassen. Vom Club selbst gab es bislang auf Anfrage keine Stellungnahme. Bei den Veranstaltungen galt die 2G-Regel, nach der die Gäste genesen oder geimpft sein müssen.

Der Ausbruch war laut Behörde nicht der erste dieser Art im Bezirk. Auch bei anderen 2G-Veranstaltungen in Friedrichshain-Kreuzberg seien Infektionen im unteren zweistelligen Bereich bekannt geworden, so die Sprecherin.

Nagelsmann nach Corona-Befund: "Geht den Umständen entsprechend gut"

14:58 Uhr: Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann geht es trotz seiner Corona-Infektion nach eigener Aussage "den Umständen entsprechend gut". Das teilte der 34 Jahre alte Fußballlehrer am Donnerstag auf Twitter mit.

"Danke für alle Genesungswünsche. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, mein gesamtes Trainerteam und das Team hinter dem Team! Ihr habt es gestern super gemacht und mich bestmöglich vertreten", schrieb Nagelsmann.

3G-Regel bald für alle Beschäftigten mit Kundenkontakt?

Einem Medienbericht zufolge wollen die Gesundheitsminister von Bund- und Ländern die 3G-Regel auf Beschäftigte ausweiten, die am Arbeitsplatz Kundenkontakt haben. (Teaserbild: Getty Images/Hispanolistic) © ProSiebenSat.1

Nagelsmann hatte am Mittwochabend den 4:0-Sieg seines Teams im Champions-League-Spiel bei Benfica Lissabon verpasst. Als Grund war dafür von Vereinsseite zunächst ein grippaler Infekt genannt worden. Am Donnerstag kam dann der positive Corona-Test.

Die Bayern wiesen darauf hin, dass Nagelsmann einen "vollständigen" Impfschutz habe. Er reist nicht mit der Mannschaft nach München, sondern getrennt in einem Ambulanzflieger. Nach seiner Rückkehr werde er sich in häusliche Isolation begeben, teilte der FC Bayern mit. Nagelsmann wird den Münchnern vorerst weiter fehlen. In Lissabon hatte ihn in erster Linie Assistenztrainer Dino Toppmöller vertreten.

Beschlussvorlage: Länder pochen auf Corona-Schutzregeln

14:26 Uhr: Die Bundesländer wollen auf einen rechtssicheren Rahmen dringen, um Corona-Schutzmaßnahmen auch über den Herbst und Winter hinweg aufrechterhalten zu können. In einer Beschlussvorlage (Stand: 20. Oktober) für die Jahrestagung der Ministerpräsidenten, auf die sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Staatskanzleichefs geeinigt haben, wird der Bund aufgefordert, das sicherzustellen.

Die Ministerpräsidenten kamen am Donnerstag zu einem zweitägigen Treffen auf Schloss Drachenburg im nordrhein-westfälischen Königswinter zusammen. Das Papier zur epidemischen Lage soll an diesem Freitag beraten werden und könnte dann auch noch in veränderter Fassung beschlossen werden.

In der Vorlage erinnern die Ministerpräsidenten an ihren Beschluss vom 10. August, wonach die eingeübten Corona-Schutzstandards in Innenräumen - wie die sogenannte 3G-Regel, Maske, Abstand, Lüften - auch in den Herbst- und Wintermonaten grundsätzlich erforderlich seien. "3G" steht für Geimpfte, Genesene und Getestete.

Sorge vor Corona: Marokko stoppt Flüge von und nach Deutschland

14:14 Uhr: Marokko hat mit Verweis auf steigende Corona-Zahlen in der Bundesrepublik alle Direktflüge von und nach Deutschland ausgesetzt. Auch die Flugverbindungen nach Großbritannien und in die Niederlande seien betroffen, teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag mit. Der Flugstopp gilt demnach ab sofort. Verbindungen in andere europäische Länder seien aktuell weiter möglich, könnten aber zeitnah auch ausgesetzt werden, warnte die Bundesbehörde. Deutsche Touristen in Marokko sollten sich umgehend um eine baldige Rückreise kümmern.

