• 21:45 Uhr: Armee: 9.500 Geschosse seit Kriegsbeginn Richtung Israel gefeuert
  • 20:35 Uhr: Islamischer Dschihad veröffentlicht Video zweier Geiseln
  • 20:19 Uhr: ➤ Netanjahu: Waren Pressefotografen mit Hamas-Terroristen unterwegs?
  • 20:09 Uhr: Palästinenser: 14 Tote in Dschenin
  • 18:22 Uhr: Israel: Feuerpause nur gegen Geiseln - Kämpfe gehen weiter
  • 16:49 Uhr: Washington: Israel stimmt regelmäßigen humanitären Pausen in Gaza zu
  • 16:03 Uhr: Palästinenser: Zehn Tote bei Militäreinsatz Israels in Dschenin
  • 14:48 Uhr: Weitere 106 Lastwagen im Gazastreifen eingetroffen
  • 14:10 Uhr: Mindestens acht Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

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➤ Netanjahu: Waren Pressefotografen mit Hamas-Terroristen unterwegs?

  • 20:19 Uhr

Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Fotografen internationaler Medien vorgeworfen, beim Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober dabei gewesen zu sein und Bilder gemacht zu haben. Netanjahus Büros schrieb am Donnerstag auf der Plattform X (früher Twitter): "Diese Journalisten waren Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ihr Handeln verstieß gegen die Berufsethik." Die Medien seien schriftlich aufgefordert worden, das aufzuklären und umgehend Maßnahmen zu ergreifen.

Zunächst hatte die Webseite "HonestReporting" den Verdacht geäußert, dass freie Fotografen des US-Senders CNN, der "New York Times" sowie der Nachrichtenagenturen AP und Reuters bei den Massakern am 7. Oktober direkt dabei gewesen seien. Mehr als 1.400 Menschen wurden dabei getötet, 239 in den Gazastreifen als Geiseln verschleppt.

Die Nachrichtenagentur AP schrieb zu den Vorwürfen: "AP nutzt Bilder von freien Mitarbeitern überall auf der Welt, auch in Gaza. Die Associated Press hatte keine Kenntnis von dem Angriff am 7. Oktober, bevor dieser passiert ist."

Der israelischen Nachrichtenseite "ynet" teilte CNN mit, angesichts des Berichts habe der Sender seine Zusammenarbeit mit einem der genannten Fotografen beendet.

Die Nachrichtenagentur Reuters schrieb: "Uns sind der Bericht von 'HonestReporting' und die Vorwürfe gegen zwei freie Fotografen, die zur Reuters-Berichterstattung am 7. Oktober beigetragen haben, bekannt. Reuters weist kategorisch zurück, vorab von der Attacke gewusst oder die Hamas am 7. Oktober dabei begleitet zu haben."

Die "New York Times" wies den Vorwurf, vorab von dem Terrorangriff gewusst zu haben, als "unwahr und ungeheuerlich" zurück. "Es ist rücksichtlos, solche Vorwürfe zu machen, und bringt unsere Journalisten in Israel und Gaza in Gefahr", hieß es in einer Mitteilung. Die Zeitung erklärte zu einem freien Fotografen, den "HonestReporting" genannt hatte, dieser habe am 7. Oktober nicht für die "NYT" gearbeitet. "Seitdem hat er wichtige Arbeit für uns geleistet."

Einige Fotos von AP sind im dpa-Bildfunk gesendet worden. dpa habe ihre Partneragentur AP aufgefordert, zu klären, wie diese Bilder zustande gekommen und ob diese freien Fotografen vorab über den Terrorangriff der Hamas auf Israel informiert gewesen seien, teilte ein dpa-Sprecher in Hamburg mit. (dpa)

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Netanjahu: Keine Waffenruhe ohne Freilassung von Geiseln

Noch immer befinden sich über 200 Geiseln in der Hand der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Ohne eine Freilassung, kann es laut Israels Ministerpräsident Benjamin keine Waffenruhe geben.

