Nach 16 Jahren: Zum Abschied vor der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat Volker Jung einen stärkeren Einsatz für die Demokratie gefordert und Menschen, die überzeugend ihren Glauben leben.

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Der scheidende Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, hat die Rolle der Kirchen für die Stärkung der Demokratie hervorgehoben, aber auch mehr Einsatz für die Demokratie gefordert. Denn sie sei die Staatsform, "die allen Menschen gleiche Rechte einräumt und zu einem Miteinander verpflichtet", sagte Jung in seinem letzten Bericht vor der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die noch bis Freitag im Dominikanerkloster in Frankfurt zusammenkommt. Jung wird nach 16 Jahren als Kirchenpräsident zum Jahresende aus dem Amt scheiden. Seine designierte Nachfolgerin ist Christiane Tietz.

Jung nutzte den traditionellen Bericht des Kirchenpräsidenten vor den Delegierten, um Bilanz zu ziehen und Ausblick zu geben. Er warnte, zu stark über die schwindende Religiosität in der Gesellschaft zu klagen. Es brauche vielmehr Menschen und eine Kirche, die "ihren Glauben überzeugt und überzeugend lebt", forderte der 64 Jahre alte Theologe. Seiner Ansicht nach kommt es zudem darauf an, dass "Menschen Kirche als stärkende Gemeinschaft, die ein sicherer Ort für alle ist, erfahren", als Gemeinschaft für alle.

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Eingehend äußerte er sich zum Missbrauch und zur sexualisierten Gewalterfahrung in der Kirche. 2010 sei die besonders in den Blick geraten. Das sei "sehr schmerzlich, aber extrem wichtig" gewesen. Seither sei viel passiert. Bestimmt nicht in allen Fällen sei es gelungen, den Betroffenen gerecht zu werden. Doch es werde intensiv daran gearbeitet, dass Kirche und diakonische Einrichtungen "sichere Orte" sind.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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