Laut britischem Außenministerium ist der Reisestopp von der marokkanischen Regierung für einen unbestimmten Zeitraum verhängt worden. Anfang des Monats waren auch Flüge von und nach Russland gestrichen worden. Bereits Ende Februar sowie im Dezember vergangenen Jahres hatte das nordafrikanische Land aus Sorge vor der Ausbreitung von Corona-Mutationen zeitweise den Flugverkehr nach Deutschland eingestellt. Seit Juni durften deutsche Touristen wieder ins Land. Erst am Sonntag strich das Robert Koch-Institut Marokko von seiner Liste der Corona-Hochrisikogebiete.

Das Auswärtige Amt rät derzeit aber von Reisen in das Königreich ab. Denn eine konsularische Unterstützung durch die deutsche Botschaft - etwa im Falle einer Festnahme - sei dort kaum mehr möglich. Marokko hatte im März die Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen einseitig ausgesetzt. Hintergrund ist unter anderem der Streit um die Westsahara, die Marokko für sich beansprucht. Deutschland lehnt die Gebietsansprüche Rabats hingegen ab.

Studie: Dritte Impfung von Biontech zeigt hohe Wirksamkeit

13:58 Uhr: Die Firmen Biontech und Pfizer haben am Donnerstag Ergebnisse zu einer groß angelegten Studie zu Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus bekanntgegeben. Nach der Studie mit mehr als zehntausend Teilnehmern ab 16 Jahren hatten die Geimpften nach der dritten Impfung wieder denselben Impfschutz wie nach der zweiten Impfdosis, wie die Unternehmen mitteilten. Die Wirksamkeit habe bei 95,6 Prozent gelegen verglichen mit Studienteilnehmern, die keine Auffrischungsimpfung erhielten.

Der deutsche Biontech-Gründer Ugur Sahin wertete die Studienergebnisse als Beleg dafür, dass die sogenannten Booster-Impfungen helfen können, große Teile der Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen. "Aufgrund dieser Ergebnisse glauben wir, dass neben einem breitflächigen globalen Zugang zu Impfstoffen, Auffrischungsimpfungen eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Pandemie und bei der Rückkehr zum normalen Leben spielen könnten."

Alle Studienteilnehmer hatten zuvor zwei Impfungen von Biontech erhalten. Die Hälfte der Gruppe bekam eine dritte Dosis, die andere Hälfte ein Placebo. Bei den zum dritten Mal geimpften Studienteilnehmern habe es im Studienzeitraum fünf COVID-19-Fälle gegeben, während in der Gruppe mit der Placebogabe 109 Fälle und damit mehr als zehnmal so viele auftraten. Die Wirksamkeit sei unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Begleiterkrankungen gewesen.

Trotz Protesten: 3G-Regel in Bulgarien eingeführt

13:40 Uhr: Bulgarien hat angesichts steigender Corona-Zahlen die innenpolitisch umstrittene 3G-Regel vorerst für 14 Tage eingeführt. Trotz Protesten werden ab Donnerstag in Innenräumen wie etwa in Shoppingmalls oder Lokalen nur Kunden mit "grünen Zertifikaten" eingelassen, wie eine Verordnung von Interims-Gesundheitsminister Stojtscho Kazarow vorsieht.

Die Zertifikate können in der Regel nicht gleich am Eingang verifiziert werden. Es genügt, wenn der Beleg über eine Corona-Impfung, Genesung von COVID-19 oder ein aktueller negativer Test vorgezeigt wird. Wichtige Parteien forderten derweil den Rücktritt von Gesundheitsminister Kazarow. Der Verband der Einkaufszentren forderte eine Übergangsfrist, damit die Mitarbeiter geimpft werden können. Die Gastronomie drohte mit Protesten.

In dem Balkanland kursieren massenhaft Vorurteile und Desinformationen über die Corona-Impfungen. Vor diesem Hintergrund stieg die Zahl der Neuansteckungen im Oktober schneller als im September. In der besonders stark betroffenen Region Sofia gingen die Schulen am Donnerstag zum Fernunterricht über. Viele Kliniken waren fast am Limit ihrer Kapazitäten.