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 9. November:

Armee: 9.500 Geschosse seit Kriegsbeginn Richtung Israel gefeuert

  • 21:45 Uhr

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind nach Angaben der israelischen Armee 9.500 Raketen und Mörsergranaten sowie Dutzende Drohnen Richtung Israel abgeschossen worden. Seit den Bodeneinsätzen im Gazastreifen sei die Zahl der Abschüsse aber deutlich zurückgegangen, teilte die Armee am Donnerstag mit. Ob auch Geschosse aus dem Libanon, aus dem Jemen und Syrien mitgezählt wurden, teilte die Armee nicht explizit mit. Zwölf Prozent aller Geschosse landeten demnach im Gazastreifen selbst, der von der islamistischen Hamas kontrolliert wird. Rund 900 seien von zivilen Standorten, darunter Moscheen, Schulen und Krankenhäuser, aus abgefeuert worden.

Israelischen Medien zufolge waren im 50 Tage dauernden Gaza-Krieg im Jahr 2014 insgesamt 4.000 Raketen Richtung Israel abgefeuert worden.

Nach Darstellung der israelischen Armee «eliminierten» Soldaten in den vergangenen Tagen bei Kämpfen in der Stadt Gaza mehr als 50 Terroristen. Ob sie getötet wurden, teilte das Militär nicht mit. Der Angriff habe im "Militärviertel" der Hamas in der Nähe der größten Klinik des Küstengebiets, dem Schifa-Krankenhaus, stattgefunden. Nach Angaben der Armee handelt es sich bei dem Gebiet um "das Herzstück der geheimdienstlichen und operativen Aktivitäten der Hamas". Dort sei auch das Massaker vom 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet geplant worden.

Soldaten hätten sich in dem Gebiet Kämpfe mit Dutzenden Terroristen geliefert und dort unter anderem Tunnelschächte und Fabriken zur Raketenherstellung zerstört. Die "terroristische Infrastruktur" habe sich in unmittelbarer Nähe zu zivilen Einrichtungen befunden. (dpa)

Islamischer Dschihad veröffentlicht Video zweier Geiseln

  • 20:35 Uhr

Die im Gazastreifen aktive Terrororganisation Islamischer Dschihad hat am Donnerstag ein Video zweier israelischer Geiseln veröffentlicht. Darin sind eine ältere Frau sowie ein Junge zu sehen. Die Echtheit des Videos konnte zunächst nicht überprüft werden. Die Betroffenen werden aber auf einer offiziellen Seite von Angehörigenvertretern als Geiseln gelistet.

Beide Geiseln üben starke Kritik an Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seiner Regierung. Berichten zufolge handelt es sich um eine 77-Jährige sowie ein 13 Jahre altes Kind. Ob die beiden dabei ihre ehrliche Meinung äußerten, war unklar.

Auch die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte zuvor Videos von Geiseln veröffentlicht. Auch darin äußerte eine Frau heftige Kritik an dem israelischen Ministerpräsidenten. Netanjahu sprach damals nach Angaben seines Büros von «grausamer psychologischer Propaganda»

Die 77-Jährige im Video des Islamischen Dschihads sagte, sie glaube, dass Netanjahu die Verantwortung für das "Chaos und alles Schlimme", das ihnen passiert sei, trage. Er sei auch Schuld an dem Mord an Kindern. Israels Regierungschef habe der israelischen und auch "einer anderen" Gesellschaft Schaden zugefügt. Die Mitglieder des Islamischen Dschihads wiederum hätten alles dafür getan, dass sie am Leben bleiben, sagte die Frau auf Hebräisch. Die Geiseln würden gut behandelt. Sie forderte eine Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln.

Der Junge kritisierte in dem Video den "babarischen Beschuss" der Armee, der Kinder und auch israelische Gefangene töte. Das Kind sagte zudem, dass der Islamische Dschihad das Leben der Geiseln gerettet habe.

