2024 war in der Gemeinde Marienheide jede Menge los. Anfang Februar stellte die CDU mit Sebastian Heimes ihren Bürgermeisterkandidaten vor – geht es nach den Christdemokraten, soll er das Erbe von Stefan Meisenberg antreten, der Ende Oktober in den Ruhestand geht. Ob es weitere Bewerber um das Amt des Bürgermeisters geben wird, steht noch nicht fest.
Ein Problem, mit dem sich die Verwaltung herumschlagen musste und für das es wohl auch 2025 keine Lösung geben wird, ist der Fachkräftemangel. Neue, geeignete Mitarbeiter zu finden und zu halten, sei schwierig, so Meisenberg.
Fachkräftemangel auch in Marienheide
Mit einer Vereinbarung zum mobilen Arbeiten will sich das Rathaus als attraktiver Arbeitgeber darstellen. Das Thema Flüchtlingsunterkünfte beschäftigte nicht nur die Verwaltung, sondern auch viele Bürger. Rund 100 von ihnen nahmen im Februar an einer Infoveranstaltung im Rathaus teil. Auf Kritik stieß der geplante Container zwischen Leppestaße und Landwehrstraße.
Dieser Standort ist jetzt erst einmal vom Tisch, weil die Gemeinde Immobilien zur Unterbringung erwerben konnte. "Momentan haben wir eine Reserve", sagte Meisenberg vor wenigen Tagen im Gespräch mit unserer Zeitung.
Arbeiten an der Bahnstrecke Marienheide-Köln 2024
Nach einem Geheimtreffen von Rechtspopulisten in Potsdam gingen 2024 in ganz Deutschland Menschen auf die Straße, auch in Marienheide. Ein Dauerärgernis ist die RB25. Bis Mitte April 2024 war die Bahnverbindung zwischen Marienheide und Köln wegen Bauarbeiten gesperrt, die vorgesehene Wiedereröffnung der Strecke Marienheide-Meinerzhagen wurde jedoch mehrfach verschoben.
Stand jetzt soll sie im Mai wieder in Betrieb gehen. Immerhin ging im Februar 2024 die Mobilstation Marienheide in Betrieb. Gut angenommen wurde das neue Anruf-Taxi-System "Monti", das neue Car-Sharing nutzen aber nur wenige.
Eine wichtige Rolle spielt in Marienheide das Schützenwesen. Um so größer war die Verwunderung, dass die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gimborn im Juni erstmals in ihrer langen Geschichte keinen König krönen konnte, weil niemand auf den Vogel schoss.
Müllenbach feierte 850 Jahre
Im Juli feierte Müllenbach seinen 850. Geburtstag. Ein freudiges Ereignis war auch die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Kalsbach im September. "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", so kommentierte der Bürgermeister die Verzögerung der Fertigstellung und die auf 2,4 Millionen Euro gestiegenen Baukosten.
Bereits im Mai 2024 hatte die Löschgruppe Kempershöhe ihr erweitertes Gerätehaus eingeweiht. Etwas leiser geworden ist es beim Thema Glasfaserausbau. Neben dem Unternehmen "Unsere Grüne Glasfaser", die 90 Prozent der Haushalte anschließen wollen, wirbt auch die Telekom-Tochter "GlasfaserPlus" um Kunden.
Ein Projekt, das Marienheide seit Jahren beschäftigt und weiter beschäftigen wird, ist der Umbau des Ortskerns im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts. Im Juli stellten zwei Landschaftsarchitektinnen einen Entwurf für die Umgestaltung des Heier Platzes und des Dr.-Oscar-Kayser-Platzes vor.
Ärger im Förderschulzweckverband
Aus der Politik gab es Lob dafür. Für Diskussionen sorgte allerdings eine vorgesehene Wasserlandschaft – hier befürchten einige Kommunalpolitiker hohe Folgekosten. Mehrere langjährige Mitglieder der Unabhängigen Wähler traten im Streit darüber aus der UWG aus.
Knatsch gab es auch in einer Sitzung des Förderschulzweckverbandes. Marienheide ist dort vertreten, ebenso wie andere oberbergische Kommunen. Die Marienheider Verwaltung wollte die Satzung ändern, weil man sich durch die jetzige Regelung finanziell benachteiligt war. Doch die anderen Kommunen lehnten das einhellig ab.
Große Fortschritte gab es am Heilteichgelände, das sich zu einem neuen Treffpunkt entwickeln soll. Den neuen Spielplatz konnten die Grundschüler probeweise schon einmal testen. Im Mai 2025 soll das Gelände mit einem großen Fest eingeweiht werden.
Ein Meilenstein – zumindest aus Sicht der Verwaltung – war auch der neue Flächennutzungsplan , der nach jahrelanger Vorarbeit verabschiedet wurde. Er liefert die Grundlage für die künftige Entwicklung der Gemeinde bis 2040.
Größter Arbeitgeber in Marienheide ist die Firma Rüggeberg. Auch sie hat im Ort kräftig investiert, der bau einer neuen Lagers für Rohwaren soll rund zehn Millionen Euro kosten und Anfang 2025 in Betrieb gehen. Im November 2024 gingen Mitarbeiter der Firma Rüggeberg nach einem Aufruf der IG Metall mit einem Warnstreik auf die Straße, um für eine Tariferhöhung in der Metall- und Elektroindustrie zu kämpfen.
Bislang gab es in Marienheide nur wenige Angebote für Jugendliche. Doch das soll sich ändern. Mit Unterstützung der Hertie-Stiftung wurde im Mai 2024 ein Jugendforum durchgeführt, an dem rund 40 Mädchen und Jungen und 30 Erwachsene teilnahmen. Die Jugendlichen erstellten eine Wunschliste, ganz oben rangierte ein Treff im Ortskern. Denn das Jugendzentrum Blue Planet ist zwar geräumig und gut ausgestattet, der Standort innerhalb der Gesamtschule ist jedoch alles andere als ideal.
Neues Jugendzentrum am Dr.-Oscar-Kayser-Platz
Ende 2024 beschloss der Rat deshalb, ein neues Jugendzentrum am Dr.-Oscar-Kayser-Platz zu installieren, in den Räumen eines leerstehenden Ladenlokals. Geht alles glatt, soll dieses Jugendzentrum in der zweiten Jahreshälfte 2025 in Betrieb gehen.
Mit einem tragischen Todesfall neigte sich das Jahr 2024 zu Ende. Ende November war auf einem Campingplatz an der Bruchertalsperre ein Feuer ausgebrochen. Als die Feuerwehr einen komplett niedergebrannten Wohnwagen durchsuchte, stieß sie auf einen verkohlten Leichnam. © Kölner Stadt-Anzeiger
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