• 22:28 Uhr: ➤ Biden und Netanjahu sprechen über mögliche Feuerpausen
  • 19:35 Uhr: Netanjahu: Iran-Achse will Annäherung Israels an Nachbarn stoppen
  • 17:47 Uhr: Jordanien: Vertreibung von Palästinensern wäre "Kriegserklärung"
  • 15:46 Uhr: EU-Chefdiplomat will Deal zu Feuerpause und Geiselzugang
  • 14:23 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf über 10.000
  • 14:10 Uhr: Berlin bezeichnet Atom-Drohung für Gazastreifen als "inakzeptabel"

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Biden und Netanjahu sprechen über mögliche Feuerpausen

  • 22:28 Uhr

Die US-Regierung bemüht sich weiter um mögliche zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg. US-Präsident Joe Biden sprach am Montag in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über das Thema, wie das Weiße Haus im Anschluss mitteilte. Die beiden hätten die Möglichkeit «taktischer Pausen» erörtert, um der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Kampfgebiete zu verlassen, um humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen bereitzustellen und um die Befreiung weiterer Geiseln zu ermöglichen, hieß es. Mindestens 240 Menschen - darunter auch US-Bürger - befinden sich weiter in der Gewalt der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

Verschiedene hochrangige Vertreter der US-Regierung hatten sich bereits zuvor für zeitlich begrenzte Feuerpausen in dem Konflikt ausgesprochen. Auch Biden selbst hatte dafür plädiert. Einen generellen Waffenstillstand lehnt die US-Regierung dagegen derzeit ab und argumentiert, dies würde nur der Hamas in die Hände spielen und der Gruppe Zeit geben, sich neu aufzustellen für weitere Attacken.

US-Außenminister Antony Blinken hatte vergangene Woche bei einem Besuch in Israel die Diskussionen über humanitäre Feuerpausen vorangetrieben. Blinken sagte am Freitag in Tel Aviv, er habe mit der israelischen Regierung ausführlich über praktische Fragen rund um zeitlich begrenzte Feuerpausen gesprochen. Er betonte: «Wir glauben, dass es dafür eine Lösung gibt.» Beiden Seiten wollten weiter über praktische Lösungen diskutieren. Netanjahu hat sich bislang gegen Feuerpausen ausgesprochen, solange die Hamas die Geiseln nicht freilässt. (dpa/br)

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 6. November:

Netanjahu: Iran-Achse will Annäherung Israels an Nachbarn stoppen

  • 19:35 Uhr

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Iran und seinen Verbündeten vorgeworfen, die Annäherung Israels an arabische Staaten in der Region gezielt torpedieren zu wollen. Einen Monat nach dem Beginn des Gaza-Kriegs sprach Netanjahu am Montag vor mehr als 100 ausländischen Diplomaten von einem "breiteren Krieg zwischen Zivilisation und Barbarei".

Netanjahu sagte: "Die Barbarei wird von einer Achse des Terrors angeführt." An der Spitze stehe Teheran, sie schließe auch die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas sowie die Huthi-Rebellen im Jemen ein.

Ihr Ziel sei es, den Nahen Osten und die Welt "zurück in ein dunkles Zeitalter" zu versetzen, sagte Netanjahu. "Sie wollen jeglichen Fortschritt in Richtung Frieden und den Fortschritt und die Verheißung, die wir in unseren angehenden Friedensverträgen mit arabischen Nachbarn hatten, torpedieren und entgleisen lassen."

Israel und Saudi-Arabien waren vor dem 7. Oktober auf dem Weg zu einer Annäherung unter Vermittlung der USA. Das von der Hamas in Israel verübte Massaker und darauf folgende massive Gegenangriffe im Gazastreifen stoppten diese Bemühungen jedoch.

2020 hatten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel unterzeichnet. Bis dahin unterhielten von den arabischen Staaten nur die Nachbarländer Ägypten und Jordanien diplomatische Beziehungen zu Israel. Jordanien hat als Reaktion auf den Gaza-Krieg seinen Botschafter abberufen.

Netanjahu rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, Israel im Kampf gegen die Hamas zu unterstützen. "Wenn der Nahe Osten in die Hände der Achse des Terrors fällt, ist Europa als nächstes dran", warnte er. Nach einem Sieg Israels gegen die Hamas werde man "dem Volk in Gaza und allen Völkern des Nahen Ostens eine echte vielversprechende Zukunft und Hoffnung bieten".