Der militärische Arm des Islamischen Dschihads hatte zuvor die Freilassung zweier Geiseln, einer Frau und einem Jungen, in Aussicht gestellt. Unklar war zunächst, ob es sich um dieselben Menschen wie im Video handelte. Israels Regierung wollte die Ankündigung nicht kommentieren. (dpa)

Palästinenser: 14 Tote in Dschenin

  • 20:09 Uhr

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden. Mehr als 20 weitere seien verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Palästinensischen Medienberichten zufolge beendete die Armee den Einsatz, den sie vormittags begonnen hatte, am Abend.

Die israelische Armee teilte mit, eine Drohne habe während des Einsatzes Terroristen im Flüchtlingsviertel in Dschenin angegriffen. Diese hätten die Truppen gefährdet, indem sie auf die Soldaten schossen und Sprengsätze warfen. Mit schwerem Gerät hätten die Truppen Dutzende versteckte Sprengsätze identifiziert und zerstört. Die Armee meldete zehn getötete Palästinenser. Zudem seien 20 Verdächtige, darunter Mitglieder des Islamischen Dschihad, festgenommen worden. Auch Waffen hätten die Einsatzkräfte entdeckt.

Bei dem Einsatz sei auch eine Mitarbeiterin des Palästinensischen Roten Halbmonds verletzt worden, teilte die Organisation mit. Einer ihrer Krankenwagen sei angegriffen und die Mitarbeiterin angeschossen worden, teilte der Rote Halbmond mit.

Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Es kommt dort immer wieder zu Razzien der israelischen Armee.

Ein weiterer Palästinenser wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei einem Armeeeinsatz in der Nähe von Nablus getötet. (dpa)

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Israel: Feuerpause nur gegen Geiseln - Kämpfe gehen weiter

  • 18:22 Uhr

Die israelische Regierung beharrt auf ihrer Forderung, dass es ein Waffenstillstand mit der Hamas nur gegen die Freilassung der von den Islamisten festgehaltenen Geiseln geben wird. "Die Kämpfe gehen weiter und es wird keine Feuerpause ohne die Freilassung unserer Geiseln geben", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Büros des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Zuvor hatte das Weiße Haus verkündet, Israel habe täglichen vierstündigen "humanitären Pausen" bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen zugestimmt. Auf die Frage, ob es sich bei der Stellungnahme des Büros des Ministerpräsidenten um ein Dementi der US-Ankündigung handele, ging ein Sprecher Netanjahus am Donnerstag nicht ein.

Netanjahus Büro verwies auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden, auf dem Israel den Menschen zurzeit täglich für einige Stunden eine sichere Passage zusagt. Am Mittwoch hätten 50.000 Menschen die Fluchtroute genutzt, hieß es.

Das israelische Militär hatte früher am Donnerstag auf der Online-Plattform X darauf hingewiesen, dass es keine Feuerpause gebe, aber "taktische, lokale Pausen für humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza". (dpa)

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Washington: Israel stimmt regelmäßigen humanitären Pausen in Gaza zu

  • 16:49 Uhr

Israel hat nach Angaben des Weißen Hauses täglichen vierstündigen humanitären Pausen bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen zugestimmt. Diese Pausen würden drei Stunden im Voraus angekündigt, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag. "Israel ist verpflichtet, das Völkerrecht in vollem Umfang einzuhalten, und wir glauben, dass diese Pausen ein Schritt in die richtige Richtung sind", so Kirby weiter. Dies gelte insbesondere, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung die Möglichkeit habe, sich in sicherere Gebiete abseits der aktiven Kämpfe zu begeben.

US-Präsident Joe Biden habe sich für diese Pausen stark gemacht, hieß es weiter. Während dieser Pausen werden es etwa möglich sein, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Sie könnten auch ein "ausreichendes Zeitfenster bieten, um den Menschen zu helfen, aus der Gefahrenzone zu kommen", betonte Kirby. Außerdem seien sie eine Möglichkeit, Geiseln sicher aus dem Gazastreifen zu bringen. Nähere Details dazu nannte das Weiße Haus allerdings nicht. Die erste Pause solle bereits an diesem Donnerstag von den Israelis angekündigt werden.

