Berlin - Lösungen statt Parteienstreit: Mitten im Wahlkampf wirbt die Initiative "Werkstatt der Mutigen" dafür, mit Allianzen von Politikern und Bürgern vor Ort pragmatisch Probleme zu meistern und die Kommunen zu stärken.
In einer Zeit mit schwindendem Vertrauen in den Staat könne Zusammenarbeit in Kommunen Vorbild sein, heißt es in einem "Manifest für regionales Gestalten".
Das Papier stand bei einem Treffen engagierter Bürger mit Bundestagsbewerbern in Berlin zur Debatte. Ziel war dort auch, sich über Vorzeigeprojekte auszutauschen, etwa eine Bürgerenergiegenossenschaft in Thüringen, ein Projekt gegen Jugendarbeitslosigkeit in Mannheim oder Ideen gegen Einwohnerschwund in der Westlichen Börde in Sachsen-Anhalt.
Die Initiatoren verweisen auf Umfragewerte, wonach neun von zehn Bürgern sich eine lösungsorientierte, parteiübergreifende Zusammenarbeit wünschen. Auf lokaler Ebene klappe es oft, ungewöhnliche Allianzen zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft zu schmieden, heißt es in dem Manifest.
Mehr Einfluss, mehr Geld, mehr Freiräume
Konkret werden darin mehr Einfluss, mehr Geld und mehr Freiräume für Kommunen gefordert. Lokales Wissen müsse direkter in die Bundespolitik einfließen. Die Kommunen sollten gute Lösungen häufiger "gegenseitig kopieren".
Letztlich brauche Deutschland "eine Staatsreform", heißt es weiter. "Die Kommunen sollten Ausgangspunkt dieser Reformen sein. Denn vor Ort zeigt sich, ob der Staat handlungsfähig und bürgernah ist."
Zu dem Netzwerktreffen in Berlin waren 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Regionen in ganz Deutschland und 50 Kandidatinnen und Kandidaten diverser Parteien zur Bundestagswahl geladen. In nächster Zeit sollen 50 regionale Werkstätten folgen. Hinter der Initiative steht die gemeinnützige Project Together GmbH. © Deutsche Presse-Agentur
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