Gesundheitsminister Jens Spahn erwartet Anfang 2021 erste Impfungen. Vier Landkreise und das Land Berlin kamen zuletzt mit der Verfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten nicht mehr hinterher. Der Bundesinnenminister denkt über neue Corona-Grenzkontrollen nach. Alle Infos zur Corona-Pandemie in unserem Live-Blog.

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  • 18:55 Uhr: Düsseldorf überschreitet Warnstufe
  • 18:22 Uhr: Spahn rechnet mit Impfbeginn gegen Corona im ersten Quartal 2021
  • 17:29 Uhr: Vertrauliches Papier zeigt Überlastung von Städten und Kreisen
  • 16:07 Uhr: Innenministerium schließt neue Corona-Grenzkontrollen nicht aus
  • 13:44 Uhr: Mehr als 100 Sylter Partygäste werden getestet
  • 11:06 Uhr: Coronavirus überlebt auf glatten Oberflächen bis zu 28 Tage
  • 07:00 Uhr: Politiker üben massive Kritik an Beherbergungsverbot

Top-News: Spahn rechnet mit Impfbeginn gegen Corona im ersten Quartal 2021

18:22 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet innerhalb des nächsten halben Jahres mit ersten Corona-Impfungen in Deutschland. «Stand jetzt würde ich davon ausgehen, Stand heute 12. 10., dass wir im ersten Quartal nächsten Jahres beginnen können», sagte Spahn am Montag bei einer Videokonferenz des ifo-Instituts. Man setze auf mehrere Technologien und Hersteller. «Wenn alle Pferde ins Ziel kommen, werden wir viel zu viel Impfstoff haben».

Spahn und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatten bereits im September die Prognose abgegeben, dass Impfstoffe für erste Bevölkerungsgruppen in den ersten Monaten des nächsten Jahres, für die breite Masse der Bevölkerung allerdings vermutlich erst Mitte kommenden Jahres bereitstehen werden. Zunächst sollen Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen und Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege zum Zuge kommen. Spahn betonte am Montag erneut, dass es sich bei Impfungen gegen Corona um freiwillige Impfungen handeln werde.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Düsseldorf überschreitet Warnstufe

18:55 Uhr: Düsseldorf hat die wichtige Warnstufe von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Am Montag sei ein Wert von 54,8 erreicht worden, teilte die Stadt mit. Die Stadt kündigte zusätzliche Schutzmaßnahmen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt an. Diese sollten vor allem möglich machen, dass das Gesundheitsamt weiter die Kontaktpersonen nachverfolgen könne, hieß es.

In der Stadt gelte nun auch auf Wochenmärkten eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Statt bisher zehn dürften sich nur noch fünf Menschen im öffentlichen Raum zusammen aufhalten. Es gelte eine Sperrstunde für die Gastronomie von 1 Uhr nachts bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr. Im Einzelhandel darf nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter zugelassen werden.

Zuvor hatten bereits acht nordrhein-westfälische Städte - darunter Köln und Essen - sowie zwei Kreise laut Robert Koch-Institut die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten.

Zuletzt fünf deutsche Städte und Kreise überlastet bei Kontaktnachverfolgung

17:29 Uhr: Vier Landkreise und das Land Berlin kamen zuletzt mit der Verfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten nicht mehr hinterher. Das geht aus einem vertraulichen Regierungspapier zur Infektionslage in Deutschland hervor, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Es ist auf den Montag datiert, die Angaben zur Überlastung geben allerdings den Stand vom 6. Oktober wieder. "Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen absehbar nicht mehr sichergestellt" steht zur Erläuterung auf einer Karte, in der die betroffenen Kreise und das Land Berlin markiert sind.

Unterstützungsbedarf meldeten demnach der schleswig-holsteinische Landkreis Pinneberg an, das Land Berlin, der Lahn-Dill-Kreis und der Kreis Offenbach in Hessen sowie der Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. In allen Fällen gab es demnach Engpässe bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen, in Berlin zusätzlich unter anderem auch bei der Betreuung und Überwachung von Menschen in Quarantäne und der Entnahme von Abstrichen für Tests.

Als Reaktion sollte das Robert-Koch-Institut Mitarbeiter in Berliner Behörden entsenden, der Lahn-Dill-Kreis leitete die Suche nach zusätzlichen Mitarbeitern ein.