Lettland seit Donnerstag wieder im Corona-Lockdown

13:18 Uhr: Angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Lettland seit Donnerstag wieder der Lockdown. Bis zum 15. November sind nur noch Geschäfte für den täglichen Bedarf geöffnet, auch Kinos, Theater und Konzerthallen bleiben geschlossen, Restaurants dürfen nur noch Gerichte zum Mitnehmen anbieten. Die meisten Arbeitnehmer müssen wieder im Homeoffice arbeiten, die meisten Schulen wechseln wieder in den Distanzunterricht. Von 20:00 Uhr bis 05:00 Uhr gilt zudem eine Ausgangssperre.

Die Corona-Infektionszahlen in dem baltischen Staat waren zuletzt wieder stark angestiegen. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP kommt die Baltenrepublik auf eine Rekord-Rate von über 1.400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen. Gleichzeitig ist nur knapp die Hälfte der 1,9 Millionen Einwohner vollständig geimpft - Lettland zählt somit zu den Schlusslichtern in der EU.

Inzwischen haben die Krankenhäuser die Behandlung von Menschen mit Krebs und anderen Krankheiten eingestellt. Sie konzentrieren sich stattdessen auf COVID-Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen.

Vor kurzem hatte ein wissenschaftliches Beratergremium angekündigt, seine Zusammenarbeit mit der Regierung einzustellen. Es beklagte, dass seine Ratschläge im Sommer ignoriert worden seien: Es habe festgestellt, dass es vom Kabinett "keinerlei Nachfrage nach wissenschaftlicher Expertise" gebe.

Moskau: Nicht lebensnotwendige Geschäfte schließen ab 28. Oktober

12:55 Uhr: Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Moskau hat Bürgermeister Sergej Sobjanin die Schließung aller nicht für die Grundversorgung notwendigen Geschäfte und Organisationen vom 28. Oktober bis zum 7. November angeordnet. Der Verkauf von Medikamenten, Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern sei davon nicht betroffen, teilte Sobjanin am Donnerstag mit. Erst am Dienstag hatte Sobjanin erstmals seit dem Sommer wieder Corona-Restriktionen verhängt.

In ganz Russland steigt die Zahl der täglichen Corona-Infektionen und -Todesfälle seit einiger Zeit wieder dramatisch an. Dies liegt auch an der niedrigen landesweiten Impfquote von rund 35 Prozent. Präsident Wladimir Putin hatte daraufhin am Mittwoch vom 30. Oktober bis 7. November "arbeitsfreie Tage" ausgerufen. St. Petersburg will ab dem 1. November einen Gesundheitspass einführen, um den Zugang zu größeren Veranstaltungen zu regulieren.

Drosten über Aufregung um Impfquote: "Der totale Klamauk"

Wie hoch ist die Impfquote in Deutschland wirklich? Jüngst veröffentlichte Daten machen für den Virologen Christian Drosten keinen allzu großen Unterschied.

Bericht: Laschet legt Ministerpräsidenten Plan zu Lehren aus Corona-Pandemie vor

12:31 Uhr: Bei seiner ersten und zugleich letzten Sitzung als Vorsitzender der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder will Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) einen Beschlussvorschlag zu Lehren aus der Pandemie vorlegen. Das berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Donnerstag unter Berufung auf den ihm vorliegenden sechsseitigen Entwurf. Darin heiße es unter anderem, Deutschland müsse durch die Förderung der heimischen Produktion unabhängiger vom Weltmarkt werden.

Das Prinzip der offenen Grenzen in Europa müsse auch in Krisenzeiten gewahrt werden, forderte Laschet dem Bericht zufolge in dem Papier. Grenzschließungen müssten als Instrument der Krisenbewältigung vermieden werden. Zudem brauche es verlässliche Regelungen zum innereuropäischen Grenzübertritt etwa für Pendler oder Dienstleister im Bereich der kritischen Infrastruktur.

Weiter sprach sich Laschet in dem Papier für eine flexible Arbeitsgestaltung und die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus. Homeoffice und mobiles Arbeiten böten nicht nur Potenzial für den ländlichen Raum, sondern schützten auch das Klima, hieß es dem Bericht zufolge in dem Beschlussvorschlag.

Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder kamen am Donnerstag zu ihrer zweitägigen Jahreskonferenz auf dem Petersberg bei Bonn zusammen.

Studie: Corona-Impfung von Jugendlichen zu 90 Prozent effektiv

12:13 Uhr: Die Biontech/Pfizer-Impfung senkt laut einer Studie das Risiko einer Infektion mit der Delta-Variante des Coronavirus bei Jugendlichen um 90 Prozent. Sie schütze zudem zu 93 Prozent vor einer Erkrankung mit Symptomen bei dieser Virus-Variante, wie eine Sprecherin der israelischen Krankenkasse Clalit am Mittwoch bestätigte.

Gemeinsam mit Forschern von der Harvard-Universität (USA) habe man Daten von 94.354 zweifach geimpften Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren ausgewertet, hieß es in einer Mitteilung. Diese seien mit Daten einer entsprechenden Anzahl ungeimpfter Jugendlicher verglichen worden. Die Ergebnisse sind im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht worden.

Die Daten wurden zwischen dem 8. Juni und dem 14. September dieses Jahres erhoben, berichten die Wissenschaftler - während der vierten Corona-Welle in Israel, in der die Delta-Variante das Infektionsgeschehen dominierte. Wie sich die Impfung auf das Risiko auswirkt, schwer zu erkranken, ins Krankenhaus zu müssen oder zu sterben, konnten die Wissenschaftler nicht angeben. Solche Fälle seien bei Jugendlichen zu selten.

66 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft

11:56 Uhr: In Deutschland sind 66 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervorgeht, waren das knapp 54,9 Millionen Menschen. 191.737 Dosen wurden demnach am Mittwoch verimpft. Knapp 57,4 Millionen Menschen (69 Prozent der Gesamtbevölkerung) haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

Bei aktuell im Mittel rund 125.400 Impfungen pro Tag wird laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums rechnerisch mehr als eine Person pro Sekunde geimpft. Von den Erwachsenen sind nach den neuesten Zahlen mittlerweile 76,6 Prozent vollständig geimpft. Die Quote bei den Über-60-Jährigen liegt bei 84,9 Prozent. Zwölf- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche sind zu 39,4 Prozent voll und zu 44,3 Prozent mindestens einmal geimpft.

Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte.

Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen 1,43 Millionen Menschen in Deutschland bekommen. In den vergangenen sieben Tagen wurden täglich im Schnitt rund 38.500 Auffrischungsimpfungen verabreicht.

Maskenverweigerer schlägt und tritt Tankstellenmitarbeiter in Bremen

11:29 Uhr: In Bremen hat ein Maskenverweigerer einen 67-jährigen Mitarbeiter einer Tankstelle nach einem Streit geschlagen und getreten. Wie die Polizei in der Hansestadt am Donnerstag mitteilte, musste das Opfer danach ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden. Der 21-jährige mutmaßliche Täter entfernte sich, kehrte jedoch kurz darauf in die Tankstelle zurück und stellte sich dort der Polizei.

Nach Angaben der Beamten hatte der junge Mann am Mittwoch an der Tankstelle im Bremer Stadtteil Gröpelingen sein Auto betankt und war danach ohne Maske in den Verkaufsraum gegangen. Als ihn der Mitarbeiter auf die Maskenpflicht hinwies, kam es zum Streit.

Der Kunde verließ das Gebäude, kehrte aber nach kurzer Zeit mit einer aufgesetzten Maske zurück. Er schlug auf den 67-Jährigen ein und trat sein Opfer außerdem, als dieses bereits auf dem Boden lag.

Mehrere Corona-Fälle: Quarantäne und Spielabsagen im Eishockey

11:12 Uhr: Wegen mehrerer Corona-Fälle sind die nächsten beiden Spiele der Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) abgesagt worden. Für das komplette Team sowie den gesamten Trainer- und Betreuerstab wurde ab sofort eine fünftägige Quarantäne angeordnet, wie der achtmalige deutsche Meister am Donnerstag mitteilte. Innerhalb der Mannschaft habe es mehrere Corona-Fälle gegeben, hieß es weiter.

