Um kurz vor 2 Uhr meldete die Stadt Köln Vollzug: Die Weltkriegsbombe, die am Dienstagabend in der Nähe des Uni-Centers an der Luxemburger Straße gefunden wurde, ist erfolgreich entschärft worden.
Der Blindgänger wurde noch in der Nacht abtransportiert. Sämtliche Sperrungen wurden schrittweise aufgehoben. Die Anwohner konnten anschließend wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Gegen ein Uhr in der Nacht war die Freigabe zur Entschärfung der amerikanischen Zehn-Zentner-Bombe mit einem Aufschlagzünder erteilt worden, nachdem der zweite Klingelrundgang beendet und der Luftraum gesperrt worden war.
Die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am Dienstag auf Höhe der Luxemburger Straße 118 in der Nähe des Justizgebäudes und des Uni-Centers bei Bauarbeiten entdeckt.
Bombenfund in Köln-Sülz: Uni-Center musste evakuiert werden
Schnell war klar: Die Bombe musste noch in der Nacht entschärft werden, wie Stadt Köln mitteilte. Dafür musste der Gefahrenbereich abgesperrt und evakuiert werden, auch das Unicenter wurde geräumt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln hatten den Gefahrenbereich mit einem Radius von 350 Metern festgelegt.
Von der Evakuierung waren mehr als 3100 Menschen betroffen. Zudem mussten zahlreiche Straßen gesperrt sowie Bus- und Bahnlinien unterbrochen werden.
In der Theodor-Heuss-Realschule in der Euskirchener Straße wurde für die betroffenen Anwohner eine Anlaufstelle eingerichtet, in der sich zwischenzeitlich etwa 200 Menschen aufhielten. Mehrere Dutzend Krankentransporte brachten Anwohner aus ihren Wohnungen.
Insbesondere der zweite Klingeldurchgang wurde zur Geduldsprobe. Als die Freigabe zur Entschärfung an den Kampfmittelbeseitigungsdienst gegeben werden konnte, war es bereits weit nach 1 Uhr. Der genaue Zeitpunkt der Entschärfung hängt von der Mitwirkung der Bevölkerung bei der Evakuierung ab.
Nächtlicher Großeinsatz für Kölner Einsatzkräfte
Das Ordnungsamt der Stadt Köln war mit 106 Kräften und die Polizei Köln mit 20 Kräften im Einsatz, auch Feuerwehrkräfte und Kölner Verkehrs-Betriebe waren vor Ort. Hilfsorganisationen waren zudem mit 40 Kräften im Einsatz.
Das 1973 eröffnete Uni-Center mit fast 1.000 Wohnungen hat drei Türme und ist 134 Meter hoch. Nach Angaben der Immobilienverwaltung des Gebäudes leben mehr als 2.000 Menschen in dem Haus. Es gilt als eines der größten Wohnhäuser in Europa. (das/tis) © Kölner Stadt-Anzeiger
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