Berlin/Dresden - Immer mehr Senioren in Sachsen sind auf den Sozialstaat angewiesen. Während im September 2023 noch 17.835 Senioren die Grundsicherung im Alter bezogen, waren es ein Jahr später schon 19.300, gab das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit Verweis auf Zahlen des Statistischen Bundesamts bekannt.

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Im Vergleich zu 2015 habe sich die Zahl fast verdoppelt (11.340). Das BSW hatte die Zahlen im Bundestag erfragt.

"Altersarmut erreicht ein trauriges Allzeithoch in Sachsen. Und das ist nur die Spitze des Eisberges, die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher, da viele Senioren aus Scham keine Gelder beantragen", sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland habe eines der leistungsschwächsten Rentensysteme in Europa. Das Rentenniveau liegt rund zehn Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt.

"Deshalb fordern wir eine Volksabstimmung über die Rente. Die Deutschen sollten die Möglichkeit bekommen, über die Einführung einer Rente nach österreichischem Vorbild abstimmen zu können", betonte Wagenknecht. Wenn ein langzeitversicherter Rentner in Österreich im Schnitt über 800 Euro im Monat mehr bekomme, müsse das auch hierzulande möglich sein.

Die Deutsche Rentenversicherung bestätigte die Differenz zu Österreich nicht. "Nach einer Sonderauswertung für 2022 belief sich der Unterschied auf rund 500 Euro", teilte ein Sprecher der Rentenversicherung mit. Zudem setzte er die für Sachsen genannten Zahlen ins Verhältnis. Laut Rentenatlas habe es 2024 etwas über 1,1 Millionen Altersrentner im Freistaat gegeben. "Damit liegt die Grundsicherungsquote in Sachsen bei unter zwei Prozent".  © Deutsche Presse-Agentur

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