Abgesagt wurden die Spiele der DEG gegen die Straubing Tigers am Freitag (19.30 Uhr) und bei den Nürnberg Ice Tigers am Sonntag (16.30 Uhr). Wann die Spiele nachgeholt werden können, steht noch nicht fest.

Erst vor wenigen Tagen war ein Corona-Ausbruch beim EHC Red Bull München bekannt geworden. Dort waren zuletzt 16 Spieler sowie sechs Personen aus dem Betreuer- und Trainerstab positiv auf das Virus getestet worden. Auch hier mussten mehrere Spiele verschoben werden. München und Düsseldorf hatten am 24. September gegeneinander gespielt.

Britischer Ärzteverband fordert Wiedereinführung von Corona-Regeln

10:56 Uhr: Der britische Ärzteverband British Medical Association (BMA) hat sich bestürzt gezeigt über die Weigerung der Regierung in London, einzelne Corona-Regeln wieder einzuführen. "Es ist bewusst fahrlässig von der Regierung in Westminster, keine Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen zu ergreifen wie das verpflichtende Maskentragen, Abstand halten und Lüften in Umgebungen mit hohem Risiko, vor allem beengten Innenräumen", sagte der BMA-Vorsitzende Chaand Nagpaul einer Mitteilung am Donnerstag zufolge.

Die Regierung habe versprochen, einen Plan B zu ergreifen, wenn der Nationale Gesundheitsdienst in Gefahr sei, überwältigt zu werden. "Als Ärzte, die in erster Reihe stehen, können wir absolut sagen, dass dieser Punkt jetzt erreicht ist", so Nagpaul weiter.

Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hatte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch die Wiedereinführung von Corona-Maßnahmen in England abgelehnt. Gleichzeitig warnte er, die Zahl der täglichen Neuinfektionen könne schon bald auf bis zu 100.000 steigen. Trotzdem sei es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, um eine Rückkehr der am 19. Juli zum sogenannten "Freedom Day" abgeschafften Corona-Regeln im größten Landesteil England zu rechtfertigen, so Javid weiter.

Stattdessen sollten nun die Bemühungen verstärkt werden, so viele Menschen wie möglich zu impfen, so Javid weiter. Besonders bei Jugendlichen und älteren Menschen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten sollen, stockt das britische Impfprogramm derzeit.

Nagelsmann positiv auf Corona getestet - Im Ambulanzflieger zurück

10:34 Uhr: Trainer Julian Nagelsmann vom FC Bayern München ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Fußball-Rekordmeister am Donnerstag mit, nachdem der 34-Jährige am Abend zuvor das Champions-League-Spiel bei Benfica Lissabon krank verpasst hatte. Als Grund war dafür von Vereinsseite ein grippaler Infekt genannt worden. Die Münchner hatten ohne ihren Coach 4:0 gewonnen.

Der Verein wies darauf hin, dass Nagelsmann einen "vollständigen" Impfschutz habe. Er wird nicht mit der Mannschaft nach München reisen, sondern getrennt in einem Ambulanzflieger. Nach seiner Rückkehr werde er sich in häusliche Isolation begeben, teilte der FC Bayern mit. Nagelsmann wird den Münchnern vorerst weiter fehlen. In Lissabon hatte ihn in erster Linie Assistenztrainer Dino Toppmöller vertreten.

Bolsonaro weist schwere Vorwürfe wegen Corona-Politik zurück

10:17 Uhr: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat nach den schweren Vorwürfen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses jegliches Fehlverhalten in der Corona-Poliltik seiner Regierung bestritten. Zugleich griff er den Ausschuss an. "Wie gut wäre es, wenn der Ausschuss etwas Produktives für unser Brasilien getan hätte", sagte Bolsonaro Medienberichten zufolge bei einer Veranstaltung in Russas im Bundesstaat Ceará am Mittwoch (Ortszeit). "Sie haben nichts bewirkt, außer Hass und Feindseligkeit. Aber wir wissen, dass wir für absolut nichts verantwortlich sind, wir haben vom ersten Moment an das Richtige getan."