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 10 000 gestiegen. (dpa/br)

Jordanien: Vertreibung von Palästinensern wäre "Kriegserklärung"

  • 17:47 Uhr

Jordanien hat eine "rote Linie" im Gaza-Krieg gezogen. Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, oder Bedingungen, das vorzubereiten, werde das Königreich als "Kriegserklärung" betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra am Montag.

Die "brutalen Angriffe auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte" im Gazastreifen widersprächen "dem Prinzip der Selbstverteidigung". Laut Al-Khasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch.

Nachdem sich die Außenminister verschiedener arabischer Staaten und ein Vertreter der PLO bereits am vergangenen Wochenende zur aktuellen Lage in Gaza beraten hatten, soll es an diesem Samstag erneut einen "arabischen Gipfel" geben. Laut des jordanischen Premiers wird das Treffen in Saudi-Arabien stattfinden.

Jordanien hatte als Reaktion auf den Gaza-Krieg bereits beschlossen, seinen Botschafter in Israel zurück zu berufen. Der israelische Botschafter, der das Königreich zuvor verlassen hatte, sollte gleichzeitig nicht zurück nach Amman kehren.

In Sorge einer Massenflucht lehnen Jordanien und Ägypten die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen ab. Das hat auch mit der Sorge zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte. (dpa/tas)

Armee: 30 Geschosse von Libanon aus auf Israels Norden abgefeuert

  • 17:17 Uhr

Aus dem Libanon sind am Montag nach israelischen Militärangaben rund 30 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. In mehreren Ortschaften gab es Raketenalarm. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und mit Artillerie auf die Orte geschossen, von denen der Beschuss kam, teilte das Militär mit.

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas bekannte sich zu den Angriffen vom Libanon aus. Sie habe die Städte Naharia und Haifa "mit 16 Raketen angegriffen", teilte die Gruppierung im Libanon mit. Es handele sich um eine "Reaktion auf die Massaker und Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen".

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach einem Massaker der Hamas in Israel und darauf folgenden Gegenangriffen Israels hat sich die Lage an der Grenze zum Libanon zugespitzt. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Es kommt an der Grenze immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote, darunter auch Zivilisten.

Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, gilt aber als deutlich einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten "Widerstandsachse", einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen. (dpa/tas)

. (dpa/tas)

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EU-Chefdiplomat will Deal zu Feuerpause und Geiselzugang

  • 15:46 Uhr

Eine Feuerpause für mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen könnte nach Ansicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auch Zugang zu den Geiseln in der Hand der Hamas ermöglichen. An einer Initiative, die eine humanitäre Feuerpause durch Zugang zu den Geiseln ausgleiche, sollte seiner Meinung nach gearbeitet werden, sagte der Spanier am Montag auf einer EU-Botschafterkonferenz in Brüssel. Zugang zu den Geiseln könnte mit Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz erfolgen und ein erster Schritt zu ihrer Freilassung sein.

Bei dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel wurden nach israelischen Militärangaben mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel hatte als Reaktion den Gazastreifen abgeriegelt und Luft- und Bodenangriffe begonnen. Die humanitäre Lage in dem Küstengebiet gilt als verheerend. (dpa/tas)

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Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf über 10.000

  • 14:23 Uhr

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 10.022 gestiegen. Mehr als 25.000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche. Am Sonntag berichtete die Behörde noch von 9.770 Toten. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand größte Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober im Grenzgebiet verübt hatten. Auf israelischer Seite sind dabei und in den Tagen darauf mehr als 1.400 Tote zu beklagen, darunter auch viele Frauen, Kinder und Jugendliche. (dpa)

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Berlin bezeichnet Atom-Drohung für Gazastreifen als "inakzeptabel"

  • 14:10 Uhr

Die Bundesregierung hat die Drohung eines israelischen Ministers, im Gaza-Krieg auch den Einsatz von Atombomben zu erwägen, klar verurteilt. "Entsprechende Äußerungen sind inakzeptabel", betonte am Montag eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin.

Der israelische Kulturerbeminister Amichai Elijahu hatte auf die Frage, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: "Das ist eine der Optionen."

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu distanzierte sich allerdings von dieser Äußerung und suspendierte den Minister Medienberichten zufolge bis auf Weiteres von Kabinettssitzungen. (dpa/tas)

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Weitere Raketenangriffe aus Gaza auf israelische Städte

  • 13:26 Uhr

Nach einer mehrstündigen Pause sind am Montag aus dem Gazastreifen wieder Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert worden. In mehreren Städten im Grenzgebiet heulten am Morgen die Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst keine.