Deutsches Innenministerium denkt über neue Corona-Grenzkontrollen nach

16:07 Uhr: Angesichts steigender Coronavirus-Fallzahlen in Deutschlands Nachbarländern schließt das Bundesinnenministerium auch erneute Grenzkontrollen nicht aus - möchte sie aber vermeiden. Man beobachte in angrenzenden Ländern teils eine "sehr starke Steigerung" der Fälle, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Dies fließe ein in Überlegungen zu Quarantäne-Regelungen und zum Testregime. Er betonte aber: "Wir versuchen, mit diesen Maßnahmen das Notwendige sicherzustellen ohne über andere Maßnahmen an den Grenzen nachdenken zu müssen."

Zu Beginn der Pandemie hatten die Bundesrepublik und andere europäische Länder vorübergehend Kontrollen und andere Beschränkungen an den Binnengrenzen eingeführt. Dadurch war es mitunter zu langen Staus gekommen, der Warenverkehr war unterbrochen. Auch Arbeitnehmer hatten Probleme.

Eigentlich gibt es im Schengenraum, dem 26 europäische Länder angehören, keine stationären Grenzkontrollen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte seither mehrfach, dass er erneute Grenzkontrollen zu Nachbarländern vermeiden wolle.

München verbietet Alkoholausschank ab 22:00 Uhr

15:49 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen in München schränkt die Stadtverwaltung nun den Alkoholkonsum ein. Ab Mittwoch darf in Wirtshäusern und anderen Gaststätten nach 22:00 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden, wie das Rathaus nach einer Krisensitzung der Stadtspitze am Montag mitteilte.

Am nächsten Wochenende gilt an mehreren bekannten Treffpunkten auch wieder ein abendliches Freiluft-Trinkverbot. In der Innenstadt müssen Fußgänger auf dem Marienplatz, am Stachus und einigen weiteren Örtlichkeiten wieder Masken tragen. Private Treffen sind noch zu maximal fünft erlaubt. Das soll bis zum 27. Oktober gelten.

Deutlich länger als gedacht: Coronavirus auf Oberflächen sehr widerstandsfähig

Das Coronavirus kann auf glatten Oberflächen wie Handydisplays bis zu 28 Tage lang überleben - deutlich länger als bisher angenommen. Das ergab nun eine australische Studie.

Sorgen vor Corona-Ausbruch - Tests von mehr als 100 Sylter Partygästen

13:44 Uhr: Nach einer Party in einer Sylter Bar, auf der auch ein Corona-infizierten Mann war, haben sich 102 Gäste beim Gesundheitsamt gemeldet. "Davon ist der Großteil Sylter", sagte eine Sprecherin des Kreises Nordfriesland am Montag der Deutschen Presse-Agentur. 83 der 102 Personen stammen von der Insel. Sie sollten voraussichtlich noch am Montag getestet werden. Ergebnisse werden am Mittwoch erwartet. Für die übrigen Gäste sind deren örtliche Gesundheitsämter zuständig.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte vor dem Auftreten erster Symptome und einem Test das "American Bistro" in Westerland besucht. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Das Amt bat daraufhin alle Personen, die sich in jener Nacht ab 23:30 Uhr in dem Lokal aufgehalten haben, sich über die Hotline 0800 200 66 22 oder per E-Mail zu melden.

Die Bar selbst ist derzeit freiwillig geschlossen, wie die Sprecherin sagte. Die Gäste hatten dort die Möglichkeit, sich per QR-Code einzutragen. Rückmeldungen mehrerer Gäste zufolge gab es dabei aber Probleme.

Mehr COVID-19-Patienten in britischen Krankenhäusern als im März

13:01 Uhr: In Großbritannien werden aktuell mehr Patienten mit COVID-19 im Krankenhaus behandelt als im Frühjahr. "Wir haben jetzt mehr Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern als kurz vor dem Beginn des kompletten Lockdowns am 23. März", sagte der nationale Gesundheitsberater Stephen Powis am Montag in London. Angesichts stark steigender Fallzahlen wollte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag schärfere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verkünden.

Insbesondere der Norden des Landes ist massiv betroffen. Während sich im Spätsommer vor allem jüngere Menschen infizierten, nehmen die Fallzahlen nun auch in den älteren Gruppen wieder zu - und damit auch die schweren Verläufe. Großbritannien ist bislang das am schwersten von der Pandemie getroffene Land in Europa: Der Statistikbehörde zufolge gibt es etwa 58.000 Todesfälle, bei denen COVID-19 auf dem Totenschein erwähnt wurde.