Beten ohne Abstandsregeln: Mekka hebt Corona-Beschränkungen auf

Die Große Moschee in Mekka hat die Corona-Abstandsregeln aufgehoben. Hunderte Pilger beteten am Sonntag Schulter an Schulter vor der Kaaba. Es war das erste Mal seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor zwei Jahren, dass ein "normales" Gebet möglich war.

In dem am Mittwoch vorgestellten Abschlussbericht werden Bolsonaro neun teilweise schwere Verbrechen während der Corona-Pandemie zur Last gelegt. Außerdem wird eine Anklage empfohlen. Die Vorwürfe gegen Bolsonaro reichen von Scharlatanerie über Anstiftung zu Straftaten bis hin zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Untersuchungsausschuss habe "die Fingerabdrücke" des Präsidenten bei Tausenden von COVID-19-Toten nachgewiesen, sagte Senator Renan Calheiros, der Verfasser des Berichts.

Novartis unterzeichnet neuen Deal mit Biontech für Corona-Impfstoff

09:51 Uhr: Der Pharmakonzern Novartis und das Biotechunternehmen Biontech haben eine neue Produktionsvereinbarung geschlossen. Wie Novartis am Donnerstag mitteilte, werde man die Abfüllung und Fertigstellung des mRNA-basierten Corona-Impfstoffs von Pfizer-Biontech ausweiten.

Zu diesem Zweck werde Novartis die sterilen Produktionsanlagen am Standort Ljubljana in Slowenien für die Abfüllung von mindestens 24 Millionen Dosen im Jahr 2022 nutzen. Die neue Vereinbarung folge auf frühere Liefervereinbarungen für die Abfüllung und Fertigstellung von mehr als 50 Millionen Dosen im Jahr 2021 am Novartis-Standort Stein in der Schweiz, hieß es in der Mitteilung weiter.

Im Rahmen der neuen Vereinbarung plant Novartis den Angaben zufolge, den mRNA-Wirkstoff von Biontech zu beziehen und unter sterilen Bedingungen in Fläschchen abzufüllen, die dann an Biontech zurückgeschickt werden. Vorbehaltlich einer endgültigen Vereinbarung plane man, den Herstellungsprozess von Stein an den Standort Ljubljana zu verlagern, um mit der Abfüllung zu beginnen und diese dann in der ersten Hälfte des Jahres 2022 zu beenden.

Söder warnt vor Ende der epidemischen Lage - nicht wehrlos werden

09:06 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor einem Auslaufen der epidemischen Lage auf Bundesebene. Wenn dies passiere, "gibt es de facto keine Rechtsgrundlage mehr - egal für was. Weder für das Testen in der Schule, noch für Masken, noch für ganz normale Ideen wie 3G plus, oder 2G oder 3G", sagte er am Donnerstagmorgen im Bayerischen Rundfunk. In diesem Moment sei dann "nicht einfach Freedom Day, sondern dann gibt es gar keine Möglichkeit mehr. Ein Stück weit ist die Gesellschaft dann auch wehrlos." Dann müsste jeder einzelne für seinen Schutz sorgen.

Söder sagte, man müsse nicht schon jetzt, vier Wochen im Voraus eine Prognose treffen. Die Zahlen stiegen deutlich an und die Lage werde schwieriger. Er betonte, dass man eine "saubere, vernünftige Rechtsgrundlage" brauche um nicht wehrlos zu sein, wenn die Zahlen im Winter wieder stiegen. Dabei hängt er aber nicht am Ausdruck epidemische Lage. Wie man die Grundlage nenne, sei nicht entscheidend.

Die epidemische Lage ist Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen in Deutschland. Sie wurde erstmalig vom Bundestag im März 2020 festgestellt und später mehrfach vom Parlament verlängert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Montag bei Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder dafür ausgesprochen, dass es nicht zu einer erneuten Verlängerung kommt. Damit würde die bundesweite Corona-Notlage am 25. November auslaufen.

Der bayerische Ministerpräsident verwies im Interview auch auf die Lage an den Schulen. Dort gebe es "sehr sehr hohe Inzidenzen" - auch gerade bei den Kindern, die sich nicht impfen lassen könnten. "Würde jetzt die Testpflicht wegfallen, würde Schule mit ruhigem Gewissen schwer möglich sein."