Aus dem Gazastreifen wurden laut Militärangaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 8.100 Raketen auf Israel abgefeuert. Für einen Großteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende islamistische Hamas die Verantwortung. Sie wird von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die meisten Raketen wurden von Israels Raketenabwehrsystem abgefangen. Mehrere Hundert landeten dem Militär zufolge innerhalb des Küstengebiets. (dpa)

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U-Boot der Navy

USA melden Ankunft von atomwaffenfähigem U-Boot im Nahen Osten

Direkt nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatten die USA Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegt, darunter zwei Flugzeugträger. Nun folgt ein atomwaffenfähiges U-Boot.

EU erhöht humanitäre Hilfe für Gaza auf 100 Millionen Euro

  • 13:14 Uhr

Die EU stellt für humanitäre Hilfe zugunsten der Zivilisten im Gazastreifen weitere 25 Millionen Euro bereit. Insgesamt erhöhen sich die Zusagen damit auf 100 Millionen Euro, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel mitteilte. Zudem wird ihren Angaben zufolge daran gearbeitet, die Zahl der Hilfskonvois zu erhöhen und auch Transporte per Schiff zu ermöglichen. Ein Seekorridor von Zypern aus könnte dauerhafte und geregelte Hilfsleistungen garantieren. "Wir alle haben als Demokratien und als Menschen die Verantwortung, unser Möglichstes zu tun, um gefährdete Zivilisten zu schützen", sagte sie.

Konkret wandte sich von der Leyen dabei auch an Israel, das derzeit als Reaktion auf den beispiellosen Großangriff der islamistischen Hamas massiv Ziele im Gazastreifen bombardiert. Israel habe das Recht, gegen die in Gaza herrschende Hamas zu kämpfen, sagte sie. Es sei aber auch wichtig, dass es sich bemühe, zivile Opfer zu vermeiden und so gezielt wie möglich vorzugehen. Denn jedes menschliche Leben zähle, sei es ein israelisches oder ein palästinensisches. (dpa)

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USA melden Ankunft von atomwaffenfähigem U-Boot im Nahen Osten

  • 11:30 Uhr

Das US-Militär ist nach eigenen Angaben mit einem atomwaffenfähigen U-Boot im Nahen Osten präsent. Am Sonntag sei ein U-Boot der Ohio-Klasse in seinem Zuständigkeitsbereich angekommen, teilte das Regionalkommando des US-Militärs (Centcom) auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.

Das Militär nannte keine weiteren Details zum Zielort, dem Namen oder der Bewaffnung des rund 170 Meter langen U-Boots. Bei der Ohio-Klasse handelt es sich um atomwaffenfähige U-Boote, die die USA schon seit dem Kalten Krieg vor allem zur Abschreckung einsetzen. Sie können auch mit Dutzenden konventionellen Tomahawk-Marschflugkörpern bewaffnet sein.

Der Sender CNN sah in dem Einsatz des U-Boots eine Botschaft der Abschreckung an den Iran und seine Stellvertreter in der Region. Eine solche Ankündigung seitens des US-Militärs über die Einsätze eines U-Boots der Ohio-Klasse sei selten, so der Sender.

Direkt nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatten die USA Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegt, darunter zwei Flugzeugträger. Auch diese dienen zunächst der Abschreckung, um weitere militante Gruppen im Nahen Osten davon abzuhalten, im großen Stil in den Gaza-Krieg einzusteigen. (dpa/tas)

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Hamas-Gesundheitsministerium meldet mehr als 200 Tote bei nächtlichen Angriffen

  • 11:07 Uhr

Bei heftigen israelischen Angriffen auf den Gazastreifen in der Nacht zum Montag sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Es gebe Berichte über "mehr als 200 Märtyrer bei den nächtlichen Massakern" in der größten Stadt Gaza sowie im Norden des Gazastreifens, erklärte das Ministerium. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee meldete am Montag "bedeutende" Angriffe im Gazastreifen. Die Armee hatte ihre Bodenoffensive im Gazastreifen in den vergangenen Tagen verstärkt.