Corona-Regeln in Deutschland: Einheitlich oder lieber regional?

12:31 Uhr: So langsam kann man schon mal den Überblick verlieren: In den 16 deutschen Bundesländern herrschen teilweise sehr unterschiedliche Regeln, etwa was Beherbungsverbote, Sperrstunden und Alkoholverbote betrifft. Die Stimmen, die nach bundeseinheitlichen Regeln rufen, werden lauter. Was denken Sie?

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Berlin plant keine kostenfreien Corona-Tests für Urlauber

12:11 Uhr: Kostenlose Corona-Tests für Berliner, die in den Herbstferien in Deutschland verreisen wollen, sind nicht absehbar. "Dazu ist bisher nichts geplant", teilte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit am Montag auf Anfrage mit. In den meisten Bundesländern dürfen Urlauber aus Gebieten mit Neuinfektionszahlen über der Grenze von 50 pro 100.000 Einwohner pro Woche nur dann beherbergt werden, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. In Berlin, wo der Wert am Sonntag bei 61,3 lag, haben die Herbstferien am Montag begonnen.

Nordrhein-Westfalen will kostenlose Tests für Deutschland-Reisende aus nordrhein-westfälischen Risikogebieten in den Herbstferien ermöglichen. Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums vom Samstag gibt es bereits einen entsprechenden Erlass. Wer aus einer Region komme, in der der Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erreicht oder überschritten sei und für eine innerdeutsche Reise einen negativen Test brauche, solle sich kostenfrei testen lassen können.

Coronavirus überlebt auf glatten Oberflächen bis zu 28 Tage

11:06 Uhr: Auf glatten Oberflächen wie von Handydisplays und Bankautomaten kann das Coronavirus unter bestimmten Laborbedingungen bis zu 28 Tage überleben. Das schreibt zumindest die australische Wissenschaftsbehörde CSIRO im Fachblatt "Virology Journal".

Das Experiment wurde im Dunkeln durchgeführt, da direktes Sonnenlicht Studien zufolge das Virus schnell abtöten könne.

CSIRO-Direktor Trevor Drew warnte: Wer Materialien wie Smartphones, Bankautomaten, Selbstbedienungskassen in Supermärkten und Check-in-Automaten an Flughäfen berühre und sich anschließend etwa die Finger lecke oder an die Nase oder Augen fasse, könne sich unter Umständen noch mehr als zwei Wochen nach der Verseuchung des angefassten Objektes anstecken.

Hinweise von Experten: So kann Corona-Risiko in Innenräumen vermindert werden

Halten sich viele Menschen in Räumen auf, steigt das Corona-Ansteckungsrisiko deutlich. Doch durch bestimmte Maßnahmen kann dieses verringert werden. Auch Raumluftanlagen könnten dabei helfen.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt an, ihm seien keine Corona-Infektionen über Oberflächen wie zum Beispiels Kartenterminals und Smartphones bekannt. Vergangene Woche hatte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, noch das Säubern von Oberflächen im Kampf gegen die Corona-Pandemie als überflüssig und überholt bezeichnet. Die Übertragung finde "ausschließlich über den Luftweg statt und nicht über Schmierinfektionen, also über die Verunreinigung von Flächen".

Insofern sei die Desinfektion von Oberflächen, die wir derzeit noch sehr intensiv betreiben, unsinnig und obsolet", fügte Reinhardt hinzu.

Südkorea lockert Abstandsregeln wegen sinkender Infektionszahlen

10:43 Uhr: Angesichts eines Abwärtstrends bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat Südkorea die Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte wieder gelockert. So können seit Montag landesweit als Hochrisiko-Orte eingestufte Einrichtungen wie Nachtclubs, Karaokebars, Buffetrestaurants und Fitnessstudios wieder öffnen, sofern Masken getragen und Gästelisten geführt werden.

Auch können die Menschen wieder Kirchen für Gottesdienste oder Stadien für Spiele der professionellen Fußball- und Baseball-Ligen besuchen, solange eine Obergrenze von 30 Prozent der Platzkapazitäten eingehalten wird. Die Behörden vermeldeten zugleich einen leichten Anstieg bei den täglich erfassten Corona-Fällen auf fast 100.