Söder sagte auch, er habe Verständnis, dass die Leute von den Maßnahmen genervt seien. Es werde aber keinen weiteren Lockdown geben. Es gehe um Sicherheit und darum, vor dem Winter, in dem die Zahlen wieder steigen würden, ein ruhiges Gewissen zu haben.

Milliardste Impfdose in Indien verabreicht

08:01 Uhr: Indien hat seit dem Beginn seiner Impfkampagne gegen das Coronavirus eine Milliarde Impfdosen verabreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, haben aktuell rund drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten, rund 30 Prozent sind vollständig geimpft. Zuletzt waren die Ansteckungszahlen stark zurückgegangen.

In Indien leben rund 1,3 Milliarden Menschen. Im April und Mai dieses Jahres hatte das Land noch mit mehr als 400.000 Neuinfektionen und 4000 Todesfällen jeden Tag zu kämpfen. Nur in China wurden mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft: Nach Angaben der Regierung in Peking wurden dort mehr als 2,3 Milliarden Impfdosen verabreicht.

Corona-Inzidenz steigt in Berlin erstmals wieder auf über 100

07:57 Uhr: Erstmals seit Mai liegt die Corona-Inzidenz in Berlin wieder bei über 100. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag einen Wert von 108,6. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen nachweislich mit dem Virus infiziert haben. Am Mittwoch hatte der Wert bei 95,7 gelegen, am Donnerstag vor einer Woche bei 79,2.

Laut RKI wurden zwischen Mittwoch und Donnerstag 1.090 neue Fälle gemeldet. Damit stieg die Gesamtzahl der nachweislich Infizierten seit Beginn der Pandemie auf 216.450. Drei weitere Todesfälle wurden im Zusammenhang mit COVID-19 gemeldet. Die Gesamtzahl derjenigen, die an oder mit der Krankheit gestorben sind, stieg damit in Berlin auf 3.670.

Kirchen und Schulen machten in Corona-Pandemie laut Umfrage schlechtesten Job

07:24 Uhr: Kirchen und Schulen haben einer Umfrage zufolge in der Corona-Pandemie den schlechtesten Job gemacht. Mit der Note 4,1 landeten Kirchen und religiöse Einrichtungen in der am Donnerstag vom Versicherungskonzern HDI veröffentlichten Yougov-Umfrage auf dem letzten Platz. Mit der Note 3,8 schnitten Schulen bei der repräsentativen Befragung nur etwas besser ab, auch Gewerkschaften mit der Note 3,7 arbeiteten demnach gerade ausreichend.

Die befragten 3.716 Erwerbstätigen ab 15 Jahren gaben allein dem Lebensmittelhandel für die Arbeit in der Hochphase der Pandemie eine gute Note - mit 2,1 erhielten die Versorger die beste Zensur. Auf Platz zwei landeten die Handwerker mit der Note 2,7. Ebenfalls mit der Note 2,7 bewerteten die Befragten ihre eigenen Arbeitgeber. Wissenschaftler und Virologen erhielten die Note 2,8, das Robert-Koch-Institut eine glatte Drei.

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Die Frage an die Umfrageteilnehmer lautete: "Wie bewerten Sie die Arbeit verschiedener Akteure in der Corona-Pandemie?" Dazu konnten Noten zwischen sehr gut und ungenügend verteilt werden. Yougov erhob die Daten im Juni und Juli.

DLRG: Situation der Nichtschwimmer in Deutschland wegen Corona dramatisch

07:16 Uhr: Wegen geschlossener kommunaler Bäder haben es in der Corona-Pandemie Hunderttausende Kinder in Deutschland verpasst, Schwimmen zu lernen. "Die Situation der Nichtschwimmer ist dramatisch", sagte Achim Wiese, Pressesprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Ein kompletter Schuljahrgang konnte nicht in Kursen lernen.

Eigentlich wollte die DLRG ihre Kompaktkurse nur bis September anbieten, wegen der langen Wartelisten und der prekären Lage habe man das Angebot bis Ende des Jahres verlängert. 15 bis 20 Einheiten im Wasser reichten meist für einen Freischwimmer-Ausweis.

