Die CDU Oberberg hat ihren Bundestagsabgeordneten Carsten Brodesser zum nunmehr dritten Mal als Kandidaten für die bald anstehende Bundestagswahl aufgestellt.
Und das mit einer stattlichen Mehrheit von 91,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. Von den 139 Stimmberechtigten stimmten 125 für Brodesser, zwei enthielten sich und zwölf stimmten gegen ihn. Die Versammlung applaudierte im Stehen und Brodessers Frau Mona gehörte zu den ersten Gratulanten, die ihren Mann in die Arme schloss.
Die Aufstellungsversammlung der CDU-Oberberg fand statt im Krawinkelsaal in Bergneustadt, wo schon zuvor der Kreisparteitag der Christdemokraten stattgefunden hatte. Bevor die Stimmzettel verteilt wurden, hatte Brodesser eine flammende Rede gehalten und dabei von seiner Arbeit als Parlamentarier mit den Schwerpunkten Wirtschaft sowie Menschenrechte und humanitäre Bildung berichtet. Der 57-jährige Lindlarer untermauerte einmal mehr, dass es ihm ein Anliegen ist, auch und immer wieder an die Menschen in der Gesellschaft zu denken, denen es nicht so gut geht. Nach zwei Wahlzeiten in Berlin sagt Brodesser, dass es die "Königsdisziplin" sei, das Volk zu vertreten.
20.000 Briefe aus dem Oberbergischen bekommen
In den vergangenen sieben Jahren in Berlin habe er aus dem Oberbergischen mit seinen 275.000 Bewohnern 20.000 Briefe mit den unterschiedlichsten Anliegen bekommen. Schmunzelnd und nicht ganz ernst gemeint war der Nebensatz, dass er zu einigen der Schreiber eine regelrechte Brieffreundschaft entwickelt habe. Aber das gehört für Brodesser auch dazu.
Mit Blick auf das kommende Parlament und den Regierungsanspruch der CDU lässt er sich zu keiner Koalitionsaussage hinreißen, hält das auch für besser, wenn die CDU sich auf sich konzentriert. Und wenn es am Ende um einen Junior-Partner geht, sieht er trotz des Ärgers darüber, dass die FDP bei der Vorratsdatenspeicherung mit Hinblick auf die Überwachung von mutmaßlichen Attentätern nicht mitziehe, bei den Liberalen immer noch die meisten Schnittmengen. Aber erst einmal solle die CDU auf sich schauen.
Im Rahmen des abgehaltenen Parteitags hatte der Kreisvorsitzende Brodesser von steigenden Mitgliederzahlen berichtet. Die CDU profitiere von dem Trend, dass sich wieder mehr Menschen in der Politik engagieren wollten. "Wir als CDU haben Konjunktur", so Brodesser. 1600 Mitglieder sind es aktuell. 240 von ihnen bekleiden ein Amt, sei es als sachkundiger Bürger oder als Mitglied in einem Stadt- oder Gemeinderat.
Bei der im Herbst 2025 stattfindenden Kommunalwahl hat die CDU große Ambitionen bei der Besetzung der neun freiwerdenden Bürgermeisterposten. Die meisten CDU-Kandidaten sind bereits benannt, genau wie Kreisdirektor Klaus Grootens als Bewerber für den Landratsposten und möglicher Nachfolger von CDU-Mann Jochen Hagt. Der Kreishauschef sagte in einem Grußwort, dass es nach der Bundestagswahl nicht darum gehen werde, einige Aufgaben zu lösen, sondern darum, "unser Land neu aufzustellen." © Kölner Stadt-Anzeiger
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