Frankfurter Weihnachtsmarkt: Die GEMA-Gebühren sind zuletzt so stark gestiegen, dass Städte wie Leipzig ganz auf Musik auf dem Weihnachtsmarkt verzichten. In Frankfurt aber wird alles sein wie immer.
Die Stadt Leipzig verzichtet in diesem Jahr gänzlich auf Musik auf ihrem Weihnachtsmarkt, und in Hannover soll es festliche Klänge während der vier Wochen Weihnachtsmarkt nur gelegentlich geben. Nur auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt wird alles so sein wie in den vergangenen Jahren. Die Gäste des Marktes erlebten eine festliche Stimmung mit Musik wie in den Vorjahren. Das hat Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) am Donnerstagabend den Stadtverordneten im Römer mitgeteilt. Es wird demnach fast so sein wie immer.
Mathias Pfeiffer von der Fraktion BFF-BIG hatte in der Fragestunde von der Stadtregierung wissen wollen, wie Frankfurt auf die zuletzt stark gestiegenen GEMA-Gebühren reagiert habe und ob die Stadt bereit sei, die zu zahlen. Oder, wollte Pfeiffer wissen, "müssen Schausteller und Besucher des Frankfurter Weihnachtsmarktes befürchten, in diesem Jahr ohne eine festliche musikalische Untermalung seitens des Veranstalters auskommen zu müssen?" Im vergangenen Jahr hätten sich die Gebühren auf rund 40.000 Euro erhöht, teilte Pfeiffer mit. Frankfurt habe deshalb angekündigt zu erwägen, vor Gericht zu ziehen. Oder habe man mit der Gesellschaft verhandeln können, wollte der Stadtverordnete wissen. Schließlich hatten sich Hessischer und Deutscher Städtetag an die Musik-Verwertungsgesellschaft gewandt, damit Weihnachtsmärkte wie bisher stattfinden können.
Wie Oberbürgermeister Josef jetzt mitteilte, sind die Bemühungen des Deutschen Städtetags "auf eine reduzierte Anpassung der GEMA-Gebühren ohne positives Ergebnis verlaufen". Die städtische Tourismus und Congress GmbH müsse als Veranstalterin des Marktes die festgelegten Tarife zahlen. Allerdings werde versucht, "verstärkt GEMA-freie Musikstücke bei den auftretenden Chören darbieten zu lassen". © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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