Stuttgart - Die Fortbildung der Beschäftigten spielt in baden-württembergischen Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle.

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Der Anteil weiterbildungsaktiver Betriebe verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Anstieg von acht Prozentpunkten auf 56 Prozent, wie das Wirtschaftsministerium in Stuttgart unter Berufung auf eine Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) mitteilte.

Ressortchefin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte, es sei eine positive Nachricht, dass der Anteil weiterbildungsaktiver Betriebe im Land erstmals wieder so hoch sei wie vor der Corona-Pandemie (56 Prozent). Baden-Württemberg liege damit außerdem über dem bundesweiten Durchschnitt von 49 Prozent. Am häufigsten wurden für die betriebliche Weiterbildung im vergangenen Jahr externe Kurse genutzt (90 Prozent). Es folgen die Weiterbildung am Arbeitsplatz (80 Prozent), interne Kurse (71 Prozent), die Teilnahme an Vorträgen, Fachtagungen und ähnlichem (63 Prozent) und das selbstgesteuerte Lernen (47 Prozent). Alle Formen der Weiterbildung konnten in den letzten Jahren einen Zuwachs verzeichnen, wie das Ministerium weiter mitteilte.

Mit Weiterbildung gegen Jobverlust

Die CDU-Politikerin sagte, trotz der Meldungen über Entlassungen gelte noch immer, dass in vielen Branchen Betriebe händeringend nach qualifizierten Beschäftigten suchten. Gerade in Anbetracht dieses Fachkräftemangels, auch aufgrund der demografischen Entwicklung, sei die regelmäßige gezielte Weiterbildung umso wichtiger. Von ihr profitierten nicht nur die Betriebe. Auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land sei regelmäßige Weiterbildung wichtig, um in einer dynamischen Arbeitswelt Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. So könne durch gezielte Weiterbildung ein drohender Jobverlust vermieden oder die Suche nach einer neuen Stelle ungemein erleichtert werden.

Die Ergebnisse der Studie zeigen nach Aussage des Wirtschaftsministeriums aber auch, dass Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau weiterhin seltener an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen als Höherqualifizierte. Die Weiterbildungsquote der Frauen liege weiterhin über jener der Männer.

Die Erhebung beruht auf dem IAB-Betriebspanel. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit. Das Betriebspanel ist eine jährliche repräsentative Befragung von gut 15.000 Betrieben aller Wirtschaftszweige und Branchen. Es liefert Informationen zu Produktivität, Personalstrukturen, Tarifbindung, Aus- und Weiterbildung sowie andere Kenngrößen in deutschen Betrieben. Für die Studie wurden Daten für den Südwesten ausgewertet.  © Deutsche Presse-Agentur

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