• 17:44 Uhr: ➤ Millionen Corona-Impfungen in Afghanistan drohen abzulaufen
  • 15:11 Uhr: Drohbriefe gegen Thüringer Ärzte wegen Corona-Impfungen
  • 13:07 Uhr: Richter kassieren Söders Ausgangsbeschränkungen vom März 2020
  • 10:14 Uhr: 200.000 Selbsttests zurückgerufen - US-Behörde FDA gibt Warnung heraus
  • 06:33 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz erneut leicht gesunken

Corona-Live-Ticker hier aktualisieren

➤ Millionen Corona-Impfungen in Afghanistan drohen abzulaufen

In Afghanistan drohen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 1,6 Millionen Corona-Impfdosen demnächst abzulaufen. Sie müssten dringend verabreicht werden, teilte die WHO am Mittwoch über Twitter mit.

Seit August werde in Afghanistan deutlich weniger auf das Coronavirus getestet und geimpft. Genauen Zahlen nannte die Organisation nicht. Die WHO arbeite mit Partnern in mindestens 16 Provinzen zusammen, um die Zahl der Tests und Impfungen zu erhöhen.

Neun von 37 COVID-Kliniken mussten nach Informationen der WHO im September schließen. Tausende von Mitarbeitern des Gesundheitswesens im ganzen Land seien monatelang unbezahlt geblieben. Nach Angaben des lokalen Fernsehsenders Tolo-News vom Dienstag haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 151.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 7.000 starben.

Mitte August hatten die islamistischen Taliban in Afghanistan die Macht übernommen. Die WHO hatte Ende September mitgeteilt, man sehe das Gesundheitssystem in Afghanistan vor dem Kollaps.

Städtetag mit drastischer Forderung: 2G-Regelung sollte ausgedehnt werden

Die Städte fordern strengere Corona-Regeln und plädieren für die Ausdehnung der 2G-Regel. Der Präsident des deutschen Städtetags, Burkhard Jung, plädiert dafür, 2G-Regelungen für den Freizeitbereich zu gewähren und nur noch Geimpften sowie Genesenen Zutritt zu gewähren. Vorschaubild: imago

Die weiteren Corona-News vom 06. Oktober 2021

Kanadier müssen für Flug- und Bahnreisen künftig geimpft sein

20:15 Uhr: Die meisten Reisenden in Kanada müssen künftig vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein. Ab dem 30. Oktober gelte die Impfpflicht für alle, die Maschinen von kanadischen Flughäfen nehmen oder mit den öffentlichen Zügen im Land fahren, teilte Ministerpräsident Justin Trudeau am Mittwoch mit. Auch an einer entsprechenden Vorschrift für Reisende auf Kreuzfahrtschiffen werde gearbeitet. Ähnliche Regelungen gibt es auch schon in anderen Ländern - in Deutschland aber bislang nicht.

Die neuen Regeln sind Teil einer Strategie der kanadischen Regierung, die Zahl der Geimpften weiter hochzutreiben. Dazu gehört auch die am Mittwoch ebenfalls verkündete Pflicht für öffentliche Angestellte, darunter auch Polizisten, bis Ende Oktober nachzuweisen, ein Vakzin erhalten zu haben. Ansonsten würden sie ab Mitte November vom Dienst entbunden und nicht mehr bezahlt.

Firmen im Transportsektor müssten ebenfalls sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter ihren Impfstatus nachweisen. Bisher sind 72 Prozent der 38 Millionen Kanadier komplett geimpft. Die verhältnismäßig erfolgreiche Kampagne war zuletzt ins Stocken geraten.

Frankreich: Auffrischimpfung auch für Pflegepersonal angeraten

19:00 Uhr: Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde hat eine Corona-Auffrischimpfung für Pflegepersonal empfohlen. Auch im Krankentransport und in weiteren medizinischen Diensten sollen Menschen der Empfehlung vom Mittwoch zufolge eine dritte Impfung gegen das Coronavirus erhalten können. Laut dem Schreiben könnten somit weitere 3,5 Millionen Menschen nach sechs Monaten eine weitere Impfdosis erhalten. Im September hatte Frankreich Auffrischimpfungen für Menschen in Altersheimen, mit Vorerkrankung und über 65 Jahren freigegeben.

