• 17:38 Uhr: ➤ Was die Deutschen von einer Impfpflicht am Arbeitsplatz halten
  • 15:28 Uhr: Experten fordern Ende von anlasslosen Tests von Schulkindern
  • 13:55 Uhr: UNICEF: Nordkorea lehnt Spende von chinesischem Corona-Impfstoff ab
  • 10:37 Uhr: Frühere Erkältungen verbessern offenbar Immunreaktion gegen SARS-CoV-2
  • 08:50 Uhr: Bericht: Seit März mehr als 15 Millionen Corona-Impfdosen in den USA weggeworfen
  • 04:20 Uhr: RKI registriert 13.715 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 76,9

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➤ Was die Deutschen von einer Impfpflicht am Arbeitsplatz halten

Die Diskussion über eine mögliche Impfpflicht am Arbeitsplatz spaltet die Arbeitnehmerschaft: In einer aktuellen Umfrage sprachen sich 54 Prozent der Befragten für eine solche Impfpflicht aus, 41 Prozent lehnten diese hingegen ab, wie das Internetportal Indeed am Donnerstag mitteilte.

Während sich in Westdeutschland eine Mehrheit für eine Impfpflicht aussprach, lehnten 48 Prozent der Befragten in Ostdeutschland eine solche Regelung ab, lediglich 46 Prozent unterstützten sie.

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im August insgesamt rund 1.100 Erwerbstätige in Deutschland. Würde der eigene Arbeitgeber eine Impfpflicht einführen, so würden 14 Prozent der Befragten sich nicht impfen lassen und rechtliche Schritte prüfen. Unter den ungeimpften Personen war der Anteil mit 68 Prozent deutlich höher.

Bei Einführung einer Impfpflicht gaben außerdem fünf Prozent der Befragten an, den Job wechseln zu wollen. Auch hier war der Anteil mit 17 Prozent unter den Ungeimpften deutlich höher. Zwei Prozent gaben an, sich nicht impfen lassen zu wollen und bei Einführung einer Impfpflicht sofort ihren Job zu kündigen. Neun Prozent der Befragten gaben an, sich in einer solchen Situation impfen zu lassen.

Die Reaktionen auf Kollegen, die eine Impfung ablehnen, würden laut Umfrage unterschiedlich ausfallen: 26 Prozent der Befragten gaben an, mit solchen Kollegen nur noch auf Abstand zusammenarbeiten zu wollen. Zwölf Prozent würden demnach versuchen, ihre Kollegen zu überreden.

Fünf Prozent würden die Zusammenarbeit komplett verweigern. Rund die Hälfte der Befragten gab an, dass eine Verweigerungshaltung bei den Kolleginnen und Kollegen für sie keine Rolle spielen würde.

Arbeitgeber sollen laut einem Kabinettsbeschluss vom Mittwoch stärker in die Impfkampagne mit einbezogen werden. Die Betriebe müssten "ihre Anstrengungen ausweiten, noch ungeimpfte Beschäftigte zu einer Schutzimpfung zu motivieren", erklärte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur vom Bundeskabinett verabschiedeten neuen Corona-Arbeitsschutzverordnung. Ein Auskunftsrecht für Arbeitgeber zum Impfstatus gibt es darin nicht - dies bleibt aber in der Diskussion.

C.1.2: Neue stark mutierte Corona-Variante entdeckt

Südafrikanische Wissenschaftler haben eine neue Variante des Coronavirus entdeckt. Wie aus einer Studie hervorgeht, ist die sogenannte C.1.2-Variante noch ansteckender als die bisher weit verbreitete Delta-Variante. Sie weist bis zu 59 Mutationen gegenüber der Ursprungsvariante auf.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Dritte Impfdosen auch in Italien - "Grüner Pass" wird ausgedehnt

20:06 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird auch in Italien für gewisse Bevölkerungsgruppen eine dritte Impfdosis angeboten. Das teilte Ministerpräsident Mario Draghi am Donnerstag nach einer Sitzung seiner Regierung mit. Eine dritte Dosis sollen ab Ende September Personen mit einer schwachen Immunreaktion bekommen, präzisierte Gesundheitsminister Roberto Speranza.

