Als letzte Theatervorstellung des Jahres in der Gummersbacher Halle 32 gab das Rheinische Landestheater aus Neuss am Freitagabend ein Gastspiel mit einer modernen Fassung der "Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart.

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Etwa 80 Zuschauer waren dafür auf das weihnachtliche Gummersbacher Steinmüllergelände gekommen, um die Aufführung des sechsköpfigen Ensembles vom Niederrhein in einer Re-Inszenierung von Leonard Dick zu erleben.

Abba, Falco, Grönemeyer

Die Musik wurde live auf der Bühne von drei ausgezeichneten Musikern gespielt, mit E-Piano, Kontrabass und Schlagwerk erklangen die bekannten Melodien der Oper, aber auch neue Kompositionen mit Anklängen an Popmusikstücke von Abba, Falco ("Out of the Dark"), oder Herbert Grönemeyer ("Männer").

Die Geschichte ist bekannt: Die hübsche Tochter der "Königin der Nacht", Pamina (gespielt von Nelly Politt), wird von dem bösen Priester Sarastro (Thomas Poltmann) in seinen Palast entführt. Die Königin beauftragt daraufhin den Prinzen Tamino, ausgestattet mit einer Zauberflöte, und den Vogelfänger Papageno mit der Rettung ihrer Tochter.

Schwebende KugelAls Kulisse für diese Inszenierung dient eine aufwendige, drehbare Bühne in Form eines Holzkubus, je nach Bedarf kann sie mal als Palastfassade, als Sternenhimmel, als Hölle und vieles mehr dienen. Beeindruckende Lichteffekte und Nebel bei den Auftritten der Königin und Tricks aus der Zauberei verblüfften das Publikum – so schien beispielsweise in einer Szene eine leuchtende Kugel den Vogelfänger Papageno zu umschweben.

Papageno (Stefan Siebert) und der Prinz (Tim Richter) finden Pamina im Palast und treffen auf Sarastro. Der schickt die beiden durch drei Prüfungen, um bei den Eingeweihten aufgenommen zu werden, behält Pamina aber in seinem Reich. Bis plötzlich ihre Mutter, die Königin (gespielt von Katrin Hauptmann) erscheint.

Anhaltender Applaus

Stattdessen geht Pamina aber mit Tamino in die Prüfungen, diese bestehen die beiden dann auch. Im Gegensatz zu Papageno, denn dieser scheitert schon an der ersten Prüfung, er trifft aber auf seine vermisste Liebe Papagena. Die beiden freuen sich so sehr über das Wiedersehen, dass die Bühne dafür nicht ausreicht: Sie stürmen völlig ausgelassen auch durch die Publikumsreihen.

Die Darsteller zeigten während der zweieinhalbstündigen Aufführung viel Spielfreude und das Stück war kurzweilig inszeniert, nicht zuletzt dank der einfallsreichen Kulisse, die viel dazu beitrug. Die vielen Neuinterpretationen der Mozart-Stücke mit englischen Texten waren vielleicht in einzelnen Szenen etwas herausfordernd. Am Schluss gab es für die Vorstellung anhaltenden Applaus des Publikums.

Es gab viele magische Momente in dem Stück, zwischendurch aber auch befremdliche.

Ute Wichmann
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Die Zuschauerin Ute Wichmann aus Gummersbach fasste es so zusammen: "Es gab viele magische Momente in dem Stück, zwischendurch aber auch befremdliche. Nicht jede Anspielung habe ich verstanden. Die Band war musikalisch herausragend."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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