Karlsruhe - Die Bundesanwaltschaft hat am Oberlandesgericht Stuttgart Anklage gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erhoben.

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Sie wirft den Männern unter anderem die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Nun muss der Staatsschutzsenat in Stuttgart entscheiden, ob und wann es zum Prozess kommt.

Die beiden Syrer sollen sich spätestens im August 2014 in Syrien dem IS angeschlossen haben, so die Bundesanwaltschaft. Ein Beschuldigter habe bewaffnete Patrouillen in besetzten Gebieten durchgeführt und IS-Kämpfer ausgebildet. Der andere sei in leitender Funktion bei der IS-Religionspolizei Hisba tätig gewesen. Beide gehörten nach Angaben der obersten deutschen Anklagebehörde einer bewaffneten Festnahmeeinheit der Terrorgruppe an.

Als Teil dieser Einheit sollen die beiden Männer mutmaßliche Gegner des IS festgenommen und teils gefesselt abtransportiert haben, teilt die Karlsruher Behörde weiter mit. Einmal schlugen sie demnach mit einem Kabel auf einen Mann ein, "weil dessen Ehefrau nicht ausreichend verschleiert war". Dann verschleppten sie den Mann für eine Woche. "In Gefangenschaft wurde er mit hinter dem Rücken gefesselten Händen an der Zimmerdecke aufgehängt und (...) mehrfach mit einer Peitsche oder einem ähnlichen Werkzeug geschlagen."

Beamte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg hatten die Männer im März 2024 im Raum Esslingen festgenommen. Die Beschuldigten sind seitdem in Untersuchungshaft.  © Deutsche Presse-Agentur

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