Aschaffenburg/München - Der mutmaßliche Gewalttäter von Aschaffenburg hatte eine gerichtlich bestellte Betreuerin.
Das sagte Bayerns Innenminister
Es müsse nun überprüft werden, nach welchen Kriterien solche Menschen wieder aus einer Klinik lassen werden, "weil wir sehen, wie gefährlich die Situation sein kann". In den Kliniken würden Prognosen von Psychiatern angestellt, wie gefährlich jemand ist, sagte Herrmann, und wann sie entlassen werden könnten.
Bei Ausländern plädierte der Minister für die Möglichkeit, sie direkt aus der Unterbringung ins Ausland abschieben zu können. Dies funktioniere aber derzeit beispielsweise mit Afghanistan nicht.
"Wir überlegen generell, die Frage der psychiatrischen Unterbringung zu überprüfen", sagte er. Pro Jahr weise die Polizei etwa 20.000 Menschen in eine psychiatrische Betreuung ein, davon würden rund 8.000 Menschen als fremdgefährdend eingeschätzt. Ob Herrmann von bayerischen oder bundesweiten Zahlen sprach, blieb unklar.
Der mutmaßliche Täter von Aschaffenburg soll am Mittwochmittag in einem Park der Stadt an der Landesgrenze zu Hessen einen zweijährigen Jungen marokkanischer Herkunft und einen 41-jährigen Deutschen getötet haben - völlig unvermittelt und gezielt, wie Herrmann schilderte.
Zudem soll der Afghane ein zweijähriges Mädchen aus Syrien nach bisherigen Erkenntnissen dreimal im Halsbereich mit dem Küchenmesser verletzt haben. Ein 72-jähriger Deutscher erlitt multiple Verletzungen im Thoraxbereich. Eine 59 Jahre alte Erzieherin brach sich in dem Tumult einen Arm. Die Hintergründe der Attacke sind bisher ungeklärt. © Deutsche Presse-Agentur
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