Die US-Regierung bemüht sich bereits seit einiger Zeit um mögliche zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg. Erst am Montag hatten Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über das Thema gesprochen. Die beiden hätten die Möglichkeit "taktischer Pausen" erörtert, um der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Kampfgebiete zu verlassen, um humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen bereitzustellen und um die Befreiung weiterer Geiseln zu ermöglichen, hieß es aus dem Weißen Haus. Einen generellen Waffenstillstand lehnt die US-Regierung dagegen derzeit ab und argumentiert, dies würde nur der Hamas in die Hände spielen und der Gruppe Zeit geben, sich neu aufzustellen für weitere Attacken. (dpa/ank)

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Palästinenser: Zehn Tote bei Militäreinsatz Israels in Dschenin

  • 16:03 Uhr

Die Zahl der Toten nach einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben gestiegen: Demnach wurden mindestens zehn Menschen getötet. Mehr als 20 weitere seien verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit.

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der Einsatz dauerte demnach am späten Nachmittag noch an.

Die israelische Armee teilte mit, eine Drohne habe während des Einsatzes bewaffnete Einwohner des Flüchtlingsviertels in Dschenin angegriffen. Diese hätten die Truppen gefährdet, indem sie auf die Soldaten schossen und Sprengsätze warfen. Mit schwerem Gerät hätten die Truppen Dutzende versteckte Sprengsätze identifiziert und zerstört.

Bei dem Einsatz sei auch eine Mitarbeiterin des Palästinensischen Roten Halbmonds verletzt worden, teilte die Organisation mit. Einer ihrer Krankenwagen sei angegriffen und die Mitarbeiterin angeschossen worden, teilte der Rote Halbmond mit.

Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Es kommt dort immer wieder zu Razzien der israelischen Armee. (dpa/ank)

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Weitere 106 Lastwagen im Gazastreifen eingetroffen

  • 14:48 Uhr

Im Gazastreifen sind 106 weitere Lastwagen zur Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung eingetroffen. Diese hätten unter anderem Essen, Wasser und Arzneimittel geladen, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Mittwochabend mit.

Insgesamt seien seit Wiederöffnung des Grenzübergangs Rafah nach Ägypten am 21. Oktober damit 756 Lastwagen in dem Küstengebiet eingetroffen. Nach UN-Angaben sind täglich 100 Lastwagen-Ladungen notwendig, um die gut zwei Millionen Menschen im Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen. (dpa)

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Mindestens acht Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

  • 14:10 Uhr

Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben am Donnerstag mindestens acht Menschen getötet worden. Wie das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah mitteilte, wurden bei der Razzia in Dschenin im Norden des Palästinensergebiets mindestens 14 weitere Palästinenser verletzt. Laut dem Palästinensischen Roten Halbmond wurde beim Beschuss eines Rettungswagens auch eine Sanitäterin durch Schüsse verletzt. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, zahlreiche israelische Soldaten seien aus mehreren Richtungen nach Dschenin vorgedrungen. Die Stadt gilt als Hochburg bewaffneter palästinensischer Gruppen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, war an dem Einsatz auch ein israelisches Kampfflugzeug beteiligt. Neben Schüssen waren demnach auch mehrere laute Explosionen zu hören. Die heftigen Kämpfe dauerten am frühen Nachmittag noch an.

Die israelische Armee bestätigte zwar einen Einsatz in Dschenin, machte darüber hinaus zunächst aber keine weiteren Angaben. (AFP/ank)

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Iran weist G7-Forderung zu Ende der Hamas-Unterstützung zurück

  • 13:49 Uhr

Der Iran hat die Forderung der G7-Länder nach einem Ende der Unterstützung für die radikalislamische Hamas im Gazastreifen nachdrücklich zurückgewiesen. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte am Donnerstag in Teheran, Iran verurteile die Erklärung der G7 zum Gazakrieg vom Vortag scharf. Die G7 sollten vielmehr ihrer Verantwortung nachkommen und die "Angriffe des zionistischen Regimes auf wehrlose Zivilisten" in Gaza verurteilen.