Die Behörden warnten angesichts der gelockerten Abstandsregeln die Bürger vor zu großer Nachlässigkeit bei den Schutzmaßnahmen. "Wir müssen einen Mittelweg zwischen unserer täglichen Routine und den Quarantänemaßnahmen finden", sagte Yoon Tae Ho vom Gesundheitsministerium.

Die Entscheidung für die Lockerungen hatte die Regierung am Sonntag getroffen. Der Durchschnittswert bei den lokalen Infektionen war den Angaben zufolge in den vergangenen zwei Wochen auf weniger als 60 am Tag und die Reproduktionsrate auf unter 1 gefallen - das heißt, eine infizierte Person steckt im Schnitt weniger als eine weitere an.

Am Sonntag wurden nach Angaben der Behörden 97 neue Fälle erfasst. Die Gesamtzahl der Infektionen mit SARS-CoV-2 kletterte demnach auf 24.703. Bisher wurden in dem 52-Millionen-Einwohner-Land 433 Todesopfer in Verbindung mit dem Virus gemeldet. Die meisten lokalen Neuinfektionen gab es in Seoul und der umliegenden Region.

Umfrage: Mehrheit befürchtet weitere Corona-Welle 2021

09:30 Uhr: In der Corona-Krise erwartet eine Mehrheit der Bundesbürger laut einer Umfrage auch im nächsten Jahr kein echtes Abflauen der Infektionszahlen.

Dass sie Sorge vor einer weiteren Corona-Welle 2021 haben, bejahen 60 Prozent "voll" oder "eher", wie die Umfrage im Auftrag der Ergo-Versicherung ergab. "Gar nicht" oder "eher nicht" stimmen dem 18 Prozent zu.

Am stärksten verbreitet ist diese Sorge demnach unter 18- bis 30-Jährigen mit 70 Prozent, am geringsten bei Menschen zwischen 31 und 40 Jahren mit 54 Prozent. Sich selbst als Teil einer Risikogruppe sehen laut der Umfrage insgesamt 41 Prozent der Befragten.

Am wenigsten sind es unter jüngeren Leuten bis 30 Jahre mit 11 Prozent, am meisten bei den über 60-Jährigen mit 75 Prozent. Verhaltensregeln zum Infektionsschutz stoßen weiter auf sehr hohe Akzeptanz - insgesamt 91 Prozent halten sich demnach nach eigenem Bekunden daran.

Für die Online-Umfrage wurden den Angaben zufolge vom 11. bis 18. September 1000 Menschen ab 18 Jahren vom Marktforschungsinstitut "Heute und Morgen" befragt.

Größte Angst mit Blick auf die Corona-Krise ist demnach, selbst zu erkranken mit 23 Prozent. Aber auch eine Spaltung der Gesellschaft nennen 20 Prozent, eine Erkrankung von Angehörigen 18 Prozent.

Am meisten Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes haben demnach 5 Prozent. Als größte Hoffnungen in Zusammenhang mit der Corona-Krise nennen 28 Prozent positive Auswirkungen auf die Umwelt wie eine bessere Luftqualität und 20 Prozent die Entwicklung digitaler Lösungen wie Online-Unterricht oder Home-Office.

Die staatliche Corona-Warn-App installiert haben laut der Umfrage nach eigenen Angaben 38 Prozent der Smartphone-Besitzer. Unter den Nicht-Nutzern käme dies demnach für 18 Prozent in Betracht bei stark steigenden Infektionszahlen - und für 16 Prozent, wenn besser zur App informiert werden würde, etwa zu Funktionsweise oder Datenschutz.

Nur drei von 17 Genua-Spielern nach Corona-Ausbruch negativ getestet

08:30 Uhr: Beim italienischen Fußball-Erstligisten CFC Genua sind 14 der insgesamt 17 mit dem Coronavirus infizierten Profis erneut positiv getestet worden.

Nur bei Federico Marchetti, Mattia Perin und Ivan Radovanovic fielen zwei COVID-19-Tests nacheinander negativ aus. Damit kann das Trio wieder ins Training einsteigen, wie der Verein am Sonntagabend mitteilte.