Die Gesundheitsbehörde empfahl zudem, erwachsene Menschen im direkten Umfeld von Immungeschwächten mit einer dritten Impfdosis zu versorgen. So könnten die besonders gefährdeten Menschen besser geschützt werden, weil ihre eigene Immunantwort auf die Impfung oft eingeschränkt sei. Die Behörde geht davon aus, dass für eine solche Impfung etwa 350.000 bis 400.000 Menschen infrage kommen.

Dennoch betonte die Behörde, dass vorrangig die Impfung der Gesamtbevölkerung voranschreiten müsse. Besonders wichtig sei die Impfung älterer Menschen. Die Impfrate bei den über 80-Jährigen bleibe mit 84 Prozent unzureichend. In Frankreich sind knapp 73 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Anträge auf Corona-Wirtschaftshilfen bis Dezember nun möglich

17:02 Uhr: Von der Corona-Pandemie belastete Unternehmen können ab sofort die bis Jahresende verlängerte Überbrückungshilfe beantragen - das zentrale Kriseninstrument der Bundesregierung.

Konkret geht es um die Überbrückungshilfe III Plus, und zwar für den Förderzeitraum Oktober bis Dezember 2021. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit.

Die deutsche Wirtschaft habe über den Sommer eine "beeindruckende Aufholjagd" hingelegt, hieß es. Dennoch gebe es weiterhin Bereiche, die unter Corona-bedingten Einschränkungen litten.

Diese Firmen könnten die verlängerte Überbrückungshilfe III Plus weiter in Anspruch nehmen. Antragsberechtigt sind wie zuvor Unternehmen mit einem Corona-bedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent. Bei der Überbrückungshilfe werden fixe Betriebskosten erstattet. Verlängert wird laut Ministerium auch die Neustarthilfe Plus für Soloselbstständige.

Schweden setzt Einsatz von Moderna-Impfstoff bei Jüngeren aus

16:41 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Moderna wird in Schweden vorerst keinen Menschen unter 30 Jahren mehr verabreicht. Die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hat beschlossen, den Einsatz des Präparats des US-Unternehmens für die Jahrgänge 1991 und jünger vorsichtshalber vorläufig bis zum 1. Dezember auszusetzen.

Grund dafür sind Anzeichen eines erhöhten Risikos von Nebenwirkungen wie die Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis), wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Das Risiko, davon betroffen zu sein, sei jedoch äußerst gering. Die betroffene Altersgruppe sollte stattdessen den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten, empfahl die Behörde.

Die Impfung gegen COVID-19 wird in Schweden allen Menschen über zwölf Jahre angeboten. Bislang haben 84 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahre in dem EU-Land mindestens eine Impfdosis erhalten, knapp 78 Prozent auch schon eine zweite.

Abu Dhabis Kronprinz: Emirate haben Corona-Krise "überwunden"

16:28 Uhr: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Coronakrise nach eigener Darstellung "überwunden". Abu Dhabis mächtiger Kronprinz Mohammed bin Sajed sagte laut der amtlichen Nachrichtenagentur WAM am Mittwoch in einer Rede: "Wir haben diese Krise überwunden (...) und wir haben viel daraus gelernt."

Da die Infektionslage wieder "gut" sei, könnten die Menschen in ihrem Alltagsleben "zur Normalität" zurückkehren. "Vielleicht müssen wir noch ein bisschen unsere Lebensgewohnheiten ändern", fügte der Kronprinz hinzu.

Die sieben Emirate, darunter Dubai sowie die Hauptstadt Abu Dhabi, haben seit Anfang Oktober jeden Tag weniger als 200 neue Infektionsfälle verzeichnet - das ist die niedrigste Zahl seit August vergangenen Jahres. Am Mittwoch wurden 156 neue Infektions- und drei Todesfälle registriert.

Trotzdem gelten weiterhin strenge Regeln. Die Menschen müssen etwa überall in der Öffentlichkeit eine Maske tragen - auch im Freien.

Insgesamt haben die Emirate seit Beginn der Pandemie mehr als 737.000 Infektions- und mehr als 2.100 Todesfälle verzeichnet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag sind inzwischen 84 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 95 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

Johnson & Johnson hält Auffrischungs-Impfungen für unnötig

Während Biontech und Moderna schon zu Auffrischungsimpfungen raten, ist die Coronaimpfung mit dem Wirkstoff von US-Hersteller Johnson & Johnson mit weniger Aufwand verbunden.