Bei einem Treffen in Tokio hatten sich die G7-Außenminister am Mittwoch zum Gazakrieg erklärt und auch die Rolle des Iran kritisiert, der die Hamas politisch und militärisch unterstützt. Der Iran wurde zudem aufgerufen, eine weitere Destabilisierung im Nahen Osten etwa durch Unterstützung der Hisbollah-Miliz im Libanon zu unterlassen. Zur G7-Gruppe zählen die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi wird am Wochenende in Saudi-Arabien erwartet. Dort findet am Sonntag ein Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) zum Gazakrieg statt. Raisi hatte gesagt, Iran sehe es als seine "Pflicht" an, die "Widerstandsgruppen" zu unterstützen, er versicherte jedoch, unabhängig zu agieren. Der Iran weist eine direkte Beteiligung an den Hamas-Anriffen auf Israel zurück. (AFP)

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Hilfsorganisationen fordern Öffnung weiterer Grenzübergänge nach Gaza

  • 12:31 Uhr

Humanitäre Organisationen haben bei einer internationalen Hilfskonferenz in Paris auf das Öffnen weiterer Grenzübergänge für Lieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gepocht. Die humanitäre Lage verschlechtere sich zusehends und eine Feuerpause sei notwendig, damit grundlegende Hilfe die Menschen erreichen könne, sagten Verantwortliche internationaler Organisationen am Donnerstag.

"Heute ist die Lage ernst und verschlechtert sich jeden Tag weiter", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der das internationale Treffen gut einen Monat nach Beginn des Gaza-Krieges anberaumt hatte. "Wir brauchen eine sehr schnelle humanitäre Pause und müssen auf einen Waffenstillstand hinarbeiten. Es muss der Raum geschaffen werden, den die humanitären Akteure benötigen, um in Gaza tätig zu werden." Frankreich will mit der Konferenz dazu beitragen, dass die Hilfe für den Gazastreifen besser koordiniert und verstärkt wird.

Der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, forderte: "Zivile Infrastrukturen, die Einrichtungen der UNO, die Geflüchtete beherbergen eingeschlossen, müssen überall in Gaza und jederzeit für humanitäre Hilfe zugänglich sein." Was über Rafah komme, sei schlicht unzureichend. Es brauche einen kontinuierlichen Fluss humanitärer Hilfe. Lazzarini sagte, alle Übergänge in den Küstenstreifen müssten offen sein, "vor allem die mit Israel". Er wies zudem darauf hin, dass die finanziellen Mittel des Hilfswerks nicht ausreichten, und bat um Unterstützung. In Gaza habe man nicht genügend Geld, um die Gehälter der Mitarbeitenden bis zum Jahresende zu zahlen. (dpa)

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UN-Hochkommissar wirft Hamas und Israel Kriegsverbrechen vor

  • 12:07 Uhr

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat sowohl der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas als auch Israel in Gaza-Krieg Kriegsverbrechen vorgeworfen. Er äußerte sich nach einem Besuch am Grenzübergang Rafah am Mittwoch.

Über die Terrorangriffe der Hamas im Süden Israels sagte Türk: "Die von bewaffneten palästinensischen Gruppen am 7. Oktober verübten Gräueltaten waren abscheulich, brutal und schockierend, sie waren Kriegsverbrechen - ebenso wie die anhaltende Geiselnahme."

Anschließend sagte er über die Militärschläge Israels und die Abriegelung des Gazastreifens, die humanitäre Hilfe behindert: "Die kollektive Bestrafung palästinensischer Zivilisten durch Israel stellt ebenfalls ein Kriegsverbrechen dar, ebenso wie die unrechtmäßige Zwangsevakuierung von Zivilisten."

Es dürfe bei der Beschreibung der Situation keine doppelten Standards geben, sagte Türk. Die Menschenrechtsstandards seien sehr klar: Konfliktparteien seien verpflichtet, die Zivilbevölkerung und zivile Einrichtungen zu schützen. Als Besatzungsmacht müsse Israel dafür sorgen, dass die Menschen im Gazastreifen mit dem Nötigsten versorgt werden. "Die Handlungen einer der Parteien entbinden die andere Partei nicht von ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht", sagte Türk. Angriffe auf medizinische Einrichtungen, medizinisches Personal sowie Verwundete und Kranke seien verboten.