Italien sieht sich bei den Impfungen auf einem guten Weg, wie Draghi betonte. Am Donnerstag war mehr als 70 Prozent der zu impfenden Bevölkerung über zwölf Jahren durchgeimpft. Für Ende September erwartet die Regierung einen Wert von 80 Prozent, wie Draghi sagte. Vor allem von der jüngeren Bevölkerungsgruppe, die sich fleißig impfen lasse, gehe "ein großes Signal" aus, lobte Speranza.

Die Regierung blickt dem bevorstehenden Schulanfang im September optimistisch entgegen: 91,5 Prozent der Lehrer seien bereits geimpft. Draghi unterstrich, dass Schüler im Fokus stünden und hofft, dass der Präsenzunterricht gesichert sei.

Darüber hinaus kündigte der Regierungschef an, dass der sogenannte Green Pass ausgeweitet wird. Derzeit dürfen nur Leute auf Inlandsflüge, in Fernbusse oder -züge, Museen und Innenbereichen von Restaurants, die den "Grünen Pass" als Nachweis einer Impfung, Corona-Genesung oder eines Negativtests besitzen; Italien erkennt dabei den in der EU gültigen Corona-Pass an. Kinder unter zwölf Jahren sind davon ausgenommen.

Dass der "Green Pass" künftig auf weitere Bereiche angewandt wird, das sei sicher, sagte Draghi. Unklar blieb zunächst noch, welche das sein werden; denkbar sind Behörden oder Bereiche der privaten Wirtschaft.

Litauen: 70 Prozent aller Erwachsenen gegen Corona geimpft

18:25 Uhr: Mit fast zweimonatiger Verspätung hat Litauen ein von Staatspräsident Gitanas Nauseda ausgerufenes Corona-Impfziel erreicht. In dem baltischen EU- und Nato-Land haben nun 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten. "Ja, wir haben es geschafft!", schrieb Nauseda am Donnerstag auf Twitter. "Wir sind der Rückkehr zum normalen Leben einen großen Schritt näher gekommen." Er sei stolz und allen Menschen in Litauen dankbar.

Eigentlich sollte das Impfziel bereits am Staatstag am 6. Juli erreicht werden - es war im Januar ausgegeben worden. In Litauen lief die Impfkampagne jedoch mangels Impfstoff zunächst schleppend an und war zuletzt etwas ins Stocken geraten.

Angesichts der Ausbreitung der deutlich ansteckenderen Delta-Variante in Litauen rief Nauseda diese Woche dazu auf, eine Impfquote von 90 Prozent als Ziel vorzugeben. Die Regierung in Vilnius reagierte jedoch zurückhaltend auf den Vorstoß des Staatschefs.

In Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern hat die Zahl der Corona-Infizierten seit Beginn der Pandemie am Donnerstag die Schwelle von 300.000 überschritten. Mit den binnen 24 Stunden neuregistrierten 807 Fällen stieg die Gesamtzahl auf 300.339. Über 4.500 Menschen starben nach offizielle Angaben an dem Virus.

Experten fordern Ende von anlasslosen Tests von Schulkindern

15:28 Uhr: Kinder- und Jugendmediziner und andere Experten haben in einem offenen Brief das Ende von anlasslosen Corona-Tests in Schulen und eine "Vermeidung überzogener und unverhältnismäßiger Quarantäneregeln" gefordert.

"Nach monatelangen Schul- und Kita-Schließungen, die mit Abstand zu den längsten in Europa zählen, schuldet die Politik unseren Kindern und Jugendlichen jetzt vor allem eines: Normalität", heißt es in dem Schreiben.

Initiator ist der Verein "Initiative Familien". Nach dessen Angaben haben rund 130 Experten der Kinder- und Jugendmedizin, Virologen, Juristen, Psychologen und Vertreter medizinischer Fachgesellschaften den Brief unterstützt und unterzeichnet - darunter der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene.

