Unter dem Weihnachtsbaum am Severinskirchplatz reihen sich 155 orangene Paar Schuhe aneinander. Jedes Paar repräsentiert einen der Femizide aus dem vergangenen Jahr in Deutschland: Morde an Frauen, die getötet wurden, weil sie Frauen sind.

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Die Schuhe tragen die offizielle Farbe der UN-Kampagne "Orange Days" gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, die jährlich vom internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, dem 25. November, bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember stattfindet.

Zum Auftakt der Orange Days in Köln hatte das gleichnamige Aktionsbündnis eine Veranstaltung in der Südstadt organisiert. Passantinnen und Passanten konnten sich am Montag auf dem Severinskirchplatz über Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen informieren. An einem Stand des Kölner Arbeitskreises "Gegen Gewalt an Frauen", der Teil des Aktionsbündnisses ist, gaben Flyer über das bundesweite Hilfetelefon, Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Köln und Ämter wie das Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern Auskunft.

Bürgermeisterin ruft zur Umsetzung der Istanbul Konvention auf

Bürgermeisterin Brigitta von Bülow (Grüne) und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Julia Pedersen, machten auf die aktuellen Statistiken des Bundeskriminalamtes aufmerksam, die zeigen, dass Gewalt gegen Frauen im vergangenen Jahr zugenommen hat. Die Gleichstellungsbeauftragte bezeichnete diese Zahlen als erschreckend.

Von Bülow rief das Publikum dazu auf, gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen: "Lassen Sie uns die Grundsätze der Istanbul-Konvention in die Tat umsetzen und für eine Welt einstehen, in der Frauen und Mädchen in voller Würde und Freiheit leben können!"

Haushaltskürzungen betreffen viele Frauenberatungsstellen

Die Istanbul-Konvention enthält Verpflichtungen zur Prävention und Minimierung von Gewalt an Frauen, die die unterzeichnenden Staaten, darunter Deutschland, einhalten müssen. Das sei aber angesichts der kürzlich angekündigten Haushaltskürzungen für das Jahr 2025 schwierig, da diese viele Frauenberatungsstellen beträfen, sagte Ruth Pohl-Grund vom Verein "Frauen helfen Frauen", die auch zum Aktionsstand gekommen war.

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"Wer soll die Arbeit in unseren Beratungsstellen ab nächstem Jahr machen, wenn die Gelder dafür nicht da sind?", fragte sich auch Angélica Reyes von der Beratungsstelle Agisra von und für Migrantinnen in Köln, die ebenfalls an der Auftaktveranstaltung der Orange Days teilnahm. "Das Gewaltschutzsystem", sagte Reyes, "wird im Stich gelassen."   © Kölner Stadt-Anzeiger

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