Anlauf, Absprung, Landung: Isabelle Gerfer und "Zidane Blue GH" schweben im Steilsprung über die Hindernisse des Parcours.

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Gesamtnote 7,6. Für das Duo reicht es am Freitagvormittag vorläufig für Platz neun in der Kategorie "Springpferdeprüfung Klasse A*". Sie sind eines von vielen Pferde-Reiter-Gespannen, die an diesem Wochenende ihren Weg zum Teitscheider Hof in Steinbüchel gefunden haben und noch finden werden. Auf der Agenda: Die alljährlichen Leverkusener Reitertage, ausgetragen von der Reitsportgemeinschaft (RSG) Leverkusen.

Ob beim Spring- oder Dressurreiten: "Die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd muss stimmen", erklärt Sabine Lilge, Sportwartin der RSG Leverkusen. Nicht nur auf die Zeit, die gerissenen Hindernisse oder die Präzision der Ausführungen kommt es an, sondern auf die Zusammenarbeit als Team: "Man kann ein noch so tolles Pferd haben, wenn es menschlich nicht passt, funktioniert es nicht. Das ist nicht wie bei einem Porsche, den kriegst du nicht einfach bedient." Erfolge werden gemeinsam erarbeitet. Wie das Ergebnis einer guten Kommunikation und Training aussehen kann, stellen 487 Reiterinnen und Reiter und 962 Pferde in 25 verschiedenen Prüfungen dieses Wochenende unter Beweis.

Hausgemachte Bolognese und spannender Reitsport in Leverkusen

Von den Kleinsten ab drei Jahren bei den Führzügelwettbewerben bis zu den Profis beim S-Springen: Für alle ist etwas dabei. Und das findet Lilge auch wichtig. Denn: "Es ist etwas Schönes, den Reitsport an jüngere Generationen weitergeben zu können und allen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben." Ein Highlight für Besucherinnen und Besucher an diesem Wochenende: Die Springprüfung der Klasse S mit anschließender Siegerrunde am Sonntag ab 15:30 Uhr. Auf dem Dressurplatz nebenan findet ab 12:30 mit der Dressurprüfung der Klasse M** die schwierigste Prüfung der Disziplin statt. Neben spannender sportlicher Unterhaltung ist den Veranstaltern bei dem Turnier die familiäre Atmosphäre wichtig. Die kann man sogar schmecken. "Die selbstgemachte Bolognese ist legendär", verrät Sportwartin Lilge.

Die Bewirtschaftung findet auch Reiterin Ines Klähn aus Köln klasse. Sie nimmt bereits zum dritten Mal teil und bewertet auch die Anlage positiv: "Der Platz ist weder zu groß noch zu klein. Den Jungpferden wird Zeit zur Eingewöhnung gelassen". Besucherinnen Tina Gerfer, die ihre Tochter Isabelle unterstützt, sagt: "Es ist ein Turnier von Reitern für Reiter. Hier steckt ganz viel Herz drin."

Hochklassiger Reitsport im ländlichen Idyll: Für viele Reiterinnen und Reiter – insbesondere aus dem Bergischen und Rheinland – sind die Leverkusener Reitertage ein fester Termin im Veranstaltungskalender. Seit 47 Jahren findet das Sommerturnier jährlich statt. In diesem Jahr sogar mit internationalen Größen: Bassem Hassan Mohammed aus Katar ging am Freitag an den Start. Auf Landesebene ist mit Franziska Müller eine Größe aus dem deutschen Reitsport vertreten.

Die rund 100 Jahre alte Anlage zwischen Leverkusen und Odenthal betreibt die gemeinnützigen Reitsportgemeinschaft (RSG) Leverkusen seit 1972. Dass Reiterhöfe in den Händen der Vereine liegen, ist heutzutage eher selten. Die RSG zählt rund 120 Mitglieder. Ob bei der Parkplatzeinweisung, an der Kuchentheke oder als Ärztin – getragen wird das Turnier allein von Ehrenamtlichen.

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Bei einem Stück selbst gebackenen Kuchen, Eis, Bolognese oder Currywurst können Besucherinnen und Besucherinnen den Turnierteilnehmenden und ihren Pferden zuschauen. Für den Fall, dass es regnen sollte, hat der Verein zudem ein großes Zelt aufgestellt. Noch bis Sonntag, 23. Juni, können Interessierte auf Hof Teitscheid (Teitscheid 9, 51377 Leverkusen) Pferdesport erleben. Prüfungen sind ab 8 Uhr. Samstag beginnt die letzte Prüfung um 17:30 Uhr, Sonntag um 15:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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