Handball-Coach Ole Romberg (26) von den Regionalliga-Damen des TuS Königsdorf blickt dem Duell der Kölner gegen sein Jugendidol mit Freude entgegen.
Im "Einwurf" mit Matthias Breuer gibt der Lehramtsstudent für Mathematik und Wirtschaftspolitik einen Einblick darauf, warum die Geißböcke derzeit eigentlich nicht zu schlagen sind.
Herr Romberg, mit den Handballerinnen des TuS Königsdorf eroberten Sie zuletzt durch den zehnten Saisonsieg in Folge die Tabellenspitze in der Regionalliga. Nach dem Spiel sprachen Sie davon, dass Ihre Spielerinnen mit einer selten zu erlebenden Selbstsicherheit unterwegs seien. Sehen Sie diese Selbstsicherheit ebenso bei den FC-Spielern?
Ole Romberg: Eine gewisse Ausstrahlung sehe ich beim FC auch auf dem Platz, sie lässt sich für mich aber gar nicht näher beschreiben – man spürt und sieht es einfach. Als Trainer von TuS Königsdorf merke ich derzeit, dass meine Spielerinnen dank einer solchen Serie im Rücken mit einer Leichtigkeit trainieren und ich Trainingsinhalte besser aufbauen kann. An Spieltagen ist unser Selbstvertrauen unfassbar wichtig, wenn es um das Fehlermanagement in den eigenen Reihen geht.
Wenn man zehnmal siegreich oder eben wie der FC seit sieben Spieltagen ungeschlagen ist, wissen die Spieler einfach, dass sie sich Fehler erlauben dürfen. Im weiteren Spielverlauf werden sie noch an ein gewisses Niveau herankommen, um spätestens in der Schlussphase den Sieg zu schaffen. Diese Zuversicht löst umgekehrt beim Gegner eine Angst und Erwartungshaltung aus, mit der förmlich auf die alles entscheidende Spielaktion gewartet wird, wodurch der FC oder wir dann zu unseren Siegen kommen.
Zu Beginn der Saison zeigten sich die Fans der Geißböcke besorgt über das defensive Verhalten ihres Teams, jetzt wird trotz des anhaltenden Erfolgs die abgeschwächte Torausbeute kritisiert.
Macht sich das Fanlager berechtigte Sorgen um den FC – gerade mit Blick auf den Aufstiegskampf?
Die Sorgen sind aus meiner Sicht unberechtigt. Natürlich würde ich mich über mehr FC-Tore freuen, das Bier schmeckt einfach besser, wenn das Team drei Punkte für den Aufstieg holen konnte. Insofern sollte es für den Verein aktuell nicht darum gehen, den schönsten, sondern den erfolgreichsten Fußball zu spielen.
Und wenn in der 2. Liga nun mal das Mittel zum Zweck eine gute Abwehr ist, dann wird sich das am Ende bezahlt machen, auch wenn es derzeit auf Kosten einer torreichen Offensive geht. Zudem ist dieser aktuelle Prozess bei den Kölnern ein gängiger, damit du als Trainer mit deinem Team langfristig wieder mehr Gefahr im Angriff ausstrahlen kannst. Das traue ich dem FC definitiv zu, weil sie dafür die richtigen Spieler im Team haben und sich im Winter zusätzlich noch mit Stürmern verstärken können, was zuletzt aufgrund der Transfersperre ja nicht möglich war.
Als Handball-Trainer sind Sie es gewohnt, dass Ihr Team im Laufe einer Partie einige Tore zwangsläufig hinnehmen muss. Würde es dem Fußball vielleicht besser gehen, wenn Fußball-Fans mit mehr Gegentoren leben könnten und Trainer mit mehr Gegentoren arbeiten dürften?
Es tut dem Fußball natürlich gut, wenn alle Vereine attraktiv nach vorne spielen würden. Torchancen und Kombinationen im Angriff bieten einen Unterhaltungswert, genauso wie Paraden von Torhütern und Klärungsversuche von Abwehrspielern auf der Linie. Beim Handball werden wir nicht zu null spielen, weil wir sicherlich auch mehr Angriffsaktionen haben.
Ich fände es toll, wenn die Aktionen beim Fußball ähnlich hoch wären, aber es sollte schon ein Ziel im Fußball bleiben, die Null hinten zu halten. Letztendlich geht es in beiden Sportarten darum, Spiele über die eigenen Tore zu gewinnen. Hier muss jeder Trainer, jede Mannschaft – das ist ja eine gemeinsame Entscheidung – einen Weg für sich finden. Darum ist es eigentlich ein Unding, einen Trainer anzugehen, wenn er Entscheidungen für den maximal möglichen Erfolg trifft. Es führen viele Wege nach Rom, als Fan muss man sich entscheiden, ob das der Fußball ist, den man sehen möchte.
Zur Saison 2024/25 übernahm Fußball-Weltmeister
Als 98er-Jahrgang würde ich mir es natürlich sehr wünschen, weil ich mit ihm groß geworden bin. Wenn ich früher draußen mit Freunden gekickt habe, war Klose ein Vorbild und einer der ganz Großen bei uns. Wenn ich so lese, welchen Anteil er an der individuellen Entwicklung mancher Spieler beim Nachwuchs des FC Bayern hatte, dann glaube ich schon, dass er mit Nürnberg sehr erfolgreich sein kann.
Wie wird die kommende Begegnung gegen Nürnberg ausgehen und auf welchem Platz wird der FC überwintern?
Die FC-Fans werden vermutlich ein Spiel wie in den vergangenen Wochen sehen: Die Null wird hinten bis zum Schluss stehen und vorne macht der FC diesmal frühzeitig zwei Tore. In die Winterpause gehen die Kölner als Tabellendritter. © Kölner Stadt-Anzeiger
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