Die Beteiligten weisen auf psychologische, physische und soziale Folgen für Kinder durch geschlossene Einrichtungen, Kontaktbeschränkungen und Bewegungsmangel in der Vergangenheit hin. Mit Blick auf die verfügbaren Impfungen für Erwachsene heißt es: "Kinder zum Schutz erwachsener Kontaktpersonen weiter einzuschränken, ist nicht mehr zu rechtfertigen."

Es sei wissenschaftlicher Konsens, dass Kinder und Jugendliche selbst nur in seltenen Fällen schwer durch eine Corona-Infektion erkrankten und in der Regel schnell genesen würden. "Auch die unter Long-COVID diskutierten Symptome treffen Kinder selten und nicht oder kaum häufiger als Gleichaltrige, die nie eine SARS-CoV-2-Infektion durchlaufen haben", heißt es weiter.

Konkret fordern die Unterzeichner ein Ende der "extrem kostenintensiven und belastenden Testungen bei asymptomatischen Kindern ohne einen konkreten Anlass" und eine "Gleichstellung aller Kinder und Jugendlichen mit geimpften und genesenen Erwachsenen". Zudem müssten die Quarantäneregeln auf den Prüfstand.

EU gibt in Afrika hergestellte Impfdosen zurück

14:24 Uhr: Die Europäische Union (EU) wird in Afrika produzierte und nach Europa verschiffte Corona-Impfdosen des Herstellers Johnson & Johnson zurückgeben. Eine entsprechende Verpflichtung habe EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande einer Konferenz in Berlin gegeben, sagte am Donnerstag der Corona-Beauftragte der Afrikanischen Union (AU), Strive Masiyiwa.

Von der Leyen habe die Lieferung von 200 Millionen zusätzlichen Impfdosen bis Jahresende zugesagt. Rund 70 Millionen davon kämen aus Deutschland. "Das sind gute Nachrichten, die da aus Europa kommen", erklärte Masiyiwa.

In Afrika sind bisher erst knapp drei Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, obwohl sich der Kontinent aktuell im Griff einer dritten Infektionswelle befindet. Um rund 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen, werden Schätzungen zufolge etwa 1,6 Milliarden Dosen benötigt. Der Export von in Südafrika hergestellten Impfdosen nach Europa gehe auf ein Arrangement zwischen Johnson&Johnson und dem südafrikanischen Vertragsproduzenten Aspen zurück. Das sei nun geändert worden, so Masiyiwa. Aspen produziere ab sofort unter Lizenz ein eigenes Produkt exklusiv für den afrikanischen Markt.

Die genaue Zahl der nach Europa gelieferten Dosen ist unbekannt. "Sie haben uns zurückgegeben was in den Lagerhäusern war; sie haben weniger als 20 Millionen genommen", sagte Masiyiwa bei einer Pressekonferenz der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC gut 7,8 Millionen Covid-Infektionen dokumentiert, von denen knapp 200.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Bewohnern aber höher liegen.

Kommt bald die 3G-Regel in Fernzügen?

Die Bundesregierung hatte eine 3G-Regel in Fernzügen vorgeschlagen. Demnach dürften nur noch Genesene, Geimpfte und Getestete Bahn fahren. Die Maßnahmen seien jedoch "nicht umsetzbar". Das hat ein Prüfverfahren von Verkehrsminister Andreas Scheuer ergeben.

UNICEF: Nordkorea lehnt Spende von chinesischem Corona-Impfstoff ab

13:55 Uhr: Nordkorea hat ein Angebot von drei Millionen Dosen des chinesischen Corona-Impfstoffs abgelehnt. Wie das UN-Kinderhilfswerk UNICEF am Donnerstag mitteilte, begründete die Führung in Pjöngjang dies offiziell damit, dass das Vakzin zunächst Ländern zur Verfügung gestellt werden solle, die es dringender benötigten.

