Berlin - Mit Blick auf das im Wahlkampf vorherrschende Thema Migration startet das Netzwerk Neue Deutsche Organisationen (NDO) eine Kampagne gegen Rassismus.

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Für Menschen mit Einwanderungsgeschichte sei Rassismus keine abstrakte Gefahr, sondern eine konkrete, sagte die Co-Vorsitzende der NDO, Sheila Mysorekar. "Es gab Zeiten, da wurde von "Wehret den Anfängen" gesprochen", ergänzte der Co-Vorsitzende Karim El-Helaifi - "Wir sind weit darüber hinaus." Die Kampagne steht unter dem Motto "Nie wieder ist am 23. Februar", dem Tag der Bundestagswahl.

Wahlkampf auf dem Rücken marginalisierter Gruppen

Seit langem werde auf dem Rücken marginalisierter Gruppen Wahlkampf gemacht. "Es geht eigentlich nur noch um Migration, als hätten wir keinen Wohnungsmangel, keinen Pflegenotstand", sagte Mysorekar. Die NDO legten einen Forderungskatalog vor, darunter eine Strategie gegen Rassismus, die Absicherung zivilgesellschaftlicher Strukturen und ein Recht auf Teilhabe.

Es gebe "jede Menge Positionen und Narrative, die wir aus rechtsextremen Kreisen kannten, die aber jetzt auch bei bürgerlichen Parteien zu sehen sind"., etwa dass über den Entzug der Staatsbürgerschaft diskutiert werde, kritisierte Mysorekar.

"Keine Deutschen zweiter Klasse"

Mit der Kampagne wollen die NDO die Wählerinnen und Wähler auffordern, ihre Perspektive in Betracht zu ziehen. "Wir sind Deutsche aus Einwanderungsfamilien, keine Deutschen zweiter Klasse", betonte Mysorekar. "Wir sprechen für sehr viele, unterschiedliche Organisationen, die alle die gleiche Befürchtung haben", sagte El-Helaifi.

Die neuen deutschen Organisationen sind ein bundesweites Netzwerk, das nach eigenen Angaben aus mehr als 200 Vereinen, Organisationen und Projekten besteht. Dazu gehören beispielsweise die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und die Türkische Gemeinde in Deutschland. Die Mitglieder sind Menschen mit Einwanderungsgeschichte und "anderen dialogsuchenden Engagierten", wie es auf der Website heißt. Sie sehen sich als Bewegung gegen Rassismus und für ein inklusives Deutschland.  © Deutsche Presse-Agentur

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