Türk verlangte dringend eine Feuerpause. Es müsse humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden. Die Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden, müssten umgehend bedingungslos freigelassen werden. Zudem müsse der politische Rahmen geschaffen werden, um die Besetzung des Gazastreifens auf der Basis des Rechts auf Selbstbestimmung der Israelis und der Palästinenser und legitimer Sicherheitsinteressen zu beenden. (dpa)

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In UN-Gebäuden im Gazastreifen nur eine Toilette für 160 Menschen

  • 11:56 Uhr

Die Zahl der Vertriebenen im Gazastreifen überwältigt das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). In ihren Gebäuden haben insgesamt 725.000 Menschen Zuflucht gesucht, davon 557.000 im Süden des Gebietes, wie das UN-Nothilfebüro OCHA mitteilt.

Im Süden müssten sich durchschnittlich 160 Menschen eine Toilette teilen. Zudem gebe es nur eine Duschanlage für 700 Menschen. Es seien Tausende Fälle von Atemwegserkrankungen, Durchfall und Windpocken gemeldet worden.

Im Norden hielten sich noch 160.000 Menschen in UNRWA-Gebäuden auf. Die Vereinten Nationen könnten sie aber nicht versorgen und wüssten wenig über die Zustände, unter denen sie dort leben.

Von den rund 2,3 Millionen Einwohnern des Gazastreifens sind nach OCHA-Angaben 1,5 Millionen vertrieben worden. Außer in UNRWA-Einrichtungen lebten 122.000 Menschen in Krankenhäusern, Moscheen und anderen öffentlichen Gebäuden und gut 131.000 in lokalen Schulen. Die anderen seien von Gastfamilien aufgenommen worden. (dpa/ank)

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Einzigem Krankenhaus für Schwangere in Nordgaza droht Schließung

  • 11:40 Uhr

Das einzige Krankenhaus für Schwangere und Geburtshilfe im Norden des Gazastreifens hat nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA vor einer unmittelbar bevorstehenden Schließung gewarnt. Das Al-Auda-Krankenhaus in der Stadt Gaza könne seine Dienste ohne die Lieferung von Treibstoff für die Generatoren nicht aufrechterhalten, berichtete OCHA am Donnerstag.

Das Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza habe aus gleichem Grund bereits am Mittwoch wichtige Dienste eingestellt. Nach Angaben von OCHA halten sich im nördlichen Teil des Gazastreifens noch Hunderttausende Menschen auf. Sie kämpften jeden Tag, um ausreichend Essen und Trinkwasser zu besorgen. (dpa)

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Gespräche über Feuerpause und Freilassung einiger Geiseln

  • 10:13 Uhr

Im Gaza-Krieg gibt es Verhandlungen über die Freilassung von etwa einem Dutzend Geiseln in Gewalt der Hamas sowie eine zwei bis drei Tage lange Feuerpause. Das bestätigte eine Person mit Kenntnis dieser Gespräche der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verhandlungen darüber liefen unter Vermittlung Katars und in Absprache mit den USA, hieß es. Es gehe dabei um die "Freilassung von 10 bis 15 Geiseln im Gegenzug für eine 48 bis 72 Stunden lange humanitäre Pause" der Kämpfe. (dpa)

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Irans Ex-Präsident Ruhani sieht sein Land nicht weit von Krieg entfernt

  • 09:45 Uhr

Irans ehemaliger Präsident Hassan Ruhani sieht sein Land am Rande eines Kriegs. "Es ist möglich, dass ein Fehler, eine falsche Entscheidung oder eine ungenaue Handlung die Flamme des Kriegs in unsere Richtung zieht", zitiert die Zeitung "Etemad" den 74 Jahre alten Politiker. "Wir befinden uns nicht im Kriegszustand, sind aber vom Krieg nicht weit entfernt", warnte er.