Nordkorea war das erste Land, das einen vollständigen Lockdown verhängte, nachdem sich das Coronavirus von China aus verbreitete. Noch heute erklärt sich das Land als virusfrei - dies wird allerdings von Fachleuten bezweifelt. Außerdem hatte der Lockdown dramatische Auswirkungen: Im Juni räumte die Führung in Pjöngjang ein, dass es eine "Lebensmittel-Krise" gebe.

Das weitgehend isolierte Land habe mitgeteilt, dass die Impfstoffe aus China anderen Ländern zur Verfügung gestellt werden könnten, erklärte UNICEF. Die Spende sollte an Nordkorea über die internationale Impfinitiative Covax abgewickelt werden. Pjöngjang erklärte laut UNICEF aber seine Absicht, mit Covax in Kontakt zu bleiben, um "in den kommenden Monaten Impfstoffe zu erhalten".

Saar-Ministerpräsident Hans befürwortet 3G-Regelung

13:21 Uhr: Das Saarland will die sogenannte 2G-Regelung in der Corona-Pandemie, die nur Geimpften und Genesenen Zutritt zu bestimmten Einrichtungen und der Gastronomie erlaubt, nicht flächendeckend einführen. "Ehrlich gesagt möchte ich keine Gesellschaft haben, in der Menschen, die schwanger sind, oder Familien mit Kindern nicht mehr vor die Tür gehen und nicht mehr ins Restaurant gehen können. Das kann nicht sein", sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstag in Saarbrücken.

Für den öffentlichen Raum halte er die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) für absolut ausreichend und auch gut geeignet, der Pandemie die Stirn zu bieten. Einen erneuten Lockdown und eine Impfpflicht lehnte der Ministerpräsident ab, ebenso wie eine Befreiung von der Maskenpflicht für Geimpfte und Genesene.

Deutscher Fußball-Bund startet Impfkampagne gegen Corona

12:33 Uhr: Mit Bundestrainer Hansi Flick und Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer an der Spitze hat der Deutsche Fußball-Bund gemeinsam mit seinen Regional- und Landesverbänden die Impfkampagne "Schiri, ich hab' schon Gelb" gestartet. "Nur im Team können wir die Corona-Pandemie überstehen - indem jeder für sich und seine Mitmenschen Verantwortung übernimmt. Impfen ist unser sicherster und schnellster Weg zurück zur Normalität. Lasst ihn uns alle gemeinsam gehen", sagte Flick in einer Verbandsmitteilung vom Donnerstag.

Der DFB wolle auf die Bedeutung des Impfens gegen Corona aufmerksam machen. "Es ist ein Thema, das im Fußball Profis und Amateure gleichermaßen angeht. Jede Impfung schützt nicht nur eine Person mehr, sondern auch deren Umfeld und damit unter anderem den Trainings- und Spielbetrieb", hieß es in der Mitteilung.

Im Rahmen der Kampagne werden beim WM-Qualifikationsspiel der Deutschen an diesem Sonntag in Stuttgart gegen Armenien zwei Impfbusse am Stadion zum Einsatz kommen. Gespritzt werden dort nach Wahl die Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie Johnson & Johnson.

Beim WM-Qualifikationsspiel der Frauen gegen Serbien am 21. September in Chemnitz wird ebenfalls ein Impfbus vor Ort sein. Weitere Impfaktionen sind für die übrigen Heimländerspiele der Männer, der Frauen und der U21 bis Jahresende in Planung.

"Ich habe mich impfen lassen, weil ich mich und andere schützen möchte und unsere Gesundheit das höchste Gut ist. Damit unser Leben bald wieder so ist wie vor der Pandemie: mit gemeinsamen Begegnungen und Nähe in einer unbeschwerten Atmosphäre", sagte Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Virologe Drosten: "Müssen unbedingt an der Impfqupote arbeiten"

11:20 Uhr: Der Berliner Virologe Christian Drosten hält angesichts des sinkenden Impftempos in Deutschland neue Corona-Beschränkungen für möglich. "Wir werden gesamtgesellschaftlich die Zahl der Kontakte wieder einschränken müssen. Das ist ganz klar. Die Infektionslast steigt im Herbst", sagte der Forscher der Berliner Charité im Deutschlandfunk.