Drohbriefe gegen Thüringer Ärzte wegen Corona-Impfungen

15:11 Uhr: In Thüringen haben mehrere Ärzte, die gegen COVID-19 impfen, Drohbriefe erhalten. Die Briefe einer Person aus dem Lager der Impfgegner seien seit Freitag bei Medizinern eingegangen, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), der Deutschen Presse-Agentur.

Auch der KV-Vorstand habe einen solchen Brief erhalten. Die Briefe seien von einer "gewissen Radikalität, die wir so nicht kennen", sagte Mertz.

Mertz zufolge ist die Person bekannt, da sie Namen und Adresse in den Briefen hinterlassen habe. Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft sei Anzeige erstattet worden.

Aus einem Schreiben der KV an Thüringens niedergelassene Mediziner geht hervor, dass die Briefe von einer Frau aus Mühlhausen verfasst wurden. Diese gebe sich als souveräne Staatsbürgerin aus und unterstelle den Medizinern menschenunwürdiges und hochkorruptes Handeln, für die sie zur Verantwortung gezogen würden, so die KV. Das KV-Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor.

Der Vorsitzende des Thüringer Hausärzteverbandes, Ulf Zitterbart, zeigte sich entsetzt. "Das ist eine Katastrophe", sagte er der dpa. "Dafür bedroht zu werden, dass wir Menschen die Impfung anbieten, ist irrational, einfach nur traurig."

Positive Corona-Tests: Stuttgarter Bundesliga-Profis in Quarantäne

14:46 Uhr: Der VfB Stuttgart muss im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach am 16. Oktober auf Waldemar Anton und Erik Thommy verzichten. Die beiden Profis seien bei den routinemäßigen PCR-Tests zu Beginn der Trainingswoche positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit.

Der Abwehrchef und der Flügelspieler hätten sich daraufhin in eine 14-tägige häusliche Isolation begeben.

Alle weiteren Spieler sowie die Mitglieder des Trainer- und Betreuerteams seien negativ getestet geworden. Das für Mittwochnachmittag geplante Training wurde dennoch abgesagt und eine weitere Testreihe angesetzt.

Richter kassieren Söders Ausgangsbeschränkungen vom März 2020

13:07 Uhr: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat die Corona-Ausgangsbeschränkungen vom Frühjahr 2020 in Bayern für unzulässig erklärt. Die Richter bemängelten insbesondere, dass damals Einzelpersonen ohne besonderen Grund nicht ihre Wohnung verlassen durften.

"Da hat der Senat gesagt, aus infektiologischer Sicht waren diese Personen nicht gefährdet", erläuterte VGH-Sprecher Andreas Spiegel am Mittwoch die Entscheidung der Richter. Mehrere Medien hatten über den VGH-Beschluss berichtet (Az. 20 N 20.767).

In dem Verfahren ging es um die Infektionsschutzmaßnahmeverordnung vom 27. März 2020. Darin war festgelegt, dass das Haus "nur bei Vorliegen triftiger Gründe" verlassen werden durfte. Als Gründe waren von der bayerischen Landesregierung unter Ministerpräsident Markus Söder beispielsweise die Berufsausübung, Einkäufe, Sport im Freien oder das Gassi gehen mit dem Hund definiert.

Dies fanden die Richter allerdings unverhältnismäßig, insbesondere weil Bayern über die damaligen Bund-Länder-Beschlüsse nach Ansicht des Senats zu weit hinausging.

KMK-Präsidentin strebt keine Luftfilter in allen Schulen an

12:54 Uhr: Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), hält eine Ausstattung mit Luftfiltern in allen Schulen unter Verweis auf Experten nicht für tauglich.

"Wir halten uns an die Empfehlungen des Umweltbundesamtes, die eine flächendeckende Ausstattung aller Klassenzimmer mit Luftfiltern nicht für sinnvoll halten, weil wir am Lüften nicht vorbeikommen", sagte die Brandenburger Bildungsministerin der Zeitung "Prignitzer" (Mittwoch). "Wenn Schulträger in Abstimmung mit Eltern der Auffassung sind, mehr Geräte aufstellen zu wollen, steht ihnen das selbstverständlich frei." Elterninitiativen dringen auf mehr Luftfilter gegen das Coronavirus.

