Stuttgart - Auf den Autobahnen in Baden-Württemberg hat es sich im vergangenen Jahr deutlich mehr gestaut als 2023.
Nach Angaben des ADAC Württemberg waren es 2024 fast 46.200 Staus - gut 3.300 Staus mehr als im Jahr zuvor. "Die maßgeblichen Stauursachen im letzten Jahr waren Baustellen sowie das gestiegene Verkehrsaufkommen", sagte der Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, Holger Bach, laut Mitteilung.
Im Durchschnitt waren es umgerechnet 126 Staus täglich. Zusammengezählt staute es sich der Bilanz zufolge auf einer Länge von mehr als 100.000 Kilometern. Demnach wurden fast 49.100 Staustunden gemessen, was rund 2046 Tagen entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr waren das rund 6.300 Stunden mehr. Dabei geht es nicht darum, wie lange einzelne Autofahrerinnen und Autofahrer in diesen Staus standen, sondern darum, wie lange sie existierten.
Baustellen sorgen für viele Staustunden
Stau-Hotspot war dem ADAC zufolge erneut ein Abschnitt auf der Autobahn 8 bei Pforzheim mit jeweils rund 2.250 Stunden Stau in beiden Fahrtrichtungen. Grund sei die Dauerbaustelle an der Enztalquerung. Dahinter folgte eine Stelle auf der A5 zwischen Kronau und Bruchsal, wo ebenfalls gebaut wurde. Dort wurden in Fahrtrichtung Karlsruhe knapp 1.500 Stunden Stau gemessen.
Auf dem dritten Platz lag demnach ein Streckenabschnitt auf der A81 zwischen Stuttgart-Feuerbach und dem Dreieck Leonberg, mit rund 1.300 Stunden Stau in Richtung Stuttgart. Grund hierfür waren Arbeiten am Engelbergtunnel, nach ADAC-Angaben der verkehrsreichste Autobahntunnel Baden-Württembergs.
Im insgesamt 1056 Kilometer langen Autobahnnetz im Südwesten gab es im vergangenen Jahr durchschnittlich 52 Baustellen pro Monat gleichzeitig. "Baustellen werden auch 2025 den Verkehr ausbremsen", sagte Bach. "Sie sind jedoch dringend erforderlich, um das in erheblichen Teilen marode Autobahnnetz zu modernisieren."
Staureichster Tag vor Pfingsten
Auch das Verkehrsaufkommen auf den Südwest-Autobahnen ist dem ADAC zufolge gestiegen, um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Reiseverkehr habe sich ebenfalls auf die Gesamtbilanz ausgewirkt. Besonders viel Geduld brauchten Autofahrerinnen und Autofahrer dabei am 17. Mai. Der Freitag vor Pfingsten war der staureichste Tag des Jahres.
Generell sei die Staugefahr unter der Woche an Donnerstagen am höchsten. Montags sei die Staudauer währenddessen am geringsten. "In den letzten Jahren hat sich die Struktur verfestigt, dass sich der Höhepunkt des Pendelverkehrs zwischen Dienstag und Donnerstag abspielt", so Bach. Vor allem läge das am Homeoffice zu Beginn und zum Ende der Arbeitswoche.
Baden-Württemberg liegt im Bundesvergleich mit elf Prozent der Staustunden auf Platz drei in Deutschland. An der Spitze steht erneut Nordrhein-Westfalen mit 35 Prozent, gefolgt von Bayern mit 14 Prozent. © Deutsche Presse-Agentur
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