Hunderte Kämpfer der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas hatten am 7. Oktober Israel überfallen und in einer Reihe von Ortschaften und bei einem Musikfestival Gräueltaten vor allem an Zivilisten verübt, darunter viele Frauen und Kinder. Nach israelischen Angaben wurden etwa 1.400 Menschen getötet, mehr als 240 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel erklärte der Hamas daraufhin den Krieg und nahm den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. Dabei wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas bisher mehr als 9.700 Menschen getötet. (AFP)

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Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gazastreifen ab

  • 10:02 Uhr

Die jordanische Luftwaffe hat medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. In der Nacht zum Montag seien medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärquellen. Wegen Verzögerungen bei den Lieferungen aus Ägypten über den Grenzübergang Rafah seien die Vorräte dort nahezu ausgegangen. Die Arbeit im Feldlazarett würde trotz der schweren Lieferengpässe aber fortgesetzt.

"Es ist unsere Pflicht, unseren Brüdern und Schwestern zu helfen, die im Krieg gegen Gaza verletzt wurden. Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder da sein", schrieb Jordaniens König Abdullah II. in der Nacht zum Montag bei X. Dazu verbreitete er Fotos der mit einer jordanischen Flagge versehenen Ladung.

Nach Angaben eines israelischen Armeesprechers erfolgte der Abwurf in Abstimmung mit dem Militär. "Die Ausrüstung wird von medizinischem Personal für die Patienten verwendet werden", sagte der Sprecher. Israel hatte zuvor ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt.

Am Freitag war der Inspekteur der Deutschen Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, nach Jordanien gereist. Er traf den Chef der Luftwaffe des arabischen Landes. Vor dem Abwurf der Hilfsgüter gab es Telefonate der beiden Offiziere mit dem israelischen Luftwaffenchef. Der Abwurf der Hilfsgüter erfolgte aus etwa 5.000 Metern und mit Verwendung eines steuerbaren Fallschirms, wie es hieß. Gerhartz wollte am Montag in Tel Aviv den Chef der israelischen Luftwaffe und Verteidigungsminister Joav Galant treffen. (dpa/tas)

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Israelische Armee verstärkt Angriffe auf Gazastreifen trotz Aufruf zu Waffenruhe

  • 07:09 Uhr

Trotz eines Aufrufs von Leitern großer UN-Organisationen zu einer Waffenruhe hat die israelische Armee ihre Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt. "Wir schlagen die Hamas und gehen nach unserem Plan von Festung zu Festung, um die Hamas systematisch ihrer militärischen Fähigkeiten zu berauben", sagte Militärsprecher Jonathan Conricus am Sonntagabend dem Sender CNN. Die israelische Armee erklärte zudem, bei ihrem Bodeneinsatz gegen die radikalislamische Hamas den Gazastreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt zu haben.

"Wir haben Truppen am Boden: Infanterie, Panzer, Kampftechniker", sagte Armeesprecher Conricus. "Sie schlagen zu und feuern auch aus der Luft." Der Fokus liege auf der unterirdischen Infrastruktur der Hamas-Tunnel.

Die israelische Armee erklärte zudem, den Gazastreifen bei ihrer Bodenoffensive in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt zu haben. "Jetzt gibt es einen südlichen Gazastreifen und einen nördlichen Gazastreifen", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Die israelischen Streitkräfte hätten "Gaza-Stadt von der Südküste aus eingekreist". Kurz vor den Angriffen seien die Internet- und Telefonleitungen unterbrochen worden.

Zivilisten könnten weiterhin aus dem nördlichen Gazastreifen und Gaza-Stadt in den Süden flüchten, sagte Hagari weiter, während sich noch 300.000 bis 400.000 Menschen im Norden des Küstenstreifens aufhielten. (AFP/lag)

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Kanzler Scholz: "Wer Juden angreift, greift uns alle an"

  • 06:41 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Menschen in Deutschland angesichts antisemitischer Vorfälle zum "Schutz von Jüdinnen und Juden" aufgerufen. "Wer Juden in Deutschland angreift, greift uns alle an. Deshalb sollten wir uns alle für den Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland einsetzen, da geht es um Zivilcourage", sagte Scholz dem "Mannheimer Morgen" (Montag).

Der Staat schütze jüdische Einrichtungen. "Antisemitismus werden wir nicht akzeptieren. Wir haben glasklare Gesetze: Es ist strafbar, israelische Fahnen zu verbrennen. Es ist strafbar, den Tod von Unschuldigen zu bejubeln. Es ist strafbar, antisemitische Parolen zu brüllen", sagte Scholz weiter. Die Strafverfolgungsbehörden stünden in der Pflicht, solche Verstöße zu ahnden. Sie hätten die nötigen Instrumente und müssten sie konsequent nutzen. "Mein Eindruck ist: Polizeibehörden und Gerichte wissen, was zu tun ist." (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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