Die Kultusminister der Länder beraten am Donnerstag und Freitag über den Einbau von Luftfiltern, aber auch über den Stand der Digitalisierung in den Schulen. Auf die Frage, ob der Bund mehr Schulpolitik übernehmen müsse, sagte die Bildungsministerin: "Wir freuen uns über mehr Engagement des Bundes in der Bildungspolitik. Ich sehe aber, dass wir vor allem mit den Schulträgern, also den Kommunen, zu einer größeren Verständigung kommen müssen." Schule ist in Deutschland Ländersache, der Bund gibt aber seit 2019 Geld für die Digitalisierung der Schulen.

Die amtierende KMK-Präsidentin ist mit dem SPD-Politiker Olaf Scholz verheiratet. Sie bekräftigte, dass sie Bildungsministerin in Brandenburg bleiben möchte, falls Scholz Kanzler wird. "Ich fühle mich weiterhin sehr wohl bei dem Gedanken, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport im Land Brandenburg zu sein", sagte Ernst. "Und ich bin es gewohnt, mit einem Mann verheiratet zu sein, der ein aktiver Politiker ist. Und daran wird sich auch nichts ändern."

Corona Update: RKI-Lagebericht vom 6. Oktober

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag leicht gefallen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 62,3 an. Fotocredit: imago images

RKI-Chef gegen Aufheben der Maskenpflicht an Schulen

12:19 Uhr: Die Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen in manchen Bundesländern stößt beim Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) auf Ablehnung. Man sehe keinen Anlass, zumindest bis zum Frühjahr 2022 an der Empfehlung zu Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen, Kitas und in Alten- und Pflegeheimen zu rütteln, sagte Institutschef Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. In der Hauptstadt etwa ist seit Montag die Maskenpflicht bis einschließlich der sechsten Klasse aufgehoben.

Im Herbst und Winter sei wegen der Zunahme von Kontakten in Innenräumen auch mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Man sei wegen des Risikos von Langzeitfolgen (Long COVID) unverändert der Ansicht, "dass wir Kinder zu schützen haben". Er betonte: "Wir wollen, dass Kitas und Schulen auf bleiben, aber bitte unter Beibehaltung von Schutzmaßnahmen."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, es sei richtig, dass über die Frage regional je nach Inzidenz vor Ort entschieden werde. "Es generell für ganz Deutschland jetzt sein zu lassen, das kann nicht der richtige Ansatz sein." Er sprach sich dafür aus, dass man weiterhin regelmäßig - zwei bis dreimal pro Woche - teste.

Wieler rief die Bevölkerung allgemein zu Solidarität mit den neun Millionen Kindern unter 12 Jahren in Deutschland auf, die meist ungeschützt seien vor COVID-19. Für diese Altersgruppe steht bislang kein Corona-Impfstoff zur Verfügung. Es liege in der Verantwortung aller, diese Gruppe zu schützen, sagte Wieler. "Dazu gehört auch, dass alle, die es können, die mit den Kindern umgehen, sich impfen lassen gegen COVID-19 und auch die anderen Maßnahmen einhalten."

Erstmals mehr als 900 Corona-Tote pro Tag in Russland

11:24 Uhr: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat Russland mehr als 900 Todesfälle innerhalb eines Tages verzeichnet. Der offiziellen Statistik vom Mittwoch zufolge starben 929 Menschen innerhalb eines Tages mit dem Virus.

Seit Tagen verzeichnet das flächenmäßig größte Land mit rund 146 Millionen Einwohnern steigende Todeszahlen. Der Kreml machte dafür die nur schleppend verlaufende Impfkampagne verantwortlich. Nach Angaben der Behörden sind derzeit 42,2 Millionen Menschen komplett geimpft. Das sind knapp 30 Prozent der Bevölkerung.

Zuletzt ist die Zahl der Neuinfektionen wieder deutlich gestiegen - am Mittwoch auf 25.100 innerhalb eines Tages. Die russische Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa schloss am Dienstag der Agentur Interfax zufolge nicht aus, dass die Marke von 30.000 bald überschritten werden könnte. In 67 Regionen gebe es derzeit einen Anstieg der Infektionszahlen. Die Zahl der Erkrankten sei derzeit deutlich höher als noch im Herbst vergangenen Jahres, sagte sie.

Landesweit stehen nach Angaben von Gesundheitsminister Michail Muraschko in Krankenhäusern 235.000 Betten für Corona-Patienten bereit. 212.000 seien derzeit belegt - knapp 90 Prozent.

