Berlin/ Potsdam / Schwerin - Die Zahl der Organspenden ist im Nordosten Deutschlands deutlich zurückgegangen.
Aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden vergangenes Jahr 185 Organe ins In- und Ausland gespendet, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilte. Die meisten Spender (42) und Organe (98) kamen aus Berlin. Im Jahr 2023 waren es in der gesamten Region noch 317 Organe.
Im Jahr 2024 spendeten 76 Menschen aus der Region nach ihrem Tod ein Organ, im Jahr 2023 waren es 107. Minimal gestiegen ist laut DSO die Zahl der Organtransplantationen innerhalb der Bundesländer. 2023 waren es in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern 272, im Jahr 2024 waren es 223. Die Angaben für 2024 sind vorläufig, es könne noch leichte Änderungen geben, sagte eine Sprecherin.
Tausende stehen auf der Warteliste
Deutschlandweit wurden 2024 insgesamt 2.854 Organe gespendet. "Damit wurde bundesweit insgesamt 2.902 schwer kranken Patientinnen und Patienten durch ein oder mehrere Organe eine bessere Lebensqualität oder sogar ein Weiterleben geschenkt", so der DSO. Gleichzeitig stünden immer noch 8.260 Menschen auf der Warteliste.
In keiner anderen deutschen Region war die Zahl der gespendeten Organe und der Organspender so gering wie im Nordosten. Allein in Nordrhein-Westfalen etwa gab es 168 Organspender und 495 gespendete Organe. Mehr Organe wurden nur in Norddeutschland (Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) gespendet - insgesamt waren es 512.
Transplantationen seien nur möglich, wenn Menschen bereit seien, Organe nach ihrem Tod zu spenden, erklärte DSO-Vorstand Axel Rahmel. "Es ist daher eine unerträgliche Situation, dass wir zwar die medizinischen Möglichkeiten haben, Leben zu retten, uns aber die Organe dafür fehlen." © Deutsche Presse-Agentur
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