Im Playoff-Hinspiel um den Einzug ins Viertelfinale der Europa League erspielt sich der VfL Gummersbach mit dem 29:26 (15:13)-Sieg gegen die MT Melsungen zwar einen kleinen Vorteil für das Rückspiel am kommenden Dienstag in Kassel, muss aber auch um Kreisläufer Ellidi Vidarsson bangen.
Dem war bei einer Abwehraktion (41.) der Melsunger Rogerio Moraes aufs Bein gefallen. Vidarsson musste vom Feld, humpelte auf einem Bein in die Kabine und kehrte mit einem mit Eis bandagierten Knie zurück.
Vor 2928 Zuschauern in der Schwalbe-Arena nahmen die Gummersbacher, frenetisch angefeuert von den Fans, den Kampf gegen den Bundesligadritten an. Melsungen ging mit 1:0 (4.) durch Jonathan Svensson in Führung, es sollte aber die einzige bleiben. Bis zum 6:6 (12.) blieb das Spiel ausgeglichen.
Miro Schluroff hatte mit einer Erkältung im Training passen müssen
Zunächst bereiten Dainis Kristopans (2.14 Meter) und Eric Balenciaga (1.69 Meter) der Gummersbacher Abwehr Probleme, was sich im Laufe des Spiels aber änderte. Dazu kamen die beiden österreichischen Schiedsrichter, die keine Linie fanden. Alleine in den letzten sieben Minuten der ersten Halbzeit vergaben sie vier Zeitstrafen, drei für Gummersbach und eine für Melsungen.
Trotzdem führte der VfL beim 10:7 durch den erneut treffsicheren Miro Schluroff erstmals mit drei Toren. Schluroff hatte aufgrund einer Erkältung am Montag beim Training passen müssen und war nun mit insgesamt zehn Toren bester Werfer. Beim 13:9 (23.) durch
VfL Gummersbach scheiterte alleine fünfmal ganz frei am Melsunger Torhüter
Nach dem Wiederanpfiff wechselte Bertram Obling für Dominik Kuzmanovic ins VfL-Tor. Seine Vorderleute brauchten einige Minuten, um sich an das Sieben gegen Sechs der Gäste zu gewöhnen, die beim 16:16 (34.) wieder ausgeglichen hatten. M
it zwei Würfen ins leere Tor setzte sich der VfL erneut auf 20:17 (41.) ab, die Gäste verkürzen in der Folge zwar auf einen Treffer, die Partie drehen konnten sie aber nicht. Beim 29:25 durch Kristjan Horzen (60.) kurz vor Schluss betrug der Vorsprung erneut vier Tore, doch mussten die Hausherren auch noch den Treffer zum 29:26 durch
Unterm Strich hätte der Sieg der Gummersbacher durchaus klarer ausfallen können, doch scheiterten alleine Ellidi Vidarsson (3), Kristjan Horzen und Milos Vujovic völlig frei am Melsunger Torhüter Nebosja Simic.
"Ich bin glücklich über den Sieg", erklärte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nach dem Abpfiff. Zudem sei er zufrieden, wie die Jungs gespielt hätten. "Wir haben gegen eine sehr starke Melsunger Mannschaft gespielt, die sehr clever agiert und geduldig gespielt hat." Zur Halbzeit liege der VfL mit drei Toren vorne, aber es sei noch viel Handball zu spielen. "Wir freuen uns auf das Rückspiel", so Sigurdsson.
Ebenso abwartend gab sich sein Gegenüber, Melsungens Trainer Roberto Garcia Parrondo , der vor allem mit der zweiten Halbzeit seiner Mannschaft zufrieden war. "Wenn wir in die nächste Runde einziehen wollen, müssen wir nächste Woche eben mit mehr als drei Toren gewinnen."
Bevor es am Dienstag soweit ist, steht am morgigen Donnerstag, 19 Uhr, das nächste Bundesligaspiel in der Schwalbe-Arena gegen die HSG Wetzlar an.

VfL Gummersbach: Kuzmanovic (3 Paraden), Obling (6 P); Schluroff (10), Vujovic (4/2), Köster (4), Vidarsson (3), Pregler (3), Horzen (3), Kodrin (1), Mahé (1).
MT Melsungen: Simic (14 P); Kristopans (7), Barrufet (6/3), Svensson (5), Kastening (3), Moraes (2), Enderleit (1), Balenciaga (1), Sipos (1). © Kölner Stadt-Anzeiger