Nach dem Coronavirus-Ausbruch beim CFC Genua war das für den 2. Oktober angesetzte Spiel in der Serie A gegen den FC Turin auf den 4. November verlegt worden. Auch bei anderen Vereinen des Landes gab es Fälle.

In Italien wurde aus diesem Grund auch eine Pause bei den gesamten Spielen der Serie A diskutiert. Laut einer Regel der Serie A wird nur Teams mit weniger als 13 verfügbaren Spielern oder mit zehn gemeldeten Coronavirus-Fällen innerhalb einer Woche eine Spielverschiebung gewährt.

Giffey warnt vor Pauschalverurteilung junger Leute in Coronakrise

07:57 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat davor gewarnt, junge Menschen pauschal wegen des starken Anstiegs der Corona-Fallzahlen zu verurteilen.

Man dürfe nicht Alt gegen Jung ausspielen, sehr viele junge Leute verhielten sich besonnen und vernünftig, sagte die SPD-Politikerin, die auch Jugend- und Seniorenministerin ist, am Montag im ARD-"Morgenmagazin" mit Blick auf feierwillige junge Leute.

"Die Grenze geht nicht zwischen Alt und Jung, sondern zwischen vernünftig und unvernünftig", fügte sie hinzu. Wenn es massive Verstöße gegen Corona-Beschränkungen gebe, müsse das Konsequenzen haben, unabhängig davon, wie alt die Menschen seien.

Es werde eine Rückkehr zur Unbeschwertheit geben. "Aber da sind wir noch nicht", mahnte Giffey. Deshalb sollten Menschen aller Altersgruppen vernünftig sein. "Es ist nicht die Zeit für große Partys", betonte die Ministerin.

Chinesische Millionenmetropole Qingdao startet Corona-Massentest

07:28 Uhr: Die ostchinesische Küstenmetropole Qingdao will seine gesamte Bevölkerung von mehr als neun Millionen Menschen auf das Coronavirus testen. Das teilte die lokale Gesundheitskommission mit, nachdem über das Wochenende ein Dutzend neuer Infektionen aufgetreten waren, die zum größten Teil im Zusammenhang mit einem Krankenhaus stünden.

Unmittelbar nachdem die ersten Infektionen festgestellt wurden, seien bereits über 140.000 Menschen vor allem im Gesundheitssektor getestet worden. "Die gesamte Stadt wird innerhalb von fünf Tagen getestet", teilte die Behörde mit.

Zuletzt wurden in China nur noch importierte Infektionen aus dem Ausland gemeldet. Mit strengen Maßnahmen wie der Abriegelung von Millionenstädten, strikter Isolation und Einreisesperren hat China das Virus unter Kontrolle gebracht.

Allerdings gab es in den letzten Monaten wie nun auch in Qingdao einige lokal begrenzte Ausbrüche, die aber schnell wieder eingedämmt wurden. Auch in diesen Fällen waren Massentests angeordnet worden.

Kritik an Beherbergungsverbot wird immer massiver

07:00 Uhr: Die Kritik am Beherbergungsverbot wird immer lauter. Zahlreiche Politiker fordern eine Rücknahme der erst in der vergangenen Woche beschlossenen Regelung.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigten an, darüber auch am Mittwoch bei der Ministerpräsidentenkonferenz zu reden.

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, sprach sich dafür aus, das Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten zurückzunehmen.

Die Regelung sei "nicht durchdacht, da wird man noch mal rangehen müssen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Denn wir haben keine Hinweise darauf, dass Hotels oder der Verkehr mit Bus und Bahn Hotspots sind. Die Hotspots entstehen ganz woanders."

Die meisten Bundesländer hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können.

Experten: Zuerst Risikogruppen gegen Grippe impfen - Sorge vor Mangel

06:45 Uhr: Der Chef des Berliner Hausärzteverbandes hat gefordert, dass zunächst nur Risikogruppen gegen die Grippe geimpft werden. "Bei 26 Millionen Impfstoffdosen und einer Bevölkerung von 80
Millionen Menschen können zunächst nur Risikogruppen geimpft werden", sagte Wolfgang Kreischer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Nur wenn der Impfstoff nicht verbraucht werde, sollten andere Personen geimpft werden. "Sonst reicht der Impfstoff womöglich nicht für die, die ihn wirklich brauchen."

Auch Martin Terhardt, Mitglied der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut, sieht die Gefahr, dass in diesem Winter zu wenig Grippe-Impfstoff zur Verfügung stehen könnte.