Es müsse unbedingt an der Impfquote gearbeitet werden, so Drosten. Die derzeitige Quote von 61 Prozent vollständig Geimpfter reiche überhaupt nicht. "Mit dieser Quote können wir nicht in den Herbst gehen", sagte Drosten. Für Kinder unter 12 Jahren empfahl er, die regelmäßigen Corona-Tests in den Schulen beizubehalten.

Prinz Harry fordert mehr Corona-Impfstoff für ärmere Länder

11:01 Uhr: Prinz Harry (36) hat die Staatengemeinschaft mit Nachdruck zu mehr Corona-Impfungen in ärmeren Ländern aufgefordert. Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung habe bereits mindestens eine Impfung erhalten, sagte der Enkel von Queen Elizabeth II. bei einer Veranstaltung am Mittwochabend. "Das klingt nach einer großen Leistung, und das ist es in vielerlei Hinsicht auch, aber es gibt eine große Diskrepanz zwischen den Menschen, die Zugang zu Impfstoffen haben und denen, die keinen haben." Harry betonte: "Weniger als zwei Prozent der Menschen in den Entwicklungsländern haben zu diesem Zeitpunkt eine erste Dosis erhalten."

Die Welt könne im Kampf gegen das Virus noch vorankommen, wenn dieses Ungleichgewicht bekämpft würde, sagte Harry, der überraschend per Video zu einer Preisverleihung in London zugeschaltet war. Er warnte zudem vor den Folgen von Desinformation. Weltweit gebe es "massenhafte Fehlinformationen" in Medien und sozialen Netzwerken. "Diejenigen, die mit Lügen und Angst hausieren, erzeugen Impfskepsis, was wiederum zu geteilten Gemeinschaften und untergrabendem Vertrauen führt", sagte Harry. "Wir müssen dieses System durchbrechen, wenn wir Covid-19 und das Risiko neuer Varianten überwinden wollen."

Harry zeichnete bei der Preisverleihung des "GQ Men Of The Year Awards" die Wissenschaftlerinnen Sarah Gilbert und Catherine Green von der Universität Oxford sowie das Team, das mit ihnen den Astrazeneca-Impfstoff entwickelt hat, als "Helden des Jahres" aus. "Sie sind der Stolz unserer Nation, und wir sind ihrem Dienst zutiefst zu Dank verpflichtet", sagte Harry. Auch alle anderen müssten ihren Beitrag leisten. "Dazu gehört auch, Impfstoffforschung zu teilen sowie Entwicklungsländer mit mehr Flexibilität zu unterstützen und zu stärken. Wo man geboren wird, sollte nicht die Überlebensfähigkeit beeinträchtigen, wenn doch Medikamente und Know-how vorhanden sind, um jeden am Leben zu erhalten."

Frühere Erkältungen verbessern offenbar Immunreaktion gegen SARS-CoV-2

10:37 Uhr: Wissenschaftler der Charité Universitätsmedizin Berlin haben untersucht, wie eine frühere Infektion mit harmlosen Erkältungscoronaviren das Immunsystem beim Kampf gegen das aktuelle Coronavirus beeinflusst. Ihr überraschendes Ergebnis: Viele Menschen haben durch eine vorangegangen Erkältungen eine Kreuzimmunität ausgebildet und besitzen bereits Gedächtnis-Immunzellen gegen das Virus.

"Es gibt inzwischen starke Belege dafür, dass es eine Kreuzreaktivität mit Antikörpern gegen harmlose Erkältungs-Coronaviren gibt", erklärt ein Forschungsteam um Wissenschaftlerin Lucie Loyal. Das liegt daran, dass Oberflächenstrukturen von SARS-CoV-2, darunter auch das Spike-Protein, eine starke Ähnlichkeit mit anderen Coronaviren aufweisen. Hat der Körper in der Vergangenheit bereits Antikörper gegen solche Erkältungs-Coronaviren gebildet, können diese auch SARS-CoV-2 angreifen.

