Erfurt - Die Zahl der unbesetzten Hausarztpraxen in Thüringen steigt seit einigen Jahren. Das geht aus Zahlen der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, die der dpa vorliegt.
Danach waren 2018 im Freistaat 43 Hausarztstellen offen, fünf Jahre später waren es mit 95 bereits mehr als doppelt so viele. Nach Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung waren im August 2024 dann schon 112 Hausarztstellen zu besetzen.
"Wenn in Thüringen inzwischen etwa 100 Hausärzte fehlen, dann ist das eine katastrophale Situation", erklärte
Regionale Unterschiede bei fehlenden Hausärzten
In Thüringen steht auch bei Hausärzten wie in vielen anderen Bereichen ein Generationswechsel an. Mediziner, die in den Ruhestand gehen, finden für ihre Praxen nicht immer Nachfolger, die sich selbstständig machen wollen. Eine Reihe von Medizinern ist in medizinischen Versorgungszentren angestellt.
Nach den Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung gibt es beim Bedarf an Hausärzten große regionale Unterschiede. So waren im vergangenen Sommer beispielsweise in Eisenach 13 Hausarztstellen zu vergeben, im Geraer Umland sowie der Region Hildburghausen jeweils zehn. Im Weimarer Land, der Region Mühlhausen, Bad Salzungen oder Nordhausen sowie den Städten Erfurt und Jena gab es beispielsweise keinen Bedarf. © Deutsche Presse-Agentur
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