Der Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser ist nicht mehr Mitglied der CDU. Das bestätigten Esser und der Kreisvorsitzende Ingo Pfennings auf Anfrage.
Unterdessen hat mit Sebastian Klemm ein unabhängiger Kandidat seinen Hut für die Kaller Bürgermeisterwahl im September in den Ring geworfen.
"Nach mehr als 20 Jahren Parteizugehörigkeit ist mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen, es war aber am Ende unvermeidlich", sagte Esser. Die Situation in Kall sei schon seit Monaten "nicht ganz einfach gewesen". Was dann aber vergangene Woche in Berlin geschehen sei, habe bei ihm das Fass zum Überlaufen gebracht.
Empfehlung an den CDU-Kreisvorsitzenden: "Eigenes konservatives Profil entwickeln"
"Bis zuletzt habe ich gehofft, dass
Ingo Pfennings als "engagiertem Vorsitzenden des Kreisverbands" empfiehlt er, sich notfalls von möglichen bundespolitischen Entwicklungen innerhalb der CDU Deutschlands abzukoppeln und mit den Stadt-und Gemeindeverbänden vor Ort ein eigenes konservatives Profil zu entwickeln. Ziel müsse sein, die bereits engagierten jungen Mitglieder zu halten und weiteren Nachwuchs zu gewinnen. "Für eine lebendige Demokratie brauchen wir junge Menschen, die sich politisch engagieren", so Esser.
Ob er als unabhängiger Kandidat bei der Wahl antreten werde, konnte Esser noch nicht sagen: "Ich warte jetzt erst einmal ab, wen die Ampelkoalition aufstellt. Danach werde ich entscheiden." Es gehe ihm darum, dass Kall einen guten Bürgermeister bekomme.
Sebastian Klemm kandidiert in Kall als parteiloser Bewerber
Klemm ist parteiloser Bewerber Sebastian Klemm ist nach eigenen Angaben 1987 in Euskirchen geboren und in Düsseldorf, Neukirchen-Vluyn, Euskirchen und Weilerswist aufgewachsen. "Heute lebe ich in Weilerswist-Lommersum mit meiner jüngeren Tochter und einem der beiden Söhne meiner Partnerin", ist auf seiner Internetseite nachzulesen.
Klemm hat in seiner Vita acht Tätigkeiten, vom Journalisten über Nachtschichtleiter in einer Flüchtlingsunterkunft und Snackautomaten-Betreiber bis hin zum Kreditvermittler, aufgeführt. Politisch habe er sich in der SPD Euskirchen und Weilerswist engagiert, trete in Kall aber als parteiloser Kandidat an.
Seine Ziele seien Bürgernähe und Transparenz, Stärkung der lokalen Wirtschaft, nachhaltige Entwicklung, Infrastruktur und Digitalisierung, Förderung von Kultur und Gemeinschaft und eine solide Haushaltsführung. © Kölner Stadt-Anzeiger
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