Düsseldorf - Im vergangenen Jahr sind in Nordrhein-Westfalen weniger Menschen aus der Kirche ausgetreten als in den Jahren davor.
Die Zahl der Kirchenaustritte in NRW habe 2024 bei 160.469 gelegen, teilte das Justizministerium in Düsseldorf mit. 2023 waren es 197.012 Austritte gewesen und 2022 noch 223.509, ein Höchststand.
Die evangelische und die katholische Kirche verlieren seit vielen Jahren permanent Mitglieder, was in erster Linie auf gesamtgesellschaftliche Veränderungen zurückgeführt wird: Während in der Nachkriegszeit noch fast jeder Bundesbürger kirchlich sozialisiert wurde, gilt dies heute nur noch für eine Minderheit. Anders als früher hat man im Normalfall auch keine Nachteile zu befürchten, wenn man aus der Kirche austritt.
Eine Untersuchung der Universität Freiburg prognostizierte 2019, dass die Zahl der Kirchenmitglieder - katholisch und evangelisch - bis zum Jahr 2060 um die Hälfte auf knapp 23 Millionen sinken werde. Eine Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ergab 2023, dass sich inzwischen 56 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung als uneingeschränkt nicht religiös bezeichnen. © Deutsche Presse-Agentur
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