• 21:23 Uhr: ➤ Israels Militärchef: Bei weißer Flagge darf nicht geschossen werden
  • 17:34 Uhr: US-Militär schießt über Rotem Meer 14 Drohnen ab
  • 15:51 Uhr: Verband fordert Aufklärung zu Tod von Kameramann in Gaza
  • 15:06 Uhr: Versehentlich getötete Geiseln waren ohne Hemd und mit weißer Flagge
  • 13:39 Uhr: Reederverband fordert Marineschutz mit deutscher Beteiligung
  • 12:22 Uhr: Neue Gefechte an israelisch-libanesischer Grenze

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Israels Militärchef: Bei weißer Flagge darf nicht geschossen werden

  • 21:23 Uhr

Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat die Verantwortung für die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gazastreifen durch israelische Soldaten übernommen. "Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen", sagte er in einem am Samstagabend auf der Plattform X veröffentlichten Video. Zugleich stellte er klar, dass auf Menschen mit weißer Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln seien Einsatzregeln verletzt worden, betonte Halevi.

"Die drei Geiseln haben alles getan, damit wir sie als solche erkennen - sie hatten ihre Hemden ausgezogen, damit wir sehen, dass sie keine Sprenggürtel tragen, und sie hielten eine weiße Flagge", räumte Halevi ein. Zugleich gab er zu bedenken, dass sich die Soldaten in einer aktiven Kampfzone befanden. Terroristen seien dort in Zivilkleidung aktiv und jede Entscheidung könne im Bruchteil einer Sekunde über Leben oder Tod entscheiden.

Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 am 7. Oktober bei dem Überfall der islamistischen Hamas aus Israel verschleppte Menschen im Gazastreifen festgehalten.

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 16. Dezember:

US-Militär schießt über Rotem Meer 14 Drohnen ab

  • 17:34 Uhr

Ein Zerstörer der US-Marine hat im Roten Meer mehrere Drohnen angegriffen, die nach amerikanischen Angaben aus einem von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein sollen. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte am Samstag auf X (ehemals Twitter) mit, am Morgen 14 Drohnen über dem Roten Meer abgeschossen zu haben. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.

Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen hatten zuvor erklärt, Gebiete in Israel angegriffen zu haben. Eine große Anzahl von Drohnen sei auf das Gebiet um Eilat im Süden Israels abgefeuert worden, teilten die vom Iran unterstützten Rebellen am Samstag auf ihrem Telegram-Kanal mit.

Die Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt haben sie auch Schiffe im Roten Meer attackiert. Sie erklärten Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel so lange zu einem "legitimen Ziel" ihrer Streitkräfte, bis der Gazastreifen die benötigten Lebensmittel und Medikamente erhalte. (dpa/tas)

Kameramann getötet: IDF zur Aufklärung aufgerufen

  • 15:51 Uhr

Nach dem Tod eines Kameramanns des Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen hat der Verband der Auslandspresse (FPA) das israelische Militär (IDF) zu einer Untersuchung aufgefordert.

Der 45 Jahre alte Vater von vier Kindern kam nach Angaben von Al-Dschasira bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben. Wegen der Kampfhandlungen konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu ihm vordringen - letztlich konnten sie nach Angaben des Senders nur noch seine Leiche bergen.

"Die FPA appellierte wiederholt an das israelische Militär, das nach eigenen Angaben einen Bulldozer genehmigt hatte, um die Straße zu räumen, damit ein Krankenwagen zu Samer gelangen konnte", teilte der Verband mit. "Doch es dauerte offenbar Stunden, bis die Rettungskräfte Zugang erhielten." Das Militär müsse dies sofort untersuchen und erklären, "warum es das Gebiet offenbar angegriffen hat und warum Samer nicht rechtzeitig evakuiert werden konnte". (dpa/mcf)

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Durch Israel getötete Geiseln zeigten weiße Flagge

  • 15:06 Uhr

Das israelische Militär hat neue Details zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten bekannt gegeben. Die getöteten Männer seien mehrere Dutzend Meter entfernt von den Truppen aus einem Gebäude gekommen, sagte ein Vertreter des israelischen Militärs am Samstag. Dabei seien sie ohne Hemd gewesen, einer habe einen Stock mit einem weißen Stück Stoff in der Hand gehalten. Ein Soldat habe sich den Angaben nach bedroht gefühlt und das Feuer eröffnet.

Zwei der Männer seien direkt getötet worden. Ein dritter Mann sei zurück in das Haus geflüchtet. Ein Kommandeur habe zwar angeordnet, das Feuer zu stoppen, doch als der dritte Mann zurück ins Freie getreten sei, sei erneut geschossen worden. Dabei sei auch dieser getötet worden. "Ich möchte sehr deutlich sagen, dass dieses Vorgehen gegen unsere Einsatzregeln war", sagte der Militärvertreter. Den Angaben nach war auch ein Hilferuf auf Hebräisch zu hören.

