Wiesbaden - 39 der 421 hessischen Kommunen haben gegen ihren Bescheid zur Feststellung ihrer amtlichen Bevölkerungszahl Widerspruch eingelegt.
Das Statistische Landesamt in Wiesbaden hatte die Bescheide nach eigenen Angaben im vergangenen November auf Basis der Volkszählung Zensus 2022 verschickt. Die 39 Widersprüche würden geprüft und voraussichtlich bis Ende März beantwortet, hieß es weiter.
Bereits im Juni 2024 hatte das Landesamt mitgeteilt, dass die hessische Bevölkerung weniger stark gewachsen sei als zuvor angenommen. In Hessen lebten demnach zum Stichtag 15. Mai 2022 rund 6,21 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 war noch von 6,37 Millionen Einwohnern ausgegangen (Stand: 30. Juni 2022). Hessens Bevölkerungszahl wurde daher um 2,6 Prozent nach unten korrigiert.
Protest von Hanau und Gießen
Auch in zahlreichen Kommunen wurden die amtlichen Einwohnerzahlen gesenkt. Dagegen wehren sich unter anderem die Städte Hanau und Gießen. Das neue Zensus-Ergebnis kann für Kommunen zu finanziellen Einbußen führen.
Die Abweichungen der Zahlen von 2011 und 2022 ergaben sich nach früheren Angaben der Statistiker etwa durch den Einfluss von Fluchtbewegungen auf die melderechtliche Erfassung. Viele ausländische Einwohnerinnen und Einwohner meldeten sich bei der Rückkehr in die Heimat nicht ab. Nun teilte das Landesamt zudem mit: "Darüber hinaus können auch die mit der Corona-Pandemie verbundenen Beschränkungen das Meldeverhalten beziehungsweise die Meldemöglichkeiten von Wanderungen beeinflusst haben." © Deutsche Presse-Agentur
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