Ruhani, der zum Lager der Reformpolitiker zählt, war von 2013 bis 2021 Präsident. Während seiner Amtszeit drohte vor fast vier Jahren eine militärische Eskalation am Golf, nachdem die USA Anfang 2020 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump den iranischen General Ghassem Soleimani im Irak durch einen gezielten Drohnenangriff getötet hatten. Ruhani zog sich nach seiner Präsidentschaft aus der Politik zurück. (dpa/ank)

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Israel verstärkt "Würgegriff um Stadt Gaza" - Zivilisten sollen Norden verlassen

  • 07:55 Uhr

Angesichts der heftigen Gefechte mit der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens wollen die israelischen Streitkräfte die Flucht von Zivilisten in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens weiter ermöglichen.

"Wir werden diesen humanitären Korridor in den Süden weiterhin aufrechterhalten", sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Mittwoch. Dies gelte auch für heute. Demnach hätten gestern schätzungsweise 50.000 Menschen den Evakuierungskorridor genutzt.

Israels Militär will Fluchtkorridor offenhalten

Die Gefechte der israelischen Streitkräfte mit der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens gehen weiter. Das israelische Militär hat nun angekündigt, die Flucht von Zivilisten in den Süden des Gebiets weiter zu ermöglichen.

Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten blieb indes nach Angaben der Hamas für Verwundete und Ausländer am Mittwoch geschlossen. Er sei nicht geöffnet worden, weil Israel sich weigere, die Liste der zu evakuierenden Verwundeten zu genehmigen, sagte ein Beamter der den Gazastreifen kontrollierenden radikalislamischen Palästinenserorganisation der Nachrichtenagentur AFP.

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant sagte am Mittwoch, die israelischen Truppen seien dabei, "den Würgegriff um die Stadt Gaza zu verstärken". Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, sie erhöhe "den Druck" auf die Stadt. Auf am Mittwoch veröffentlichen Bildern ist zu sehen, wie israelische Bodentruppen unterirdische Gänge sprengen. Den Angaben zufolge wurden rund 130 Tunneleingänge entdeckt. (AFP/dpa/lag)

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Frankreich will internationale Hilfe für Gazastreifen mobilisieren

  • 06:20 Uhr

Gut einen Monat nach Beginn des Gaza-Krieges organisiert Frankreich eine internationale Hilfskonferenz für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Bei dem Treffen mit Vertretern von Staaten und Hilfsorganisationen am Donnerstag in Paris geht es laut Élyséepalast darum, sich für die Einhaltung internationalen Rechts in dem Küstenstreifen und einen verstärkten humanitären Zugang einzusetzen. Hilfe zur Versorgung mit Wasser, Gesundheit, Energie und Nahrung soll die Menschen erreichen können. Auf der Konferenz werden neue Finanzzusagen für die Unterstützung der Bevölkerung in Gaza erwartet. Frankreich stellte diese bereits in Aussicht.

Zu dem Treffen unter Leitung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron werden unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel, der Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde sowie der zyprische Präsident Nikos Christodoulidis erwartet, der einen Seekorridor für die Lieferung von humanitärer Hilfe aus Zypern mit Endziel Gaza vorgeschlagen hatte. (dpa)

Zahl getöteter UN-Mitarbeiter im Gazastreifen steigt auf 92

  • 05:41 Uhr

Die Zahl der getöteten Mitarbeiter der Vereinten Nationen im Gaza-Krieg ist auf 92 gestiegen. Diese Zahl nannte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des Schweizer Medienhauses Tamedia, wie die nationale Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Die Vereinten Nationen hätten weltweit noch in keinem Konflikt innerhalb eines Monats so viele Todesfälle zu verzeichnen gehabt. Er warnte vor dem Kollaps der öffentlichen Ordnung.

Mehr als 700.000 Menschen seien inzwischen in die Einrichtungen des Hilfswerks geflüchtet. "Unglücklicherweise sind auch schon mehr als 50 unserer Einrichtungen getroffen worden", sagte er. Dutzende Menschen seien dabei getötet, Hunderte verletzt worden. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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