Gleichwohl machte der Militärvertreter deutlich, dass es sich bei dem Gebiet um eine aktive Kampfzone handelte. Truppen seien dort bereits in Hinterhalte gelockt worden. Zudem seien Angreifer oft in "Jeans und Sneakers" unterwegs.

Untersucht werde derzeit auch, ob es einen Zusammenhang mit einem Haus in der Nähe gebe, auf dem die Buchstaben SOS angebracht waren. Die Truppen im Gazastreifen seien an die Einsatzregeln erinnert worden, um solche tragischen Vorfälle zu vermeiden, hieß es. Die Untersuchung des Vorfalls dauere an. Unklar sei weiter, ob die Männer ihren Entführern entkommen konnten oder bewusst zurückgelassen wurden. Der tragische Vorfall hatte in Israel spontane Proteste ausgelöst. Die Organisatoren werfen der Regierung vor, nicht genug zu tun, um die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freizubekommen. (dpa/mcf)

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Reederer fordern deutschen Marineschutz im roten Meer

  • 13:39 Uhr

Nach dem Angriff auf einen Containerfrachter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat der Verband Deutscher Reeder ein internationales militärisches Bündnis zum Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer gefordert. "Es wäre angemessen, wenn Deutschland sich entsprechend auch beteiligen würde", sagte der Hauptgeschäftsführer des Reederverbands, Martin Kröger, am Samstag in der Sendung "radioWelt" von Bayern 2. Die USA, Frankreich und England seien bereits mit Marineschiffen in der Region präsent.

Es gehe nicht nur um den Schutz von Handelsschiffen, sondern auch von Seeleuten: "Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie auf dem Schiff stehen und Sie werden mit Raketen und Drohnen und Marschflugkörpern beschossen, das ist natürlich eine Eskalation der Gewalt, wie wir sie so noch nie gesehen haben mit der Handelsschifffahrt und die auch einfach völlig inakzeptabel ist", sagte Kröger.

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Neue Gefechte an israelisch-libanesischer Grenze

  • 12:22 Uhr

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gehen die Gefechte weiter. Israels Luftabwehr habe am Samstagmorgen ein feindliches Flugobjekt aus dem Libanon abgefangen, teilte das Militär mit. Ein weiteres Fluggerät sei in einem Gebiet im Norden des Landes niedergegangen. Als Reaktion seien Ziele im Libanon angegriffen worden.

Zuvor heulten in mehreren israelischen Orten die Warnsirenen. Israelischen Medienberichten zufolge soll es sich bei den Flugobjekten um zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen gehandelt haben. Von wem die Drohnen stammten, war zunächst unklar. Die libanesische Hisbollah-Miliz gab lediglich an, israelische Soldaten am Morgen angegriffen zu haben.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. (dpa)

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Luftwaffe schafft Hilfsgüter nach Ägypten

  • 11:25 Uhr

Eine Maschine mit medizinischen Hilfsgütern für Patientinnen und Patienten aus Gaza ist am Samstag Richtung Ägypten gestartet. Der Airbus A400M der Luftwaffe hob am Morgen am niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) ab. Mit dem Sonderflug will die Bundesregierung Hilfsgüter nach Kairo schaffen, die dort zur Behandlung von Menschen aus dem Gazastreifen benötigt werden. An Bord sind nach Angaben der Luftwaffe 7,6 Tonnen Fracht auf insgesamt neun Paletten, vor allem Beatmungsgeräte und Brutkästen für Säuglinge.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Hilfslieferung, die die Luftwaffe im Auftrag des Auswärtigen Amts durchführt, einen Wert von rund 1,4 Millionen Euro. Damit werde auf Anfragen der ägyptischen Regierung reagiert. In der kommenden Woche sollen weitere Bundeswehrflüge in Zusammenarbeit mit der sogenannten EU-Luftbrücke stattfinden. Dann sollen vor allem Zelte und andere Hilfsgüter für Menschen in Gaza geliefert werden, die ihre Bleibe verloren haben.

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Strack-Zimmermann für Einsatz der Deutschen Marine im Roten Meer

  • 10:46 Uhr

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, befürwortet eine mögliche Beteiligung der Deutschen Marine am Schutz des freien Seeverkehrs im Roten Meer. "Wir sollten unterstützen, dass die Marine zusammen mit internationalen Partnern die Schiffe schützt", sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin nach dem Angriff auf einen Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd in dem Seegebiet.

