Im gesamten Einzugsgebiet des Rheins, an Saar und Mosel hatte es in den Tagen und Wochen vor dem 30. Januar 1995 flächendeckend und ergiebig geregnet, hinzu kam Tauwetter, das Schnee bis auf eine Höhe von 2000 Metern schmelzen ließ.
Für Köln eine katastrophale Kombination. Der Rhein schwoll an, der Pegel stieg mit einer Geschwindigkeit von bis zu 21 Zentimetern pro Stunde und erreichte schließlich eine Höhe von 10,69 Metern – bei einem Normalwasserstand von 3,21 Metern. Es war der höchste Stand des 20. Jahrhunderts, nur 1926 stieg der Rhein ebenso hoch.
Erst zwei Jahre zuvor hatte es ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser gegeben, als Weihnachten 1993 in Köln 10,63 Meter erreicht wurden. Nun wurden erneut Teile der Altstadt ebenso überflutet wie Rodenkirchen, Sürth und Weiß, das Schokoladenmuseum wurde zur Insel, Kneipen waren nur noch per Boot oder über eilig aufgebaute Gerüst-Stege erreichbar, die Bundeswehr war im Einsatz.
10.900 Kubikmeter Wasser flossen damals pro Sekunde den Rhein herunter – gut das Fünffache des üblichen Abflusses. 1740 Hektar Land standen unter Wasser, 33.000 Kölner waren von der Flut betroffen, der Schaden in der Stadt summierte sich auf rund 35 Millionen Euro.
4500 freiwillige und amtliche Helfer waren im Einsatz gegen die Fluten, die Bundeswehr schickte alleine 850 Soldaten nach Köln. Auf fünf Kilometern Uferlinie wurden Sandsackbarrieren errichtet.
30 Jahre nach dieser Katastrophe wollen wir uns gemeinsam erinnern: Wie haben Sie das Hochwasser in Köln 1995 erlebt? Ist Ihr Keller vollgelaufen? Hat Ihr Haus Schäden davongetragen? Konnten Sie sich womöglich effektiv schützen gegen die Wassermassen? Erzählen Sie uns von Ihren Erlebnissen und schreiben Sie uns eine E-Mail an ksta-koeln@kstamedien.de. Bitte benutzen Sie den Betreff "Hochwasser 1995" und schreiben uns Ihre Kontaktdaten dazu. © Kölner Stadt-Anzeiger
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