"Bei Erkältungen mit harmloseren Coronaviren baut das Immunsystem also eine Art universelles, schützendes Coronavirus-Gedächtnis auf", erklärt die Co-Autorin der Untersuchung, Claudia Giesecke-Thiel vom Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin. "Wenn es nun mit SARS-CoV-2 in Kontakt kommt, werden solche Gedächtniszellen wieder aktiviert und greifen auch den neuen Erreger an."

Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass sich so teilweise erklären lässt, warum eine SARS-CoV-2-Infektion bei verschiedenen Menschen so unterschiedlich verläuft. Sie fanden auch heraus, dass aufgrund einer früheren Erkältung vorhandene Gedächtnis-Immunzellen sich positiv auf die Effektivität der Impfung auswirken.

Die Kreureaktivität nimmt allerdings im Alter ab, weshalb die Forscher bei Senioren zu einer dritten Impfung raten. "Eine dritte Auffrischungsimpfung könnte in dieser stärker gefährdeten Bevölkerungsgruppe die schwächere Immunantwort vermutlich ausgleichen und für einen ausreichenden Impfschutz sorgen", sagt Giesecke-Thiel.

Bericht: Seit März mehr als 15 Millionen Corona-Impfdosen in den USA weggeworfen

08:50 Uhr: In den USA sind einem Medienbericht zufolge seit März mehr als 15 Millionen Corona-Impfdosen weggeworfen worden. Wie der Sender NBC am Mittwoch unter Berufung auf Daten der Gesundheitsbehörden berichtete, sind die Gründe für die Verschwendung vielfältig. Neben zerbrochenen Ampullen, kaputten Gefrierschränken und Fehlern bei der Verdünnung des Impfstoffs kommt es demnach auch vor, dass aufbereitete Impfdosen übrig bleiben und dann nach einigen Stunden entsorgt werden müssen.

Die Zahl der weggeworfenen Impfdosen ist deutlich höher als gedacht - und die Dunkelziffer dürfte sogar noch höher sein. Laut NBC wurden die Zahlen von Bundesstaaten und Apotheken gemeldet. Mindestens sieben Bundesstaaten und mehrere Bundesbehörden fehlen aber in der Statistik.

Insgesamt wurden in den USA bislang fast 444 Millionen Impfdosen ausgeliefert und 371 Millionen Dosen verabreicht. 52 Prozent der Bevölkerung sind inzwischen vollständig geimpft.

Australien: Victoria mit höchster Corona-Fallzahl seit einem Jahr

05:27 Uhr: Der australische Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne kämpft trotz eines seit einem Monat geltenden strikten Corona-Lockdowns weiter gegen die Ausbreitung der Delta-Variante. Am Donnerstag meldeten die Behörden 176 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - so viele, wie seit einem Jahr nicht mehr. Die meisten Fälle wurden rund um die Millionenstadt Melbourne verzeichnet.

Die Regionalregierung hat den strikten Lockdown bis mindestens 23. September verlängert. Dann sollen 70 Prozent der 6,6 Millionen Einwohner mindestens eine Impfdosis erhalten haben. In weiten Teilen der Region würden die Beschränkungen aber wahrscheinlich bis Oktober bestehen bleiben, sagte Regionalpremierminister Daniel Andrews. Es ist bereits der sechste Lockdown in Victoria.

Unternehmer kritisierten die Behörden, weil sie keine klare Strategie für ein Ende der Beschränkungen vorlegten. "Wir brauchen einen Plan, um da rauszukommen, und wir brauchen ihn schnell", sagte der Chef der Handelskammer, Paul Guerra.

Der am schlimmsten von dem Virus betroffene Bundesstaat New South Wales meldete fast 1.300 neue Fälle, vor allem im Großraum Sydney. Hier gilt bereits seit mehr als zwei Monaten ein strikter Lockdown. Regional-Regierungschefin Gladys Berejiklian stellte aber erstmals wieder internationale Reisen für die Bevölkerung in Aussicht, sobald 80 Prozent der Bürger vollständig geimpft seien.