Russland verfügt mittlerweile über fünf Impfstoffe gegen das Coronavirus. In der Bevölkerung ist aber die Skepsis gegenüber den russischen Vakzinen groß. Die Behörden wollen nun über verstärkte Anreize mehr Menschen zu einer Impfung bewegen.

RKI-Chef warnt vor Doppelbelastung durch Grippe und Corona

10:53 Uhr: Mit Blick auf Herbst und Winter hat der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) vor einer Doppelbelastung des Gesundheitssystems durch Grippe und COVID-19 gewarnt. Es gelte zu verhindern, dass zu viele Fälle der beiden Erkrankungen parallel versorgt werden müssen, sagte Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. "Wenn viele COVID-19- und viele Grippe-Erkrankte gleichzeitig auftreten, dann werden die Krankenhäuser massiv belastet."

Dies wäre auch gefährlich für andere Patienten, die die Krankenhausbetten benötigten. Ein solches Szenario lasse sich am besten mit Impfungen und dem Tragen von Masken, Abstand halten, Hygiene, Lüften und Nutzen der Corona-Warn-App vermeiden, betonte Wieler.

Es sei zwar grundsätzlich nicht vorhersehbar, wie schwer eine Grippewelle verlaufen werde, erklärte der RKI-Chef. Mit einer Zunahme der COVID-19-Fallzahlen sei allerdings zu rechnen. Beide Krankheiten seien insbesondere für ältere und chronisch Kranke ein Risiko.

Die Grippe-Impfung wird in Deutschland bestimmten Gruppen wie über 60-Jährigen empfohlen - und Menschen, die etwa beruflich mit diesen Gruppen zu tun haben. Aber auch alle anderen könnten sich nach Rücksprache mit Ärzten impfen lassen, sagte Wieler. Die Corona-Impfung wird allen ab 12 Jahren empfohlen - der Chef der Gesundheitsbehörde rief erneut dazu auf, dieses Angebot wahrzunehmen.

Überzeugt Valneva-Vakzin bald Impfgegner?

Der Impfstoff von Valneva könnte bald erstmals zugelassen werden und manchen Impfskeptiker möglicherweise doch noch zum Piks gegen COVID-19 bewegen. Der Grund: Das Vakzin basiert auf einer altbekannten Technologie. Was Sie über Valneva wissen sollten. Vorschaubild: picture alliance/empics/Steve Parsons

Fast 200.000 Corona-Selbsttests in den USA zurückgerufen - FDA spricht Warnung aus

10:14 Uhr: Die australische Medizintechnik-Firma Ellume hat nach eigenen Angaben fast 200.000 Corona-Selbsttests in den USA zurückgerufen, weil sie zu viele falsch-positive Ergebnisse lieferten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte am Dienstag eine Warnung wegen möglicher falsch-positiver Ergebnisse in einigen Chargen der Antigen-Tests von Ellume herausgegeben. Als Grund gab sie Fehler bei der Herstellung der Tests an.

Wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch sagte, sind 195.000 der 3,5 Millionen Schnelltests betroffen, die Ellume in die USA geliefert hat. Firmengründer Sean Parsons entschuldigte sich bei den Nutzern, die trotz des positiven Testergebnisses nicht infiziert waren. Das Unternehmen hat die Ursache für das Problem nach eigenen Angaben schon identifiziert und zusätzliche Kontrolle eingeführt.

Der Test von Ellume war im Dezember der erste rezeptfreie Schnelltest, den die FDA für den Eigengebrauch genehmigte.

Parlamentswahl in Tschechien beginnt für Menschen in Quarantäne

09:33 Uhr: Für Menschen in Corona-Quarantäne hat die Parlamentswahl in Tschechien zwei Tage früher begonnen. Sie konnten ihre Stimme bereits im Laufe des Mittwochs an 82 sogenannten Drive-in-Wahllokalen abgeben, ohne ihr Auto zu verlassen. Es zeichnete sich ein geringes Interesse ab. Die Zahl der aktuell an Corona Erkrankten liegt nach Behördenangaben bei knapp 8000. Für die restlichen mehr als acht Millionen Berechtigten öffnen die Wahllokale erst am Freitag. Die Bürger des EU-Mitgliedstaats können ihren Stimmzettel auch noch am Samstag in die Urne werfen.