"Mein Wunsch wäre tatsächlich eine abgestufte Empfehlung, dass man jetzt erst mal bis Mitte Dezember wirklich den Vorrang denjenigen gibt, die zu den Risikogruppen gehören", sagte er dem rbb-Verbrauchermagazin "Super.Markt".

"Und wenn dann die Situation so ist, dass der Rest der Risikogruppe sich wirklich nicht impfen lassen möchte und es noch genug Impfstoff gibt, dann könnte man das von mir aus auch gerne freigeben."

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung für Risikogruppen - Menschen ab 60, Schwangere, Personen mit Vorerkrankungen, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Berufsgruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko.

Zur Versorgung aller Menschen aus diesen Gruppen bräuchte es rund 40 Millionen Impfdosen. Allerdings nehmen längst nicht alle von ihnen das Angebot in Anspruch - in der Altersgruppe ab 60 lag die Impfrate in der Grippesaison 2014/15 bei etwa 40 Prozent.

Bestellt wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang 26 Millionen Dosen. Das Robert Koch-Institut betonte im August, auch Menschen außerhalb der Risikogruppen könnten die Impfung erhalten.

Es stellte aber gleichzeitig klar: "Die uns bekannten Informationen zu den voraussichtlich verfügbaren Influenza-Impfstoffmengen können die Versorgung der wichtigsten Zielgruppen gewährleisten, nicht jedoch der gesamten Bevölkerung."

reifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. "Keine Studie zeigt, dass das Reisen innerhalb Deutschlands ein Pandemietreiber ist. Ich löse mit diesen Regeln also kein Problem, weil es da kein Problem gibt", so SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Die Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner werde ohnehin in sehr kurzer Zeit an sehr vielen Orten in Deutschland überschritten werden. Viele Details der Regelung wirkten zudem willkürlich. "Wenn man Regeln wie diese trotzdem aufrecht erhält, verliert man die Unterstützung der Bevölkerung für Regeln, die sinnvoll und wichtig sind.

Kanzleramtsminister Helge Braun verteidigte das Beherbergungsverbot dagegen. "Mecklenburg-Vorpommern hat als Ganzes eine Inzidenz von etwas um die 5, und Berlin über 60. Wenn es zu solchen Unterschieden im Infektionsgeschehen kommt, ist, glaube ich ganz klar, dass jeder sich schützen will, und dann ist so was am Ende unvermeidlich", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

Das eigentlich Wichtige sei, dass die Städte unter die 50er-Grenze kommen, sagte Braun. "Wenn wir das schaffen, ist auch der Reiseverkehr kein Problem." Das Beherbergungsverbot sei deshalb eine "echte Notfallmaßnahme".

München überschreitet erneut Corona-Warnstufe

06:25 Uhr: Die Stadt München hat in der Corona-Pandemie erneut die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten.

Wie aus den Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen hervorgeht, liegt der Wert bei 50,6 (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Auch die Landkreise Regen und Fürstenfeldbruck sowie die Städte Memmingen und Rosenheim in Bayern übersteigen derzeit den kritischen Wert.

Seit Beginn der Coronakrise haben die Gesundheitsämter laut RKI in der Landeshauptstadt München 12.592 nachgewiesene Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 gemeldet.

München hatte bereits den Corona-Warnwert überschritten und in der Folge verschärfte Corona-Regeln umgesetzt. Der Stadt zufolge bleiben bis einschließlich Donnerstag Treffen im privaten und öffentlichen Raum sowie in der Gastronomie nur in Gruppen von maximal zehn Personen gestattet. Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, wie Hochzeiten oder Geburtstagen, gilt in der Regel eine Obergrenze von 25 Teilnehmern. Im Zuge der Verschärfung war auch der Alkoholkonsum eingeschränkt worden.

2467 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

06:14 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen 2467 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Vortag hatte der Wert noch bei 3483 gelegen, nachdem am Samstagmorgen 4721 Neuinfektionen gemeldet worden waren. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am vergangenen Montag waren 1382 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 325 331 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9621. Das waren sechs mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es 276 900 Genesene.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,40 (Vortag: 1,42). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel 1,4 weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben vom Sonntag bei 1,37 (Vortag: 1,43). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Alle Corona-Meldungen vom 10. Oktober finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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