Redefin/Schwerin - Nach dem Tod eines Pferdes auf einer Koppel in Redefin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) weisen Genproben auf einen Hund als Verursacher hin.
"Mittlerweile hat uns das Ergebnis der Genproben erreicht", erklärte Agrarminister Till Backhaus (SPD). "Demnach konnten zwei der drei genommenen Proben eindeutig der Familie Canis familiaris (Hund) zugeordnet werden."
Bei dem Vorfall vor mehr als einer Woche waren ein drei Jahre altes Pferd getötet und zwei weitere verletzt worden. Danach war über einen möglichen Wolfsangriff spekuliert worden. "Leider gab es auch gleich vorschnelle Meinungsäußerungen, die auf keinen Fakten fußten", kritisierte nun Backhaus.
An dem toten und den verletzten Pferden seien zuvor keine Bissspuren festgestellt worden, die auf ein Geschehen im Zusammenhang mit einem Wolf hindeuteten. "Auch Fotofallen ergaben bisher keinen Hinweis darauf, dass sich ein oder mehrere Wölfe in der Nähe des Vorfalls befinden."
Seitenhieb in Richtung Opposition
Einen Seitenhieb in Richtung Opposition im Schweriner Landtag konnte sich Backhaus unterdessen nicht verkneifen: "Ein interessanter Fotobeleg liegt uns allerdings vor. Er stammt von einem hinlänglich bekannten Landtagsabgeordneten in einem Wolfskostüm vor dem Ortsschild von Redefin." Ein entsprechendes Video hatte der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener, im Internet veröffentlicht.
"Ich teile die Sorge der Menschen im ländlichen Raum um ihre Tiere und auch um ihre Kinder. Aber ich warne davor, diese Ängste zu politischen Zwecken zu missbrauchen", wurde Backhaus zitiert. Man arbeite an der Verbesserung des Wolfsmonitorings und werde auch weiter genau hinsehen, was sich in und um Redefin tue.
Vor einer Woche hatte Backhaus mitgeteilt, dass sich das Pferd möglicherweise im Rahmen einer starken Beunruhigung massiv selbst verletzt habe. Dafür würden über den Körper des Pferdes verteilte Hämatome sprechen. © Deutsche Presse-Agentur
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