Das 25-Millionen-Einwohnerland Australien hatte mit strengen Regeln und geschlossenen Außengrenzen lange versucht, das Virus vollständig auszumerzen. Jedoch kämpfen mehrere Landesteile seit Monaten wegen der ansteckenden Delta-Variante mit steigenden Zahlen. Erst 35 Prozent der Bürger sind vollständig geimpft.

RKI registriert 13.715 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 76,9

04:20 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen ist wieder leicht angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen lag sie bei 76,9 - am Vortag lag der Wert bei 75,7. Vor einer Woche betrug er 66,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.715 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.626 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.970.102 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz der Neuinfektionen war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie die Zahl der Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Hospitalisierungs-Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Aufnahmen von Covid-19-Patienten in stationäre Behandlung je 100.000 Einwohner in sieben Tagen gemeldet wurden. Am Mittwoch gab das RKI den seit Wochen langsam steigenden Wert im Lagebericht mit 1,81 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.

Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Meldedatums an das lokale Gesundheitsamt. Zwischen einer Infektion und der Krankenhauseinweisung vergehen demnach im Schnitt etwa zehn Tage, die Hospitalisierungs-Inzidenz spiegelt die Infektionslage also merklich verzögert wider.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwochmorgen mit 3.750.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.256.

Ärztepräsident kritisiert Auffrischimpfungen ohne Stiko-Empfehlung

03:10 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat kritisiert, dass viele Bundesländer auch ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) mit Corona-Auffrischungsimpfungen begonnen haben. Sie werden zunächst Senioren und Immungeschwächten angeboten. Zwar spreche theoretisch einiges dafür, sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Nach bisherigem Kenntnisstand und Auffassung namhafter Experten ist sie aber für die meisten Geimpften nicht sofort nötig." Insgesamt fehlten noch aussagekräftige Studien, ob, wann und für wen eine sogenannte Boosterimpfung nötig sei.

"Da ist also von der Politik eine Erwartungshaltung bei den Patienten geschürt worden, die viele Ärztinnen und Ärzte ohne eine wissenschaftlich fundierte Impfempfehlung nicht bedienen wollen", sagte Reinhardt. Er nannte das Vorgehen einen Fehler von Bund und Ländern.

Mehrere Bundesländer haben damit begonnen, Pflegebedürftigen, über 80-Jährigen und Menschen mit Immunschwäche die dritte Impfung anzubieten, wenn die letzte mindestens sechs Monate zurückliegt. Die Stiko plant eine Empfehlung zeitnah, wie ihr Chef Thomas Mertens am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur gesagt hatte. Die Aufarbeitung der vorliegenden Daten sei in vollem Gange. Auf ein genaues Datum könne er sich aber noch nicht festlegen.

Kassenärzte-Chef erwartet Ende der Corona-Pandemie im Frühjahr

02:03 Uhr: "Ich gehe davon aus, dass im Frühjahr 2022 Schluss sein wird mit Corona", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Bis dahin wird die Impfquote noch einmal etwas höher liegen, vor allem nimmt aber auch die Zahl der Genesenen mit Antikörpern zu. Einschränkungen werden dann wohl gänzlich unnötig werden."

Der Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) rechnet ab 2022 mit Impfstoffen auch für Säuglinge. "Wir gehen fest davon aus, dass es ab kommendem Jahr Impfstoffe für alle Altersklassen geben wird, sogar zugelassen bis hin zu Neugeborenen", sagte der Kinderarzt Florian Hoffmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Aktuell liefen verschiedene Studien von Biontech und Moderna, zum Teil sogar mit Säuglingen. Einen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren erwarte er bereits Ende dieses Jahres, so Hoffmann. Diese Gruppe werde voraussichtlich eine reduzierte Impfstoffdosis bekommen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich Mitte August für allgemeine Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren ausgesprochen. Zugelassen sind dafür die Impfstoffe von Biontech und Moderna.

Gassen sagte aber auch, im Herbst würden die Infektionszahlen noch einmal steigen. Die Zahl schwerer Erkrankungen werde aber deutlich unter der des letzten Winters bleiben.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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