Es sei "folgerichtig, dass sich alle daran beteiligen, die davon abhängig sind, dass ihre Waren durch das Rote Meer geführt werden", sagte Strack-Zimmermann weiter. Dabei gehe es auch um Schiffe europäischer Unternehmen. Sie forderte: "Wir müssen den Terroristen jeder Couleur entschieden die Stirn bieten."

Der Containerfrachter "Al Jasrah" war in der Meerenge zwischen dem Jemen und Dschibuti beschossen und beschädigt worden. Die Bundesregierung verurteilte den Angriff am Vortag und prüft unterdessen bereits eine Bitte aus den USA um eine Beteiligung der Deutschen Marine an einem Einsatz.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte, die beinahe täglich erfolgenden jüngsten Angriffe auf zivile Handelsschiffe im Roten Meer und in der Meerenge des Al-Mandab seien völlig inakzeptabel und stellten einen massiven Eingriff in die Sicherheit der internationalen Seeschifffahrt dar. Zuletzt hatten jemenitische Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer angegriffen. Erst am Donnerstag hatten die deutschen Reeder deshalb von der Bundesregierung und der EU Schutzmaßnahmen gefordert. (dpa/tas)

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Israels Armee: Mehr Vorsicht nach versehentlicher Geiseltötung

  • 09:13 Uhr

Israels Streitkräfte sind nach der versehentlichen Tötung von drei Geiseln im Gazastreifen zu erhöhter Vorsicht angewiesen worden. "Wir haben unseren Soldaten gesagt, dass sie zusätzliche Vorsicht walten lassen sollen, wenn sie mit Personen in Zivilkleidung konfrontiert werden", sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Fernsehsender CNN. Noch sei ungeklärt, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Der Sprecher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Kämpfer der islamistischen Hamas in Zivilkleidung gegen Israels Armee kämpften.

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Netanjahu äußert sich zu Tod dreier Geiseln

  • 07:35 Uhr

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Tod der drei Geiseln durch eigene Landsleute als "unerträgliche Tragödie". "Der gesamte Staat Israel trauert heute Abend. Mein Herz ist bei den trauernden Familien in der schweren Zeit ihres Kummer", schrieb Netanjahu in den sozialen Medien. "Selbst an diesem schwierigen Abend werden wir uns um unsere Wunden kümmern, die Lektionen lernen und mit größter Anstrengung weitermachen, um alle unsere Geiseln sicher nach Hause zu bringen", so Netanjahu.

Israelische Soldaten hatten bei Kämpfen im Gazastreifen versehentlich drei Geiseln getötet. Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen, teilte der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, mit. (dpa)

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Israelische Soldaten töten versehentlich drei Geiseln der Hamas

Israelische Soldaten haben am Freitag bei Kämpfen in Schedschaija im Gazastreifen versehentlich drei Geiseln der Hamas getötet. Die Menschen waren irrtümlich als Bedrohung identifiziert worden. Wie die Geiseln in das Kampfgebiet gelangten, ist noch unklar.

US-Verteidigungsminister reist nach Israel und in Nachbarstaaten

  • 06:59 Uhr

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beginnt an diesem Wochenende eine mehrtägige Reise im Nahen Osten. Die Stationen seien Israel, Katar und Bahrain, teilte das Pentagon am Freitag mit. Austin werden auch den Flugzeugträger USS Gerald R. Ford besuchen, der derzeit im östlichen Mittelmeer unterwegs sei. In Israel wolle er mit der Militärführung auch über ein eventuelles Ende der intensiven Bodenoperationen und der Luftangriffe sprechen, hieß es. Letztlich sei dies aber eine Entscheidung Israels. In Katar will Austin unter anderem dort stationierte US-Streitkräfte besuchen.

In Bahrain im Persischen Golf will der Minister dem Pentagon zufolge das Zentralkommando der US-Marinetruppen besuchen. Dabei solle es um die Bemühungen gehen, multilaterale Koalitionen einzuberufen, um auf "Aggressionen auf See" zu reagieren, die die Schifffahrt und die Weltwirtschaft bedrohten. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zudem drohen sie, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Die USA fassen eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge und wollen in den kommenden Tagen Details bekanntgeben.

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Zwei Kameramänner sterben bei Kämpfen

  • 06:11 Uhr

Bei einem israelischen Drohnenangriff in Chan Junis im Süden des Gazastreifens wurde nach Angaben von Al-Dschasira ein Kameramann des arabischen Fernsehsenders getötet. Nach Angaben des europäischen Nachrichtenagenturen-Verbunds EANA wurde außerdem ein Kameramann der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Bei bei Luftangriffen des israelischen Militärs getötet. Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind nach Angaben des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) 63 Journalisten getötet worden.

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Mit Material der dpa und AFP

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