Berlin - Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey ist mit der Nachfolgelösung für das sogenannte 29-Euro-Ticket für den Berliner Nahverkehr zufrieden.

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"Ich halte die nun in dieser schwierigen Situation gefundene Lösung für einen klugen und guten Weg", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Zum einen werde der Vertrauensschutz der Kundinnen und Kunden gewährleistet. "Außerdem werden im Land durch die Nutzung der Bundesförderung Mittel gespart. Und es besteht die Chance, dass viele beim Deutschlandticket bleiben", betonte die Senatorin.

Land zahlt die Differenz

Inhaber des sogenannten Berlin-Abos werden derzeit nach und nach auf das sogenannte Deutschlandticket übertragen. Die Differenz zwischen den jeweiligen Monatspreisen - das Berlin-Abo kostete 29 Euro pro Monat, das Deutschlandticket ab Januar monatlich 58 Euro - übernimmt das Land.

Bis zum Ende der jeweils einjährigen Vertragslaufzeit könnten die Kundinnen und Kunden somit für 29 Euro bundesweit in Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs unterwegs sein.

Das 29-Euro-Ticket war im Juli eingeführt worden und galt - anders als das Deutschlandticket - nur für den Berliner Stadtverkehr. Im Rahmen der Haushaltskürzungen hat der Senat das Angebot nach wenigen Monaten wieder abgeschafft.

Einsparungen deutlich geringer

Der Senat spart durch den Kompromiss rund 30 Millionen Euro und damit deutlich weniger als geplant. "Ich finde, ein zweistelliger Millionenbetrag ist trotzdem noch ein substanzieller Sparbetrag", sagte Giffey. Er sei nicht so hoch, wie man das am Anfang in den zuständigen Senatsverwaltungen kalkuliert habe. "Aber jeder Betrag zahlt auf die Konsolidierung ein."

Sie selbst habe von Anfang an für das 29-Euro-Ticket gekämpft, das eine konkrete Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger gewesen sei. "Aber ich habe auch für gebührenfreie Kitas gekämpft, für das kostenfreie Schülerticket für 300.000 Kinder und Jugendliche in Berlin, für das Sozialticket und für das gebührenfreie Mittagessen in Kitas und Schulen", sagte Giffey. "Und wenn man sich entscheiden muss, was von diesen Dingen nicht mehr geht, dann war für mich klar: Ich entscheide im Sinne der Kinder und der Familien."

Giffey: ÖPNV-Angebot sucht in Deutschland seinesgleichen

Trotz der seit Monaten andauernden Probleme bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) lobte die Senatorin das Angebot im öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt. "Man muss auch sagen, wir haben in Berlin ein Angebot im Minutentakt, das in Deutschland seinesgleichen sucht", betonte sie. "Ich bin froh, dass wir jetzt einen konkreten Lieferplan bei den neuen U-Bahnen haben und dass wir zwischen 2025 und 2027 rund 500 neue Wagen im gesamten Streckennetz haben werden."

Hauptgrund für die hohe Verspätungsquote bei der BVG ist der überalterte Fuhrpark. Die Lieferung der neuen Fahrzeuge verzögert sich seit Jahren und soll nun im kommenden September beginnen. BVG-Chef Henrik Falk hatte zuletzt betont, bevor das Angebot in Berlin weiter wachsen könne, müsse es zunächst stabilisiert werden. Dafür hat sich das Unternehmen nun bis 2027 Zeit gegeben.

"Wenn man in schwierigem Fahrwasser ist, dann ist eine stabile Serviceleistung erstmal das Wichtigste", betonte Giffey, die auch Vorsitzende im BVG-Aufsichtsrat ist. "Wir sagen aber ausdrücklich nicht: Stabilität statt Wachstum." So werde das Angebot auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Senatorin verwies auf die geplanten Verlängerungen der U-Bahn-Linien U3 und U7. "Das alles geht nicht von heute auf morgen, aber wir bleiben dran."  © Deutsche Presse-Agentur

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