Die Übungsleiter machten das ehrenamtlich, betonte Wiese, "nun fordern wir von den Kommunen als Träger der Bäder, die Schwimmzeiten kostenlos zur Verfügung zu stellen". Eigentlich hätten die Grundschulen den Auftrag, Schwimmen zu unterrichten. "Aber 25 Prozent haben bundesweit keinen einfachen Zugang zu Bädern. Meist liegen die zu weit weg", erklärte Wiese.

Für die Wassergewöhnung appelliert die DLRG an die Familien. "Das können Eltern auch leisten", sagte er. Teilweise müssten die Ausbilder am Beckenrand den Kindern noch die Ängste vor dem nassen Gut nehmen. "Manchmal müssen sie den Kursteilnehmern auch noch beibringen, keine Ängste oder Hemmungen vor den Duschen zu haben", erzählte der Sprecher.

RKI registriert 16.077 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 85,6

06:21 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am achten Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 85,6 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 80,4 gelegen, vor einer Woche bei 67,0 (Vormonat: 68,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 16 077 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.31 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.382 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 67 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 72 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.417.708 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Mittwoch mit 2,34 (Dienstag 2,13) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.182.800 an. 0Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94.875.

US-Behörde genehmigt Mix von Impfstoffen und Corona-Booster

06:17 Uhr: Nach dem Corona-Mittel von Biontech/Pfizer hat die zuständige US-Behörde auch Genehmigungen für Auffrischungsimpfungen der Hersteller Moderna sowie Johnson & Johnson erteilt. Zudem erlaubte die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch, Vakzine zu mischen, sodass zwei oder mehr Injektionen künftig von verschiedenen Herstellern kommen können.

Die Auffrischungsimpfungen, sogenannte Booster, von Moderna dürfen alle Menschen über 65 Jahren sowie alle Erwachsene mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko bekommen. Die zweite Injektion muss mindestens sechs Monate her sein. Das Vakzin von Johnson & Johnson können sich Menschen ab 18 Jahren zwei Monate nach der Impfung nochmals spritzen lassen. Booster-Impfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer sind in den USA auch schon offiziell genehmigt und angelaufen.

Rund 170 Millionen Menschen in den USA sind bislang mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna geimpft, rund 15 Millionen mit dem von Johnson & Johnson.

262 Tage: Längster Lockdown der Welt endet im Großraum Melbourne

06:04 Uhr: Aufatmen bei Millionen Menschen im Großraum Melbourne: Im australischen Bundesstaat Victoria endet in der Nacht zum Freitag nach 262 Tagen der bisher längste Lockdown der Welt. Die Lockerungen sollen eintreten, weil mittlerweile 70 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Ministerpräsident Scott Morrison bestätigte am Donnerstag, dass in der Region an der Ostküste mittlerweile 70,51 Prozent der Bürger im Alter von über 16 Jahren zwei Impfdosen erhalten hätten.

Die Öffnung werde aber schrittweise erfolgen, so dass zunächst nur einige Maßnahmen gelockert würden, so Morrison. "In australischer Manier machen wir vorsichtige, aber bewusste Schritte, damit wir sicher öffnen können und auch offen bleiben können."

Die Einwohner dürfen nun wieder zehn Gäste in ihren Häusern empfangen - während des Lockdowns war kein einziger Besucher gestattet. Draußen können sich Gruppen von bis zu 15 Menschen versammeln. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen werden aufgehoben. Restaurants, Geschäfte und Friseure dürfen unter strikten Regeln wieder öffnen. Auch Schüler sollen teilweise in die Klassenzimmer zurückkehren.

Die Millionenmetropole Melbourne hatte bereits Anfang Oktober dem bisherigen Rekordhalter Buenos Aires bezüglich des längsten Lockdowns den Rang abgelaufen. Trotz der Beschränkungen wurden in Victoria aber weiter Corona-Rekorde gemeldet. Die Behörden hatten dennoch betont, bei einer Impfquote von 70 Prozent die Regeln zu lockern.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.

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