Kurz bevor die Umzugskartons gepackt werden, scheint die Interimslösung für die Kölner Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) gefunden.
An diesem Mittwoch teilte die Stadt mit, dass Kulturdezernent Stefan Charles dem Rat "in Form einer Dringlichkeitsentscheidung" vorschlagen werde, Interimsflächen für die Bibliothek anzumieten. Im Juni muss diese mitsamt 255.000 Büchern aus ihrem sanierungsbedürftigen Haupthaus ausziehen. Für den Erhalt der KMB hatten sich zuletzt zahlreiche Mitglieder der Kunstwelt stark gemacht, darunter der Kölner Ehrenbürger
Stefan Charles gewinnt diesen Protesten gegen eine mögliche Schließung der KMB nur Gutes ab: "Es spricht für den Kulturstandort Köln", so Charles, "dass die Kunst- und Museumsbibliothek in der Frage der Standortsuche eine so breite Unterstützung in unserer Stadtgesellschaft erfährt." Daher freue es ihn, dass "geeignete Flächen für eine Interimsunterbringung" gefunden werden konnten. "Ich werbe nun um die Zustimmung der Politik für die Anmietung dieser Flächen." Die Zeit des Interims solle genutzt werden, "einen zentralen Standort für eine langfristige Unterbringung der KMB festzulegen", so Charles.
Dieser Mitteilung ging eine lange erfolglose Suche voraus, immer wieder wurden mögliche Kandidaten verworfen. Welche Flächen nun kurzfristig für die KMB angemietet werden sollen, sagte Charles nicht. Dem Vernehmen nach stand zuletzt eine Lagerhalle in Ehrenfeld als Notlösung zur Verfügung. Langfristig sollen zumindest die Büros der KMB in der früheren Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße untergebracht werden, dem Vernehmen nach sind sie schon reserviert.
Das Gebäude gehört einem privaten Investor und steht seit Jahren leer. Die Stadt hat den Mietvertrag dafür unterschrieben, dort soll unter anderem auch das Kundenzentrum Innenstadt seine Räume bekommen. Doch der Umbau hakt seit Jahren, frühestens 2026 kann die KMB dort einziehen. Ob in der früheren Kaufhof-Zentrale auch Lagerflächen für die Bibliothek vorgehalten werden, soll noch unklar sein. © Kölner Stadt-Anzeiger
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