Göttinge/Hildesheim - Bei Demonstrationen am Samstag sind in Göttingen sechs Polizisten leicht verletzt worden.

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Die Zahl ist damit höher als zunächst angenommen, wie die Polizei mitteilte. Am vergangenen Samstag sprachen die Beamten noch von drei Verletzten. Die Polizei leitete mehr als ein Dutzend Ermittlungsverfahren ein.

Rund 7.000 Menschen demonstrierten am Samstag in der südniedersächsischen Stadt gegen eine Kundgebung der sogenannten Querdenker-Szene. An dem Tag sprach die Polizei noch von 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zur Querdenker-Versammlung kamen demnach rund 140 Menschen. Auch in einer anderen Stadt im Süden Niedersachsens gingen viele Menschen auf die Straße.

Sitzblockaden, Flaschenwürfe und 20 Ermittlungsverfahren

In Göttingen gab es zudem Sitzblockaden gegen die Querdenker-Versammlung, teilweise mit um die 1.000 Menschen. Dabei kam es den Angaben nach immer wieder zu Zusammenstößen mit der Polizei. Sechs Polizisten erlitten dabei leichte Verletzungen wie Prellungen. Die Beamten waren mit rund 1.500 Einsatzkräften im Einsatz. Ein Demonstrant wurde zwischenzeitlich festgenommen, eine Demonstrantin durch einen Flaschenwurf leicht verletzt.

Teilnehmer der Querdenker-Demo seien zudem mit Pyrotechnik, Farbbeuteln, Eiern oder Flaschen beworfen worden. Wegen in Brand gesetzter Mülltonnen und Barrikaden war auch die Feuerwehr im Einsatz. Bei einem Autokorso der Querdenker wurden später zwei Autos durch das Werfen von Gegenständen beschädigt.

Insgesamt leitete die Polizei bisher 20 Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung von Polizeiautos.

8.000 Demonstranten in Hildesheim

Rund 8.000 Menschen demonstrierten am Samstag in Hildesheim gegen die gemeinsame Abstimmung von Union, FDP und AfD für einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik. Auch diese Zahl war damit größer als zunächst angenommen. Kurz nach Beginn der Veranstaltung hatte die Polizei noch von 4.000 Menschen gesprochen.

Weitere Demos mit mehreren Tausend Teilnehmern gab es am Wochenende in Niedersachsen zudem in Bremen, Oldenburg oder Braunschweig. Hintergrund der Proteste ist, dass CDU und CSU am Mittwoch im Bundestag gemeinsam mit Stimmen von AfD, FDP und fraktionslosen Abgeordneten einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedeten. Erstmals beschaffte die AfD dabei im Plenum eine Mehrheit.  © Deutsche Presse-Agentur

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