Letzten Umfragen zufolge geht die populistische ANO von Ministerpräsident Andrej Babis als Favorit in die Wahl zum Abgeordnetenhaus, der wichtigeren der beiden Parlamentskammern. Sie könnte nach Einschätzung der Meinungsforschungsagentur Stem auf 27,3 Prozent der Stimmen kommen. Die Umfragen berücksichtigen indes noch nicht, dass die jüngsten Veröffentlichungen in den sogenannten "Pandora Papers" den Regierungschef unter Druck gesetzt haben.

Dem Recherche-Netzwerk ICIJ zufolge soll Babis im Jahr 2009 über intransparente Briefkastenfirmen für 15 Millionen Euro ein Anwesen in Frankreich gekauft haben. Es sei skandalös, ihn der Geldwäsche zu bezichtigen, entgegnete der Regierungschef und Multimilliardär. Die Mittel seien ordnungsgemäß versteuert gewesen. Babis war als selbst ernannter Korruptionsbekämpfer mit dem Versprechen in die Politik gegangen, "nicht wie andere Politiker" zu sein.

Sieben-Tage-Inzidenz erneut leicht gesunken

06:33 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht auf 62,3 gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter meldete, wurden binnen eines Tages 11.547 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und 76 weitere Todesfälle registriert.

Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 63,6 gelegen, vor einer Woche bei 61. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Mittwoch mit 1,65 (Dienstag 1,68) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Insgesamt starben in Deutschland seit Beginn der Pandemie 93.959 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.271.734. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Kinderärzte lehnen weiterhin Maskenpflicht an Schulen ab

Kinder- und Jugendärzte in Deutschland fordern weiterhin ein Ende der Maskenpflicht an Schulen. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, sagte der Verbandssprecher. Vorschaubild: picture alliance/dpa/Guido Kirchner

Lockerungen der Corona-Beschränkungen stressen junge Menschen

05:21 Uhr: Etwa ein Drittel der jungen Menschen in Deutschland fühlt sich von den Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch mal gestresst. Der Aussage "Ich fühle mich unter Druck gesetzt, viele Dinge zu unternehmen, wenn es wieder möglich ist" stimmten im September 34 Prozent der nach 1995 Geborenen (Generation Z) zu, wie aus einer Sonderauswertung des Instituts für Generationenforschung in Augsburg hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa exklusiv vorliegt.

Seit Beginn der Pandemie fragt das private Institut alle zwei Wochen mindestens 1.500 repräsentativ ausgewählte Menschen, wie sie die Corona-Pandemie erleben. Damit sind auch Langzeitbeobachtungen möglich. Im Mai hatte die Zustimmung zu der oben genannten Aussage bei der Generation Z noch 54 Prozent betragen. Seither nehmen die Zustimmungswerte in dieser Altersgruppe ab.

Bei Älteren sind die Zustimmungswerte geringer, bleiben dafür aber seit Beginn der Lockerungen relativ konstant. Bei der Generation Y (26 bis 39 Jahre) pendelt der Wert um 30 Prozent. Je älter die Gruppe, desto geringer die Zustimmung. Bei den sogenannten Babyboomern ab 56 Jahren stieg der Wert zuletzt wieder an: 11 Prozent fühlen sich demnach unter Druck, etwas unternehmen zu müssen.

Einige Menschen vermissen der Befragung zufolge sogar den Lockdown. Der Aussage "Am liebsten würde ich den Pandemie-Alltag beibehalten" stimmten im August 25 Prozent der 26 bis 39-Jährigen zu. Bei der jüngeren Generation Z waren es 13 Prozent, bei den älteren Gruppen 13 und 15. Auch hier ist die Tendenz fallend.

Landkreistag fordert Vereinbarung zum Ausstieg aus Corona-Maßnahmen

04:45 Uhr: Der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), hat eine schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen gefordert. "Bund und Länder sollten einen Ausstiegspfad verabreden, der uns aus den pandemiebedingten Einschränkungen herausführt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). "Das muss offen diskutiert werden, ansonsten nimmt die Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen zu Corona weiter zu."

Er meinte: "Wir sind optimistisch, dass wir langsam, aber sicher aus der Pandemie herauswachsen werden. Dieses Signal sollte auch die Politik aussenden." Dazu sei es notwendig, die Impfquote weiter zu steigern. "Sollte es große Impflücken bei bestimmten Berufsgruppen wie Erziehern, Lehrerinnen und Pflegekräften geben, muss über eine Impfpflicht für diese Tätigkeiten nachgedacht werden", sagte er.

Alle Corona-Meldungen vom 5. Oktober finden Sie hier

Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:

Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.